Die Wiener Kriminacht feiert am 29. Oktober ihre ersten 20 Jahre. Das vormagazin sammelt aus diesem Anlass Kurzkrimis – und alle dürfen mitmachen. Die besten Geschichten werden in einem Band veröffentlicht.

Hände hoch, Krimi her! – Der Wettbewerb zur Kriminacht

©iStock by Getty Images

Die Wiener Kriminacht feiert am 29. Oktober ihre ersten 20 Jahre. Das vormagazin sammelt aus diesem Anlass Kurzkrimis – und alle dürfen mitmachen. Die besten Geschichten werden in einem Band veröffentlicht.

Aufruf

Dunkle Gestalten, rote Laterne. Und sie tanzen einen Tango… Vielleicht haben Sie ja schon länger daran gedacht, sich einmal an einem Krimi zu versuchen – weil kriminell kommt einem in letzter Zeit bald schon etwas vor. Jetzt ist die beste Gelegenheit, zur kriminellen Tat zu schreiten. Denn das VORMAGAZIN sucht gemeinsam mit der Kriminacht nach neuen, spannenden Texten. Und da die Kriminacht seit 20 Jahren in den Wiener Kaffeehäusern seine Heimat gefunden hat,  wäre es besonders schön, wenn in Ihrem Kurzkrimi (Word-Dokument, max. 15 Seiten bei 1.500 Zeichen pro Seite) ein Café vorkommen würde. Die besten Texte werden in einem eigenen Buch im echomedia buchverlag veröffentlicht, das bei der Kriminacht präsentiert wird, wo 5 Autoren/Autorinnen auch zu einer Lesung eingeladen werden. Einsendeschluss ist der 20. Juni. Im September wird eine Expertenjury die Siegertexte auswählen. Ihr Kurzkrimi sollte in Wien spielen, eine Szene in einem Kaffeehaus wäre wünschenswert – das kann auch gerne ein Vorstadtcafé oder ein  Tschocherl sein. Das „Café Bauchstich“ ist ja ebenso legendär wie rein fiktional.

Die Kriminacht wurde 2004 anlässlich einer Lesung der berühmtesten Krimischreiberin Europas – Donna Leon – im Café Museum vom echo medienhaus erfunden. Stars wie Simon Beckett, Jussi Adler Olsen, Martin Walker, Donald Ray Pollock, Karin Slaughter, Hakan Nesser oder Jason Starr folgten. Und natürlich findet sich bei der Kriminacht alljährlich auch die heimische Krimielite ein. Lesungen von Eva Rossmann, Beate Maxian, Edith Kneifl, Kurt Palm oder Stefan Slupetzky sind immer Publikumsmagneten. Aber auch Newcomer haben im Rahmen der Kriminacht die Chance auf eine größere Aufmerksamkeit.

Der VORMAGAZIN Kurzkrimi-Wettbewerb ist die Gelegenheit, sich im Vergleich mit Profis zu messen. Bei früheren Wettbewerben erstaunte die Jury die Qualität der Beiträge. Wir wünschen gutes Gelingen!


Teilnahme & Bedingungen
Bitte lesen Sie sich vor Ihrer Teilnahme die untenstehenden Teilnahmebedingungen sorgfältig durch.
Word-Dokument, max. 15 Seiten bei 1.500 Zeichen pro Seite
Einsendungen bis 20. Juni an: redaktion@vormagazin.at

Einsendung: Der Text ist als Word-Dokument an redaktion@vormagazin.at zu senden. Einsendeschluss ist der 20. Juni 2024 um 23:59 Uhr. Moralisch bedenkliche, anstößige, diskriminierende, rassistische, Gewalt verherrlichende oder pornografische Texte werden von der Redaktion nicht angenommen und gelöscht. Durch die Nichtannahme von Texten entstehen keinerlei Ansprüche, welcher Art auch immer, des Einsenders.

Datenschutz: Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass der Autor mit der Einsendung des Textes auch seine persönlichen Daten (vollständiger Name, Geburtsdatum, Adresse) bekannt gibt und diesen Teilnahmebedingungen zustimmt. Sämtliche Teilnehmerdaten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte (Unternehmen des Echo Medienhauses s. http://www.echo.at/about-2/ gelten nicht als Dritte) weitergegeben. Der Teilnehmer stimmt zu, dass sein vollständiger Name im Zusammenhang mit dem Kurzkrimiwettbewerb „Tatort Grätzl“ veröffentlicht wird.

