Kriminacht 2024: Ein Jubiläum voller Nervenkitzel und literarischer Höhepunkte

20 Jahre Kriminacht in den Kaffeehäusern

©Stefan Diesner

Bereits zum 20. Mal verwandelte die Kriminacht Wien in eine Bühne des literarischen Verbrechens und brachte am 29. Oktober 2024 Krimifans und namhafte Autor:innen aus dem In- und Ausland zusammen.

Die zahlreichen Lesungen und Veranstaltungen in über 30 Cafés und ausgesuchten Sonderlocations fesselten die Besucher:innen und machten das Event zu einem vollen Erfolg. Das Jubiläum, das bei Wiener:innen seit Jahren beliebt ist, bot wie immer freien Eintritt und ein abwechslungsreiches Programm.



Wenn das Wiener Kaffeehaus zum Tatort wird

Im Café Imperial fand ein anregender Talk statt, der die letzten zwei Jahrzehnte der Kriminacht Revue passieren ließ. Stefan Slupetzky und Sabina Naber sowie die Moderatorin Uschi Pöttler-Fellner brachten spannende Anekdoten und Einblicke mit. Besonderes Augenmerk zog die international bekannte Psychoanalytikerin Dr. Erika Freeman auf sich, die als Special Guest beim Talk anwesend war.

Gänsehaut zwischen Espresso und Cappuccino

Ein besonderes Highlight der Kriminacht 2024 war der Abend im traditionsreichen Café Weidinger. Hier feierten Dieter Chmelar, Konstanze Breitebner und Joesi Prokopetz gemeinsam mit einem prall gefüllten Saal und sorgten für eine Stimmung, die prickelnder kaum sein konnte. Das Café Landtmann bot ebenfalls Nervenkitzel pur, als der renommierte Krimiautor Martin Walker seine Werke präsentierte. Die Kombination aus spannendem Lesestoff und gemütlicher Wiener Kaffeehausatmosphäre zog die Besucher:innen in ihren Bann.

Nicht nur renommierte Krimistars kamen zum Zug – im Café Schwarzenberg lasen die vier Gewinner:innen des vorMagazin Kurzkrimiwettbewerbs ihre selbstverfassten Geschichten. Die besten 15 dieser packenden Kurzkrimis sind im neuen Sammelband „Mörderischer Mokka“ enthalten, der pünktlich zur Kriminacht im echomedia Buchverlag erschienen ist (zu finden im ausgewählten Buchhandel).

Jubiläumsabend und Preisverleihung voller Thrill

Ein weiterer Höhepunkt der Kriminacht 2024 war die Verleihung des Leo-Perutz-Preises im Café Gerstner mit anschließender Abschlussparty. Der diesjährige Preisträger Heinrich Steinfest wurde für seinen neusten Kriminalroman ausgezeichnet und erhielt die verdiente Anerkennung für seine fesselnden Geschichten, die Leser:innen regelmäßig in eine Welt voller Spannung und Geheimnisse entführen.

Beitragsbilder: © Elisabeth Lechner / Sandra Oblak / Stefan Diesner / Bubu Dujmic

Unter dem Motto ¡ALEGRÍA! feiert das internationale Gitarrenfestival ART OF GUITAR auch heuer wieder ein Fest der musikalischen Lebensfreude.

¡ALEGRÍA! – Das Art of Guitar Festival kehrt nach Wien zurück

Bild: ©Art of Guitar

Unter dem Motto ¡ALEGRÍA! feiert das internationale Gitarrenfestival ART OF GUITAR auch heuer wieder ein Fest der musikalischen Lebensfreude.

Nach dem erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr kommt das Festival von 8. bis 9. November erneut in die Kulturgarage Seestadt Aspern. Renommierte Musiker:innen und Künstler:innen wie Ausnahmegitarristin Julia Malischnig und Latin-Grammy-Gewinner Antonio Rey entfalten mit „Alegría“ eine Fülle und Vielfalt an Klangfarben und Stilen und nehmen das Publikum an zwei Tagen mit in musikalische Welten voller Emotionen, Freude und Leidenschaft.

