Das Theater in der Josefstadt spielt Carlo Goldonis „Trilogie der Sommerfrische” mit starker Ensembleleistung.

Amouröse Verwirrungen in der Sommerfrische mit viel Italianità!

Foto: ©Astrid Knie

Das Theater in der Josefstadt spielt Carlo Goldonis „Trilogie der Sommerfrische” mit starker Ensembleleistung.

Endlich Sommer, endlich ans Meer! Auch Giacinta, eine moderne, unabhängige Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen möchte, will der Großstadthitze entfliehen, zuvor soll sie sich allerdings noch für einen Heiratskandidaten entscheiden: Ihre Wahl fällt auf Leonardo. Auf dem Land gerät Giacinta jedoch schnell in einen Konflikt zwischen Liebe und Loyalität, denn Guglielmo, der wiederum mit Leonardos Schwester Vittoria verlobt wird, hat nun ihr Herz erobert. Am Ende bleiben zwei enttäuschte Paare in Vernunftehen zurück.

Regisseur Janusz Kica bringt Goldonis Tragikomödie aus dem Jahr 1761 mit Tempo, Slapstick und viel Musik auf die Bretter der Josefstadt. Große Paneele ermöglichen schnelle Szenenwechsel. Charaktere und Sprache der Personen sind auch heute noch interessant. Juliette Larat lässt als Giacinta etwas an Erotik vermissen, Paula Nocker spielt sowohl die nervtötende Zicke als auch die unglücklich liebende Vittoria sehr überzeugend. Claudius von Stolzmann lässt als Leonardo schon einmal seinen Schuh in den Schnürboden fliegen und zertrümmert beinahe einen Sessel vor Eifersucht, ganz leidenschaftlicher Liebhaber in Bedrängnis. Sein Gegenspieler Gugliemo (Alexander Absenger) tut so als ginge ihn das alles nichts an, während Raphael von Bargen mit nackter Brust im Goldoutfit den Loverboy für die Witwe Sabina (herrlich unaufgeregt und glaubwürdig Marianne Nentwich) mimt. Höhepunkte des fast dreistündigen Abends liefert Marcello De Nardo als Leonardos Diener Cecco, der italienische Sommerhits perfekt ins Mikrofon trällert.

Insgesamt bieten die 14 Schauspielerinnen und Schauspieler in der Inszenierung, die ohne allzu viele Plattitüden auskommt, eine überzeugende Ensembleleistung zwischen Komik und Tiefgang.


josefstadt.org/karten