Urheberrecht und Nutzungsrechte: Der Teilnehmer sichert zu, dass er an dem eingesandten Text sämtliche Immaterialgüterrechte, insbesondere Urheberrechte und sich daraus ergebende Nutzungs- und Verwertungsrechte, hat und durch seinen Text keinerlei Rechte Dritter verletzt werden. Der Teilnehmer räumt den derzeitigen und künftigen Unternehmen des Echo Medienhauses (abrufbar unter http://www.echo.at/about-2/) an seinem Text für den Kurzkrimiwettbewerb „Tatort Grätzl“ räumlich uneingeschränkt für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechtes das nicht ausschließliche Recht ein, den Text oder Auszüge desselben auf jede erdenkliche Weise, zum Zeitpunkt der Erklärung bekannt oder unbekannt, ohne Vergütungsanspruch zu verwerten und zu nutzen.

Buchveröffentlichung: Bis zu 15 von der Fachjury ausgewählte Texte werden als Anthologie zum Wettbewerb im Buchverlag der echomedienhaus ges.m.b.h. veröffentlicht.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ab Herbst ist das Burgtheater unter der Leitung von Stefan Bachmann – sein erstes Programm.

Ab Herbst ist das Burgtheater unter der Leitung von Stefan Bachmann – sein erstes Programm

Stefan Bachmann bei der Präsentation. – ©Inés Bacher

Gemeinsam mit seinem Chefdramaturgen Thomas Jonigk präsentierte der neue Burg-Chef Stefan Bachmann die Highlights ihres Programms ab der Saison 2024/25. Ja, und man darf wieder Burg sagen – Vorgänger Martin Kušej bestand ja darauf, sein Haus Burgtheater zu nennen, da er die Konnotation mit einer Befestigungsanlage ablehnte obwohl die Burg im Wiener Sprachgebrauch ja ziemlich verankert ist.

Geradezu klassisch mutet die erste Premiere – Shakespeares HAMLET am 5. September – inszeniert von Karin Henkel – an, während es in der Akademie mit einer Romanadaption von Virginia Woolfs ORLANDO losgeht. Der Spielplan klingt durchaus ambitioniert, einige Erfolgsproduktionen aus Köln wie Rafael Sanchez‘ KÖNIG LEAR oder JOHANN HOLTROP nach dem Roman Rainald Goetz – ein Manageralptraum gespielt von einem rein weiblichen Ensemble – sind natürlich dabei. Bachmann bringt aber auch LILIOM ans große Haus, gespielt von der ans Haus wiederkehrenden Stefanie Reinsperger oder die erfolgreiche „Musicbanda Franui“, die Thomas Bernhards HOLZFÄLLEN vorbereitet. Neben Reinsperger wird auch die großartige Caroline Peters ans Burgtheater zurückkehren. Die größte Sensation kommt erst am Ende. Festwochenintendant Milo Rau wird Elfriede Jelineks BURGTHEATER endlich quasi am Originalschauplatz aufführen – die Autorin hatte sich nach heftigen Anfeindungen ja lange gegen eine Aufführung des Dramas um eine berühmte Burg-Schauspielerdynastie (Hörbiger/Wessely) ausgesprochen und gab nur zu ganz speziellen Aufführungen ihr okay. Mit eigenen Programmen sollen auch inklusive Projekte gefödert werden – schließlich fehlt wie überall auf der Welt im Publikum der Nachwuchs.

Bei der Pressekonferenz auf der Bühne des Burgtheaters wirkte Stefan Bachmann sehr versöhnlich und betonte mehrmals, dass er es als Privileg empfinde, hier arbeiten zu dürfen, zumal er starke Tendenzen in der Gesellschaft gegen „alles Bunte und Vielfältige“ ausmache.

Den kompletten Spielplan finden Sie unter burgtheater.at

Bis Ende Oktober steht im MQ jetzt ein ganz spezieller Brunnen, der an die Endlichkeit unserer Ressourcen hinweisen soll.

Ukrainische Kunst im Hof des MuseumsQuartiers

Pavlo Makov neben seiner Skulptur. – ©eSeL

Bis Ende Oktober steht im MQ jetzt ein ganz spezieller Brunnen, der an die Endlichkeit unserer Ressourcen hinweisen soll.