Am 8. November erwartet die Besucher das JULIA MALISCHNIG PROJECT ¡ALEGRÍA! – Das opulente Gesamtkunstwerk erzählt von Freude, Feuer, Leidenschaft, tiefgreifenden Gefühlen und einem unerbittlichen Drang nach Freiheit. An ihrer Seite musizieren und performen unter anderem Gitarrist Cecilio Perera, Saxophonist Wolfgang Puschnig, Akkordeonvirtuose Klaus Paier, Cellistin Asja Valčić und die international gefeierten Tänzer:innen Maria Shurkhal, Elías Morales Pérez und Marina Razumovskaja. Projektionen der berühmten Marmorköpfe des bildenden Künstlers Harald Schreiber bereichern die Aufführung um eine zusätzliche Dimension, die in seelische Tiefen führt.

Am 9. November begeistert ANTONIO REY mit Historias de un Flamenco – ein Auftritt, mit dem der Musiker auch seine Wien-Premiere feiert. „Historias de un Flamenco“ ist nicht nur eine Hommage an die musikalischen Wurzeln des gefeierten Gitarristen, sondern auch eine Einladung, die Vielfalt und Dynamik des Flamenco neu zu entdecken. Mit seinem hochkarätig besetzten Flamenco-Sextett aus dem Herzen Andalusiens entzündet der Flamenco-Star mit Gitarren, Bass, Gesang, Perkussion und Tanz ein Feuerwerk der Leidenschaft.

Karten: https://www.oeticket.com/eventseries/2-art-of-guitar-festival-3697923/

Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit: gemeinsam lernen, gemeinsam handeln. Die SOHO in Ottakring-Jahresausstellung 2024.

Gemeinsam lernen, gemeinsam handeln – SOHO in Ottakring

©Cati Krüger/SOHO in Ottakring

Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit: gemeinsam lernen, gemeinsam handeln. Die SOHO in Ottakring-Jahresausstellung 2024.

In der Ausstellung werden komplexe Beziehungen von historischen, sozialen und wirtschaftlichen Ursachen der gewachsenen Ungerechtigkeiten, die eng mit ökologischen Entwicklungen in Zusammenhang stehen, mittels zeitgenössischer künstlerischer Praktiken sichtbar und be/greifbar. 

Themen wie Kritik an der hierarchischen Beziehung zwischen Menschen und Natur; feministische* Aspekte und anhaltende koloniale Ausbeutung von Menschen, Pflanzen, Tieren und anderen planetaren Wesen werden ebenso einfließen wie indigenes Wissen aus Gemeinschaften von „Abya Yala“ (vorkolonialer Name für Amerika). Zeit steht hier in Relation mit den Zyklen der Natur und mit dem Erbe der Vorfahren, bricht mit der Linearität unseres Zeitverständnisses. 

Angesichts der Größe des Themenfeldes, welches sich weltumspannend manifestiert und zugleich im Österreichischen hier und jetzt spürbar und erfahrbar ist, werden Methoden angewendet, die sich auf den Transfer und Austausch von Wissen im Sinne eines kollektiven Lernens mit allen Sinnen konzentrieren und so einen Zusammenhang zwischen dem Verlust an Biodiversität und sozialen Ungerechtigkeiten herstellen.

Zum Beispiel rückt Susana Ojedas Projekt „Kollektive Freude im Widerstand“ die Kultur des Widerstands sowie feministische Aspekte ins Zentrum, indem die mitwirkenden Künstlerinnen mit ihrer jeweiligen Expertise spezifische Aspekte des Widerstandes beleuchten.


SOHO STUDIOS im Sandleitenhof, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien
www.sohostudios.at

Kulinarischer Auftakt zum Straussjahr 2025: Das House of Strauss feiert mit exklusiven Kreationen den Geburtstag von Johann Strauss II. und sein 1-jähriges Jubiläum.

SÜSSE KLÄNGE UND GENUSS IM „HOUSE OF STRAUSS

©Sima Prodinger

Kulinarischer Auftakt zum Straussjahr 2025: Das House of Strauss feiert mit exklusiven Kreationen den Geburtstag von Johann Strauss II. und sein 1-jähriges Jubiläum.

Am 25. Oktober 2024 steht im House of Strauss eine doppelte Feier an: der Geburtstag von Johann Strauss II. und gleichzeitig das erste Jubiläum des Hauses. Als kultureller Treffpunkt im Herzen der Musikstadt Wien nutzt das House of Strauss diesen besonderen Anlass, um auf das bevorstehende Strauss-Jahr 2025 aufmerksam zu machen – das 200. Jubiläum des Walzerkönigs. Die Gäste erwartet nicht nur ein Rückblick auf das musikalische Vermächtnis der Strauss-Familie, sondern auch exklusive neue Spezialitäten, die ab diesem Tag erhältlich sind. 