„The Fountain of Exhaustion“ (Der Brunnen der Erschöpfung) wurde vom ukrainischen Künstler Pavlo Makov ursprünglich für seine Heimatstadt Charkiw entworfen. Dort herrschte in den 90er-Jahren tatsächlich Wassermangel, was sich in der Konzeption des Brunnens widerspiegelt. Denn das Wasser, das im Brunnen fließt, teilt sich durch die vielen Bronzetrichter in immer kleinere Mengen auf, bis es fast vollständig aufgebraucht ist. Heute ist freilich nicht nur das Wasser auf unserem Planeten erschöpft, sondern viele lebensnotwendigen Dinge wie Luft oder eine saubere Umwelt.

„‚The Fountain of Exhaustion‘ behandelt leider immer noch eine sehr einfache Sache, auch wenn nur wenige bereit sind, sich ihr zu stellen: Die Menschheit und ihre Zukunftsvisionen sind in einem ständigen Erschöpfungsprozess begriffen. Es ist schwierig, damit zu leben, und es scheint noch schwieriger für uns zu sein, etwas dagegen zu tun. Kunst ist keine Medizin, sie ist eher eine Art Diagnose. Kunst allein kann kaum die Welt retten. Ich hoffe, dass sie uns dennoch ermutigen kann, unsere Komfortzone zu verlassen“, so Pavlo Makov.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022, wurde die Skulptur zum Symbol der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes. Als Beitrag zur 59. Biennale in Venedig sorgte sie für große internationale Aufmerksamkeit. Pavlo Makov (*1958) lebt und arbeitet in Charkiw. Seine Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen wie der National Gallery of Art, Washington oder dem Victoria and Albert Museum, London.


MuseumsQuartier Wien, Haupthof, Museumsplatz 1, 1070 Wien
mqw.at

Rund um die Burg heuer am 10./11. Mai mit 3 Locations und jeder Menge Stars.

Rund um die Burg heuer am 10./11. Mai mit 3 Locations und jeder Menge Stars

Barbi Markovic wird bei Rund um die Burg lesen. – ©Stefan Joham

Die heimische Literatur ist auf der Überholspur: Soeben wurde die in Belgrad geborene, seit 2016 in Wien lebende und deutsch schreibende Autorin Barbi Markovic für „Minihorror“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. In dem comichaften Roman geht es um ein junges Paar – Mini und Miki – in Wien. Und Julia Jost erhielt für ihr Debüt „Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht“ hymnische Kritiken. Beide Autorinnen lesen am Freitag, 10. Mai, bei „Rund um die Burg“. Ebenfalls vielbeachtet: Valerie Fritsch erzählt in ihrem Roman „Zitronen“ wie eine Mutter ihren Sohn mit Medikamenten krank macht, um sich dann liebevoll um ihn kümmern zu können. Der völlig weltfremde junge Mann ist dann unfähig, eine Beziehung zu einer Frau aufzubauen.

Eröffnung

TV-Star Dirk Stermann präsentiert sein Buch über die weltberühmte Wiener Psychoanalytikerin Erika Freeman, die Patienten wie Marilyn Monroe und Marlon Brando betreute. Und Singer-Songwriter Nino aus Wien ist ebenfalls unter die Buchautoren gegangen. Er wird mit seinem Kochbuch ohne Rezepte das Festival am Freitag um 16 Uhr im Vestibül eröffnen.

Zeit für ein Gedicht heißt es auch bei „Rund um die Burg“: Erstmals wird die Wiener Poesiegalerie vier Lesungen gestalten (mit Kirstin Breitenfellner, Franz Josef Czernin, Isabella Krainer sowie Nikolaus Scheibner). Und die Grande Dame der heimischen Literatinnen, Renate Welsh, bereitet ebenfalls Gedichte vor.

„Für K.“ heißt ein Band mit neuen Kurzgeschichten in Gedenken an den Jahresregenten Franz Kafka (100. Todestag), das Herausgeber Otto Brusatti vorstellen wird. Autor, Filmemacher und Sänger („Des Ano“) Max Gruber wird seine Kurzgeschichte aus dem Buch lesen.

Moderation: Ani Gülgün-Mayr (ÖRF 3) und Helmut Schneider (wienlive)

Alle Infos: www.rundumdieburg.at

Ein großes Zeichen für das Lesen: Heuer gab es beim österreichischen Vorlesetag mehr als doppelt so viele Anmeldungen wie im Vorjahr. – ©Arman Rastegar

Der Österreichische Vorlesetag 2024 bricht alle Rekorde

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig las aus der Sage „Das graue Ungeheuer“. – ©Arman Rastegar

Ein großes Zeichen für das Lesen: Heuer gab es beim österreichischen Vorlesetag mehr als doppelt so viele Anmeldungen wie im Vorjahr.