Kulinarische Hommage an die Strauss-Dynastie

Im Rahmen der Feierlichkeiten werden exklusive Delikatessen präsentiert, die speziell zu Ehren der Strauss-Familie kreiert wurden:

  • Johann Strauss II – Schokolade: Diese handgeschöpfte Schokolade, kreiert von den Chocolatiers Kapelle und Kapelle, ist eine exklusive Edition und eine kulinarische Ehrung an den berühmten Walzer „An der schönen blauen Donau“ und vereint Alt Wiener Kaffee und Kornblumenblüten zu einer köstlichen Komposition.
  • Johann Strauss II – Geburtstagstorte: Ein wahres „Meisterwerk“ aus feinster Schokolade, Nüssen, Himbeeren und Marzipan, das Johann Strauss‘ Opus 314 ehrt und Genießer mit seiner geschmacklichen Raffinesse verzaubern wird.Das House of Strauss legt großen Wert auf nachbarschaftliche Partnerschaften und hat deshalb das renommierte Tortenspezialgeschäft „Leili Torte“ beauftragt, exklusive Torten zu kreieren, die auch die Brüder von Johann Strauss II ehren.
  • Eduard-Torte: Eine fein abgestimmte Schoko-Nuss-Torte mit Mandeln, veredelt durch Ribiselmarmelade und umhüllt von edler Schokoladenglasur – eine raffinierte Ehrung von Eduard Strauss.
  • Josef-Torte: Diese elegante Pistazien-Marzipan-Torte kombiniert zarten Pistazienbiskuit mit Schokobiskuit, Vanillecreme und einer fruchtigen Kirschnote – eine besondere Würdigung des jüngsten Strauss-Bruders. Diese Delikatessen sind ab dem 25. Oktober im Restaurant Casino Kulinarium und im Museumsshop des House of Strauss erhältlich.
Josef-Torte. Im Restaurant Casino Kulinarium und im Museumsshop des House of Strauss erhältlich. – ©Sima Prodinger
Josef-Torte. Im Restaurant Casino Kulinarium und im Museumsshop des House of Strauss erhältlich. – ©Sima Prodinger

„Coffee with Johann“ – Kultur und Kulinarik vereint

Ein besonderes Highlight bietet das erweiterte „Coffee with Johann“-Ticket: Es kombiniert den Eintritt zur Strauss-Ausstellung mit einem exklusiven kulinarischen Erlebnis im hauseigenen Casino Kulinarium. Hier können die Besucher nicht nur die interaktive Ausstellung erleben, sondern auch eigens kreierte Strauss-Torten probieren, die jedem der drei Strauss-Brüder gewidmet sind.

Strauss-Saal – Konzerterlebnis am historischen Schauplatz

Im Strauss-Saal, dem weltweit letzten original erhaltenen Konzertsaal, in dem die Strauss-Familie auftrat, werden regelmäßig klassische Konzerte veranstaltet. Die einzigartige Akustik und die historische Thonet-Bestuhlung machen jedes Konzert zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Das Konzertticket beinhaltet zudem den Eintritt zur Strauss-Ausstellung.

Die Kriminacht in den Kaffeehäusern wird 20 Jahre alt

Die Kriminacht in den Kaffeehäusern wird 20 Jahre alt

2004 startete die Kriminacht mit Donna Leon. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche Stars des Genres aus dem In- und Ausland. Heuer besuchen neben zahlreichen heimischen Publikumslieblingen der Brite Martine Walker und der Pole Tomasz Duszyński das Festival.

Mit diesem Ansturm hatte man 2004 nicht gerechnet. Im Café Museum gab es nicht einmal mehr Stehplätze, als Krimiqueen Donna Leon bei der ersten Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern auftrat. Aber auch die österreichischen Stars wie Eva Rossmann, Stefan Slupetzky, Alfred Komarek, Andreas Pittler, Ernst Hinterberger oder Beate Maxian wurden in der Folge von ihren vielen Fans gefeiert. Die Wiener Kriminacht entwickelte sich zum alljährlichen Treffpunkt der Szene, denn: Schwarzer Kaffee und tiefschwarze Storys gehören eben einfach zusammen. Weil das Kaffeehaus Teil der Wiener Kultur ist und weil man in Wien immer noch gerne Bücher liest und sehr gerne auch die Autorinnen und Autoren kennenlernen will.