Mit rund 9.000 Lesungen an einem Tag – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr – brach der österreichische Vorlesetag gestern am 21. März alle Rekorde. Zahlreiche Prominente aus Politik, Kunst und Kultur lasen in ganz Österreich vor und sorgten so für ein buntes und abwechslungsreiches Vorleseprogramm unter dem Motto „Lesen. Deine Superkraft“.

Der Österreichische Vorlesetag 2024


Mit dabei waren unter anderem der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Bildungsminister Martin Polaschek, Schauspieler und Regisseur Michael Schottenberg, die TV-Moderatorinnen Barbara Stöckl und Arabella Kiesbauer, Boxer Marcos Nader, Dompfarrer Toni Faber und viele mehr. Gemeinsam mit allen Unterstützer:innen ist es einmal mehr gelungen, auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam zu machen und die Freude am (Vor-)Lesen zu wecken.

Bildungsminister Martin Polaschek las im Bildungsministerium vor. – ©Sandra Oblak
Bildungsminister Martin Polaschek las im Bildungsministerium vor. – ©Sandra Oblak

Bundesweit

Am Österreichischen Vorlesetag um 10 Uhr schien die Zeit still zu stehen: Denn im ganzen Land wurde zugehört und vorgelesen. Mit mehr als 8.600 Lesungen an nur einem Tag wurden gestern alle Rekorde gebrochen und gezeigt, wie groß die Bereitschaft der Menschen in Österreich ist, das (Vor-)Lesen zu fördern und die Freude am Lesen wieder zu wecken, um allen Kindern bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Damit sind die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Denn Lesen ist der Grundstein für unsere Kultur, für eine gute Ausbildung und einen erfolgreichen Berufsweg. „Wir sind überwältigt vom diesjährigen Erfolg und bedanken uns bei allen, die uns unterstützt und mit uns gemeinsam die größte Vorlesegemeinschaft Österreichs aufgebaut haben. Unsere Vision ist es, möglichst viele Menschen für das Vorlesen zu begeistern, und es hat sich wieder einmal gezeigt, wie sehr sich die Anstrengungen lohnen“, freut sich Werner Brunner, Mitinitiator des Österreichischen Vorlesetags und Herausgeber des Vorlesebuchs.

In der Thalia-Filiale auf der Mariahilfer Straße gab es einen Literatur-Salon von Radio Wien. – ©Stefan Burghart
Mr. Kaiser Wiesn Johann Pittermann las im Prater vor. – ©Stefan Diesner

Von Tandemlesen, Book-Dating, Kamishibai-Erzähltheater bis zu Lyrikwanderungen

Der Kreativität waren am Österreichischen Vorlesetag keine Grenzen gesetzt: Ob jung oder alt, ob privat oder öffentlich, im eigenen Wohnzimmer oder an einem speziellen Ort: Menschen in ganz Österreich organisierten kreative Leseaktionen und luden unter anderem zum Tandemlesen, Book-Dating, Kamishibai-Erzähltheater, zu Lyrikwanderungen durch Weingärten, zur mystischen Lesenacht, zum gemeinsamen Kochen mit Küchensprüchen und zum Lesekino ein. Schulen verwandelten sich in Lesecafés, Texte in verschiedenen Sprachen sowie aus diversen Literaturwettbewerben wurden zum Besten gegeben und Märchen aus aller Welt entführten die Zuhörer:innen in das unendliche Reich der Fantasie.

In der Thalia-Filiale auf der Mariahilfer Straße gab es einen Literatur-Salon von Radio Wien. – ©Stefan Burghart
In der Thalia-Filiale auf der Mariahilfer Straße gab es einen Literatur-Salon von Radio Wien. – ©Stefan Burghart

Prominente Gesichter beim Vorlesetag

Neben den regionalen Programmhighlights erfreute sich der Österreichische Vorlesetag auch vieler prominenter Unterstützer:innen. Vorlesen hat Vorbildwirkung: Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig lud auch in diesem Jahr Volksschulkinder ins Wiener Rathaus ein und las ihnen aus Wiener Sagen vor. Weitere Lesungen fanden unter anderem im Bildungsministerium mit Bildungsminister Martin Polaschek, im Prater mit Wiesn-Kaiser Johann I. und in der Volksschule Judengasse mit Dompfarrer Toni Faber statt. Zum Ausklang des erfolgreichen Tages lasen die österreichischen Schriftsteller:innen Ursula Heinrich aus „Mord im Astoria“ und Thomas Sautner aus „Nur zwei alte Männer“ sowie Autor, Schauspieler und Regisseur Michael Schottenberg aus „Vom Entdecken der Welt“ auf der Summer Stage vor.