Programm

Wolfgang Böck, Patrick Budgen, Ernst Geiger und Edith Kneifl – das Programm der 20. Kriminacht am 29. Oktober ist wie gewohnt vielfältig. Mit Tomasz Duszyński kommt endlich wieder ein Pole zur Kriminacht – Stammgäste des Festivals erinnern sich sicher noch an die Lesungen von Marek Krajewski. Duszyński lädt in der preisgekrönten Glatz-Reihe zu einer Reise ins niederschlesische Städtchen Glatz/Klodzko. Der Brite Martin Walker war schon öfters in Wien, bei seiner diesjährigen Lesung im Café Landtmann wird die Schauspielerin und Autorin Chris Pichler die deutsche Übersetzung seines neuesten Krimis lesen.

Dass das Krimi-Genre nach wie vor eine sehr hohe Anziehungskraft ausübt, beweisen Neo-Krimiautor*innen wie etwa Konstanze Breitebner und Patrick Budgen. Der ORF-Moderator legt heuer bereits seinen zweiten Krimi („Die Teigtascherl-Intrige“) vor, die Schauspielerin und Drehbuchautorin bleibt ihrem Umfeld treu und präsentiert einen Theaterkrimi („Tod auf der Unterbühne“). Breitebner wird gemeinsam mit ihrem Kollegen Josi Prokopetz, der seinen allerneuesten Krimi („Der Frauenausborger“) mitbringt, lesen – Talkmaster: Dieter Chmelar.

Wettbewerb

Aus Anlass des Jubiläums rief das vormagazin zu einem Kurzkrimiwettbewerb auf. Die Aufgabe: Es sollte ein Kaffeehaus vorkommen. Aus den zahlreichen Einsendungen wählte eine Jury (unter anderem mit dem Autor Manfred Rebhandl) die 15 besten aus, die zur Kriminacht in einem Buch („Mörderischer Mokka“) veröffentlicht und präsentiert werden. Die allerbesten drei Kurzgeschichten werden am 29. Oktober im Café Schwarzenberg von den Autorinnen und Autoren selbst gelesen.

Ernst Hinterberger, der Autor des Mundl sowie Trautmann und Kaisermühlen Blues, war ein Stammgast bei der Kriminacht. In einer Gedenkveranstaltung im Café Frauenhuber erinnert Wolfgang Böck – der Darsteller des Trautmann in der gleichnamigen ORF-Krimiserie – an den 2012 verstorbenen Bestsellerautor.

Diskussion

Krimifeinspitze freuen sich aber auch schon auf die Lesungen von Edith Kneifl mit ihrem Wien-Krimi „Der Wolf auf meiner Couch“, Manfred Rebhandl („Hundert Kilo Einsamkeit“), Theresa Prammer („Schattenriss“), Beate Maxian („Tod auf dem Opernball“), Constanze Scheib („Mordshochzeit, Herrschaftszeiten“) oder Herbert Dutzler („Letztes Zuckerl“). Der Publikumsliebling Stefan Slupetzky wird nicht nur lesen, sondern anschließend auch mit seiner Krimikollegin Sabina Naber über die Entwicklung des Krimigenres in den vergangenen 20 Jahren diskutieren (Café Imperial). 

Preis

Auch die Verleihung des Leo-Perutz-Preises gehört seit einigen Jahren zum festen Bestandteil der Kriminacht. Heuer sind Peter Lorath, Theresa Prammer, Manfred Rebhandl, Annemarie Mitterhofer und Heinrich Steinfest nominiert – alle lesen natürlich bei der Kriminacht. Kommen Sie vorbei!


29. Oktober 2024
In zahlreichen Kaffeehäusern in ganz Wien
kriminacht.at

Pascal Dusapins siebte Oper Passion (Aix-en-Provence, 2008) ist ein intensives Drama über die feinen Grenzen des Zwischenmenschlichen. – ©Martin Popelár (NODO)

Wenn Liebe zur Obsession wird – Passion in der Neuen Oper Wien

©Martin Popelár (NODO)

Pascal Dusapins siebte Oper Passion (Aix-en-Provence, 2008) ist ein intensives Drama über die feinen Grenzen des Zwischenmenschlichen.