Am Vormittag wurden außerdem Lesungen von Bildungsminister Martin Polaschek, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, Bildungsdirektor Heinrich Himmer, Präsident des Pensionistenverbandes Peter Kostelka, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtische Versicherung Doris Wendler, den TV-Moderatorinnen Barbara Stöckl und Arabella Kiesbauer und Schauspieler Hans Sigl auf der Website des Österreichischen Vorlesetags freigeschaltet.

Ex-Bürgermeister las in der Volksschule Brüßlgasse. – ©Elisabeth Lechner
Ex-Bürgermeister las in der Volksschule Brüßlgasse. – ©Elisabeth Lechner

Die Highlights in Wien

Das Bundesministerium war dieses Jahr Schauplatz mehrerer Lesungen: Dort lasen Bundesminister Martin Polaschek aus „Kleine und große Wunder der Natur“ von Gabby Dawnay, Boxer Marcos Nader aus „Liebesgeschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger, Miss Europe Beatrice Turin aus „Reisen Reisen: Wie wir die Welt entdecken wollen“ von Michael Dietz und Jochen Schliemann, der Präsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes Johannes Pressl aus „Schau durchs Fenster“ von Katerina Gorelik und die Autorin Lena Raubaum aus ihrem Werk „Mit Worten will ich dich umarmen“ für Volksschulkinder aus Neusiedl vor.

Am Vormittag besuchten zudem Volksschulkinder den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig im Rathaus, wo er ihnen aus seinem großen Wiener Sagenschatz vorlas. Anschließend gab es für die jungen Besucher:innen noch eine kleine gemeinsame Jause. Altbürgermeister Michael Häupl las in der Volksschule Brüßlgasse im 16. Bezirk gemeinsam mit Fußballern des FK Austria Wien sowie Tino Schlench vom Literaturpalast und Dompfarrer Toni Faber in der Volksschule Judengasse vor.

Im Wiener Prater las der Wiesn-Kaiser Johann I. für Kindergartenkinder vor und in der Erlebniswelt des Wiener Flughafens brachte der Autor Christoph Mauz die Kinder mit einer Flughafenrundfahrt erst zum Staunen und dann mit seinem Werk „Geisterbahn voll abgefahren“ zum Lachen. In den Wiener Kaffeehäusern fanden Lesungen mit Schriftsteller Thomas Sautner (Café Museum), Schriftsteller Gerhard Loibelsberger (Café Feinklein), Lyrikerin Sirka Elspaß (Café Strozzi), Journalist und Autor Robert Sommer (Café Weidinger), Schauspielerin und Regisseurin Michaela Ehrenstein (Café Weimar), Schauspieler Robert Ritter(Café Alt Wien), Schauspielerin Edith Leyrer (Café Frauenhuber), Schauspieler Martin Schwanda (Hollerei), Schriftstellerin Simone Hirth (Café Kosmos) und Autor Max Gruber (Café IIN) statt.

Bei der Abschlussveranstaltung in der Summerstage las unter anderem Michael Schottenberg. – ©Stefan Diesner
Bei der Abschlussveranstaltung in der Summerstage las unter anderem Michael Schottenberg. – ©Stefan Diesner

Das Vorlesebuch 2024: Geschichten für jedes Alter

Das diesjährige Vorlesebuch wartet mit viel Tiefgang auf. Mit 25 Geschichten und Aufsätzen von renommierten Autor:innen und heimischen Jung-Autor:innen sowie Schüler:innen spricht die jüngste Ausgabe des Vorlesebuchs 2024 jedes Alter an. „Das Vorlesebuch wurde bewusst so kuratiert, dass es spannende Geschichten für Kinder, kurzweilige Aufsätze von und für Jugendliche sowie inspirierende Erzählungen für Erwachsene enthält. Alle Altersgruppen sollen auf ihre Kosten kommen und die Freude am Lesen entdecken“, sagt Werner Brunner.


vorlesetag.eu

Bei der SPARK Art Fair wurde am Samstag der WIEN LIVE Award für „The Best Emerging Vienna-based Position“ an Konstanze Stoiber vergeben.

wienlive Award bei der SPARK Art Fair

Die SPARK Art Fair fand heuer wieder in der MARX Halle statt. – ©Stefan Diesner

Bei der SPARK Art Fair wurde am Samstag der WIEN LIVE Award für „The Best Emerging Vienna-based Position“ an Konstanze Stoiber vergeben.

Die Veranstalter sind hochzufrieden: Rund 20.000 Menschen haben in den vier Messetagen von 14. bis 17. März die SPARK Art Fair für zeitgenössische Kunst in der Marx Halle besucht. Auch der Termin für 2025 steht schon fest, die SPARK Art Fair wird vom 20. bis 23. März stattfinden.

Konstanze Stoiber mit wienlive-Herausgeber Helmut Schneider – ©privat

Einer der heurigen Höhepunkte war die Verleihung des WIEN LIVE Award für „The Best Emerging Vienna-based Position“ an Konstanze Stoiber. Die 1999 in Wien geborene Künstlerin hat schon in Wien, New York und Paris studiert und gearbeitet und bereits einige Ausstellungen bestritten. Aktuell ist in der Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder ihre Schau „There Have to be Bells“ zu sehen, bei der sie mit biblischen Motiven spielt und die barocke Atmosphäre des Raums miteinbezieht. Die Ausstellung ist noch bis 27. April geöffnet. Als Leihgabe der Pfarre St. Stephan ist dabei auch der tonnenschwere historische Klöppel der Pummering zu sehen.

Infos: schwarzwaelder.at

Der Österreichische Vorlesetag holt am 21. März das Lesen und Vorlesen vor den Vorhang. Lesen fördert nicht nur Kreativität sowie Fantasie, es ist auch ein Grundstein für informiertes und gutes Leben. – ©Walter Zivny

Der Österreichische Vorlesetag 2024

Am 21. 3. ist es soweit – Österreich liest vor und feiert das Lesen. – ©Walter Zivny

Der Österreichische Vorlesetag holt am 21. März das Lesen und Vorlesen vor den Vorhang. Lesen fördert nicht nur Kreativität sowie Fantasie, es ist auch der Grundstein für ein informiertes und gutes Leben.

Leider gibt es in Österreich etwa 10 bis 20 Prozent funktionale Analphabet*innen, also Menschen, die nicht sinnerfassend lesen können. Der Österreichische Vorlesetag will aushelfen und setzt in Kooperation mit dem Bildungsministerium und zahlreichen weiteren Partnern ein starkes Zeichen für Lesen, Vorlesen und Literatur! Daher setzen sich viele prominente Persönlichkeiten ein und lesen vor: allen voran Bildungsminister Martin Polaschek, der Schulklassen ins Ministerium einladen und selbst vorlesen wird, Johanna Rachinger, Toni Faber, Michael Schottenberg und zahlreiche Vertreter*innen aus Wirtschaft und Politik wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der Landeshauptmann der Steiermark Christopher Drexler oder Wiens Altbürgermeister Michael Häupl. Auch der Sport ist vertreten: So gibt es Lesungen der Fußballklubs Rapid Wien und Austria Wien. Und das Beste: Alle können mitmachen, denn jede Vorlesung zählt! Wer sich online für eine Vorlesung anmeldet, bekommt wie jedes Jahr das gratis Vorlesebuch zugesandt.


21. 3. 24
vorlesetag.eu

Die Initiative DIVERSE GESCHICHTEN startet auch heuer wieder einen Wettbewerb, bei dem man die Teilnahme an Workshops gewinnen kann. Autor*innen mit interkulturellem Hintergrund sind dabei herzlich willkommen.

Drehbuch schreiben – Wettbewerb & Workshops

Die Initiative DIVERSE GESCHICHTEN startet auch heuer wieder einen Wettbewerb, bei dem man die Teilnahme an Workshops gewinnen kann. Autor*innen mit interkulturellem Hintergrund sind dabei herzlich willkommen. Nach mehreren erfolgreich entwickelten und umgesetzten Projekten (u. a. „Die Migrantigen”, „Home Is Here“, „Kaviar“, „Lovecut“, „Meerjungfrauen weinen nicht“) wird zur Bewerbung für die dreizehnte Saison eingeladen. 