Lei (Sie) und Lui (Er) erleben eine beginnende Liebe, ein Aufblühen ihrer Leidenschaft. Aber was als zärtliches Kennenlernen beginnt, wird zu einem gefährlichen Spiel und einer düsteren Auseinandersetzung mit den Abgründen der menschlichen Natur. Die Wiener Regisseurin Ursula Horner zeigt in ihrer Deutung von Passion, wie Liebe in Obsession umschlagen kann. Denn bereits der Begriff „Passion“ – abgeleitet von „passio“ (Leiden, Krankheit) – deutet auf die zerstörerische Seite der Beziehung hin.

Die Wiener Regisseurin Ursula Horner zeigt in ihrer Deutung von Passion, wie Liebe in Obsession umschlagen kann. – ©Martin Popelár
Die Wiener Regisseurin Ursula Horner zeigt in ihrer Deutung von Passion, wie Liebe in Obsession umschlagen kann. – ©Martin Popelár

Horner beleuchtet die tief verwurzelten Ursachen solcher destruktiven Dynamiken und warnt vor den langfristigen gesellschaftlichen Folgen. Barock meets Moderne: Musikalisch verknüpft Dusapin barocke Elemente mit modernen Klangelementen, so verweben sich feine Cembalo- oder Harfenklänge und Live-Elektronik zu einem Klangteppich, der auch die seelischen Konflikte von Lui und Lei widerspiegelt. Vom Guardian als eines der 15 besten Werke des 21. Jahrhunderts gewürdigt, ist Passion eine kraftvolle Erkundung der dunklen Seite der Liebe. Die Neue Oper Wien präsentiert ein Werk, das Altes und Neues zu einer erschreckend schönen Einheit verschmelzen lässt.


10., 13., 15. und 17. Oktober 2024
Jeweils 19.00 Uhr
MuTh
Am Augartenspitz 1, 1020 Wien
neueoperwien.at

Wohnzimmerfeeling für alle Sinne – Das traditionsreiche Theater unter dem Café Prückel eröffnet als „Stella“. – ©Peter Zirn

Wohnzimmerfeeling für alle Sinne – Das traditionsreiche Theater unter dem Café Prückel eröffnet als „Stella“

Bild: ©Peter Zirn

Gegründet 1903 gehört das Prückel zu den Häusern, die Wiens Kaffeehauskultur geprägt haben. Radrenn-Europameister Maxime Lurion taufte es damals „Cafe Lurion“. Nach einigen Besitzerwechseln wurde der Gastronomiebetrieb schließlich nach Wenzel Prückel benannt, der schließlich 1920 an Johann Palouda sen. übergab. Seit dieser Zeit steht das Cafe in Familienbesitz. Die Nachfolge der engagierten Leiterin Christl Sedlar hat 2024 die PKL Traditions Cafe GmbH übernommen.

Das Theater Stella leitet sich vom Vornamen der Wiener Schauspielerin Stella Kadmon ab, der Gründerin des Bühnenraums „Der liebe Augustin“ im Souterrain des Café Prückel. Eine Kleinkunstbühne, an der bis März 1938 unter anderen Peter Hammerschlag und Gerhart Herrmann Mostar wirkten und den zahlreichen aus Nazi- Deutschland geflohenen Künstlern eine Wirkungsstätte bot. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil 1947 und der Wandlung in eine Schauspielbühne gab sie 1981 die Leitung des Theaters ab und zog sich ins Privatleben zurück.

Als thematischen Schwerpunkt in der Auswahl der Stücke, fokussiert sich das Stella – Theater auf die Glanzzeit der 20er und frühen 30er. Die Bandbreite des Veranstaltungskalenders reicht von Eigenproduktionen über Theater-Gastspiele, Lesungen bis zu Konzerten.

Kulinarische Events in Zusammenarbeit mit dem Café Prückel runden das Programm ab. Das journalistische Sonder-Format: „Auf ein Kaffeetscherl mit….:“ Talkgästen: Felicitas Ruhm, Mercedes Echerer, Ururenkel Kaiser Franz Joseph´s, Leopold Altenburg, Martin Brambach und Elisabeth Trautwein-Heymann, präsentiert von John Herzog, sorgt für zusätzliche Würze.

Josephine Striebeck, die zuletzt ein Kleinkunsttheater in Berlin leitete, übernimmt gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Christoph Schobesberger die Intendanz: „Kunst und Kultur sind wertvolle Botschafter und Vermittler zwischen Menschen, Generationen, Meinungen und Perspektiven. Stella möchte eine Brücke von der Geschichte ins Jetzt und vom Jetzt in die Zukunft bauen. Und das mit einem vielfältigen, interessanten und dynamischen Programm”, so die Vision.

Stubenring 24, A-1010 Wien

www.stella-theater.at

Musik & gute Stimmung beim 4. D-Day für Doderer im Café Landtmann

Musik & gute Stimmung beim 4. D-Day für Doderer im Café Landtmann

Bild: ©Sandra Oblak

Es ist fast schon eine kleine Gemeinschaft, die alljährlich beim D-Day für Doderer zusammenkommt, um einen der originellsten Wiener Schriftsteller – den 1966 verstorbenen Heimito von Doderer – zu feiern. Besonders auffällig waren die vielen Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Publikum. Nächstes Jahr steht sogar ein 100-Jahr-Jubiläum an, denn „Die Studlhofstiege“ spielt ja exakt am 21. September 1925. An diesem Tag verliert bekanntlich Mary K ein Bein bei einem Unfall mit der Straßenbahn.

Heuer versuchte wienlive-Autor Otto Brusatti, die literarischen Konzeptionen in Doderers Kurzgeschichten zu erhellen. Viele Erzählungen funktionieren wie Sonaten in der Musik. Besonders eindrucksvoll gelang dies bei Doderers dreiteiligem Text „Sonatine“. Brusatti las abwechselnd mit der Schauspielerin und Regisseurin Chris Pichler die kurzen Texte und spielte dazwischen jeweils einen Satz aus Mozarts „Sonate facile“ auf der mitgebrachten CD (interpretiert von Glenn Gould). Dass Doderer Musik auch als Thema seiner Werke einbaute, wurde mit einer Szene aus den „Dämonen“ – Quapps desaströses Vorspielen als Geigerin bei einem Dirigenten – unterstrichen. Nach der Podiumsdiskussion mit wienlive-Herausgeber Helmut Schneider blieben die Gäste noch lange für Gespräche im Café.


Der VIENNA CITY GALLERY WALK 2024 inszeniert von 25. bis 28. September den spielerischen Zugang zu Kunst und Kultur in Wien.

Spielerisch Kultur erleben beim Vienna City Gallery Walk 2024

WERBUNG (c) Vienna City Gallery Walk

Der VIENNA CITY GALLERY WALK 2024 inszeniert von 25. bis 28. September den spielerischen Zugang zu Kunst und Kultur in Wien. Die performativen Rundgänge mit Performances und literarischen Aspekten, die zeitgenössische Musikkomposition in Verbindung zu den Ausstellungen sowie erstmals die „Nacht der Schmuckkunst“ laden ein zum zwanglosen, Kunst-inspirierten Gehen und bereichern die einzigartigen Präsentationen der Wiener Galerien-Szene.

Hochwertige Kunst früherer Zeiten wird in sieben „Gallery Touren“ mit aktuellen zeitgenössischen Werken in Verbindung gebracht. So wird die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Kunst und Design zum Erlebnis und schafft Bewusstsein für Qualität und Individualität.

Die Tour Guides gehen durch die Wiener City, führen aber auch zu den Programmpartner*innen außerhalb des ersten Bezirks. Freuen Sie sich auf vier engagierte Programmtage! Genießen Sie Kunst. Machen Sie mit. Freier Eintritt!

Die Programme im Detail:

TOUR 1 / MITTWOCH, 25. SEPTEMBER 2024 / 17–21 Uhr
INTERAKTION VON KÜNSTLERISCHEM AUSDRUCK
Rundgang vom 1. in den 7. Bezirk mit dem OPENING EVENING in der GALERIE AMART, Halbgasse 17, 1070 Wien, mit einem Konzert des preisgekrönten KANDINSKY QUARTET.

TOUR 2 / DONNERSTAG, 26. 2024 / 16–21 Uhr
VON DEN SPRECHENDEN BILDERN
Ein materialsprachlicher, musikalisch, performativer Rundgang durch den 1. Bezirk und seine Galerien.
Konzept: Bodo Hell, der tragischerweise verschollen ist, wir lassen ihn hochleben. Sehr anschaulich äußert sich Götz Bury. Werner Zangerle gibt am Saxophon den Takt vor. Mit einer Intervention von Martina Reinhart.

TOUR 3 / DONNERSTAG, 26. SEPTEMBER 2024 / 16–22 Uhr
DER ASPEKT DES BEGREIFEN-KÖNNENS IN DER KUNST
Rundgang im 1. Bezirk mit Abstechern in den 6. und 8. Bezirk mit IMAGO SONUS Zeitgenössischer Komposition zu Werken einer Ausstellung.

TOUR 4 / FREITAG, 27. SEPTEMBER 2024 / 16–21 Uhr
DIE KUNST DES LACHENS
Rundgang im 1. Bezirk mit MUSIK ZUM GEHEN + (AUF) STEHEN. Musikalische Komposition mit dem ENSEMBLE REIHE ZYKAN+ & Irene Suchy an vier Stationen

TOUR 5 / FREITAG, 27. SEPTEMBER 2024 / 16–21 Uhr
Erste TOUR zur NACHT DER SCHMUCKKUNST
KUNST IST TRAGBAR – Rundgang vom 9. in den 1. Bezirk

TOUR 6 / FREITAG, 27. SEPTEMBER 2024 / 17.30–21 Uhr
Zweite TOUR zur NACHT DER SCHMUCKKUNST
DIVERSITÄT VON KUNSTDISZIPLINEN – Das Verbindende zwischen bildender und angewandter Kunst
Rundgang im 1. Bezirk mit dem Abschluss bei zeitgenössischer musikalischer Komposition

TOUR 7 / SAMSTAG, 28. SEPTEMBER 2024 / 11–18 Uhr
LAUTE(R) FRAUEN
GESCHICHTE SPAZIERT durch Wiens 1. Bezirk verbindet künstlerisches Wirken der Frauen mit der kulturellen Geschichte Wiens

Die Galerien komponieren Ereignisse und geben der Kunst eine Bühne. In und vor den Galerien.

Weitere Infos: www.gallerywalk.at

Am 21. September diskutieren Otto Brusatti und Helmut Schneider über Musik im Werk des Großschriftstellers Heimito von Doderer. Chris Pichler liest ausgewählte Stellen. – ©picturedesk

D-Day für Doderer: Am 21. September diskutieren Otto Brusatti und Helmut Schneider über Musik im Werk des Großschriftstellers

Bild: ©picturedesk

Am 21. September diskutieren Otto Brusatti und Helmut Schneider über Musik im Werk des Großschriftstellers Heimito von Doderer. Chris Pichler liest ausgewählte Stellen.

Heimito von Doderer, 1966 verstorben, war gewiss einer der eigenständigsten Autoren, die Wien je hervorgebracht hat. Wienlive und das echo medienhaus erinnern seit 2021 alljährlich am 21. September – das ist der Tag, an dem sein bekanntestes Werk, „Die Strudlhofstiege“, spielt und mit einem brutalen Unfall mit einer Straßenbahn beginnt – an diesen Schriftsteller, der in der Nachkriegszeit als der wichtigste Dichter Österreichs galt und beinahe den Literaturnobelpreis erhalten hätte. Heuer, beim 4. D-Day für Doderer, geht es mit dem Autor, Regisseur, Ausstellungsmacher und Musikexperten Otto Brusatti um „Musik, Lärm und Stille“ im Werk von Heimito von Doderer. Die Schauspielerin Chris Pichler wird ausgewählte Stellen lesen, wienlive-Chefredakteur Helmut Schneider wird moderieren.

Doderer war ein großer Bewunderer Beethovens, auf seinem Schreibtisch stand stets eine Partitur der 7. Symphonie. Sein letztes, unvollendet gebliebenes Romanprojekt nannte er im Tagebuch nach seiner Lieblingssymphonie „Roman No 7“ – davon wurde nur der Teil „Die Wasserfälle von Slunj“ veröffentlicht, „Der Grenzwald“ erschien posthum als Fragment. Nach dem Erscheinen des Monumentalwerks „Die Dämonen“ war Doderer der bekannteste Schriftsteller Österreichs, sogar der SPIEGEL widmete ihm ein Cover.

Brusatti: „Doderer war auch ein heimlicher Musikstrukturalist – wie viele andere und vor allem in der öster-reichischen Literatur, wie Ingeborg Bachmann oder Thomas Bernhard. Er baute musikalische Formen ein, in seine Texte. Man merkt es vorerst kaum, man soll es zumeist auch gar nicht merken.“ Dazu gibt es passende Musik aus der Konserve. Die Buchhandlung analog wird vor Ort einen Büchertisch aufstellen.


INFO
21. 9. 24
19.00 Uhr
Café Landtmann
Freier Eintritt, keine Reservierung möglich