Das Programm besteht aus mehreren, über ein Jahr verteilten Workshops und umfasst dramaturgische Beratungen, Lectures und Case Studies namhafter Filmemacher*innen sowie Einzel-Coachings. Für die eingereichten Geschichten gibt es keine thematischen Vorgaben. Es können sowohl Langspielfilm- als auch Serien-Drehbücher eingereicht werden. Jedes fiktionale Genre ist willkommen. Das Programm ist für die Autor*innen während der Seminareinheiten in Wien kostenlos und beinhaltet auch Vollverpflegung.

Im Frühsommer veranstaltet die Initiative eine mehrtägige Drehbuchklausur in Niederösterreich mit Übernachtung.

Für die Einreichung bei DIVERSE GESCHICHTEN XIII ist ein Extendes Expose (5 – 15 Seiten) plus optional eine Dialogszene erforderlich. Zudem wird um einen aussagekräftigen Lebenslauf mit einer kurzen Erklärung, was von der dramaturgischen Betreuung erwartet wird, gebeten. Mit der Bewerbung verpflichtet man sich verbindlich zur Teilnahme an allen geplanten Workshops 2024. 

Nähere Infos zum Projekt sowie zum Ablauf finden sich auf www.diversegeschichten.at

Bewerbungsunterlagen bis 1. April 2024 via E-Mail an: script@diversegeschichten.at

Die amerikanische Adoption einer englischen Serie besticht durch abwechslungsreiche Drehbücher (Idee: Paul Abbott), jede Menge Witz und tolle Schauspielleistungen.

Die US-Serie „Shameless“ erinnert an Hinterbergers „Mundl“

Bild: ©BRIAN BOWEN SMITH/SHOWTIME

Von 1975 bis 1979 wurde in Österreich, begleitet von zahlreichen Protesten wegen der Wortwahl des Hauptprotagonisten Edmund Sackbauer, die ORF-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“ ausgestrahlt. Hervorgegangen aus einem Roman Ernst Hinterbergers (1966, Salz der Erde) konfrontierte der „Mundl“ – wie die Serie von den meisten genannt wurde – das Fernsehpublikum erstmals mit dem Leben der Arbeiterschicht. Sackbauer ist Elektriker, der mit seiner Frau dem kleinen Glück in Favoriten nachjagt. Damals kannte man natürlich kein internationales Fernsehen – in England, Deutschland und den USA gab es schon früher durchaus ähnliche Projekte.

Die erfolgreichste moderne Serie mit ähnlichem Hintergrund heißt „Shameless“ und wurde zwischen 2011 und 2021 vom US-Pay-TV-Sender Showtime produziert – alle 11 Staffeln sind jetzt auf Netflix abrufbar. Die amerikanische Adoption einer englischen Serie besticht durch abwechslungsreiche Drehbücher (Idee: Paul Abbott), jede Menge Witz und tolle Schauspielleistungen.

Hauptfigur ist der irischstämmige arbeitsscheue Alkoholiker und Drogenkonsument Frank Galaggher, der seine 6 Kinder der Verwahrlosung preisgibt – denn die bipolare Mutter ist entweder gerade nicht hier oder schon wieder unzurechnungsfähig. Angesiedelt ist die dysfunktionale Familie auf der South Side von Chicago, dem Stadtteil wo sich die Abgehängten, die Migranten und Schwarzen wiederfinden. Im Laufe der Staffeln wird gerade dort allerdings ein heftiger Gentrifizierungsdruck aufgebaut – statt Waschsalons und Bars machen sich Coffee-Shops und Yogastudios breit. Sehr zum Missfallen der Gallaghers. Die Serie versteht es geschickt, auch schwierigere soziale Spannungen und aktuelle Themen anzusprechen. Sogar die „gestohlene Wahl“ von Trump findet sich in einer Szene. Und die 6 Kinder sind alle ganz eigene Persönlichkeiten und sehr divers, ohne dass das aufgesetzt wirken würde. Trotz vieler Vorurteile, die alle Figuren hegen – Herkunft lässt sich nicht verleugnen – findet man schließlich immer wieder irgendwie zusammen. Bestohlen werden eher die Reichen – nur der von allen gehasste Frank macht keine Unterschiede, wenn es um seinen Vorteil geht. Letztendlich funktioniert man doch als Familie, zumal die älteste Tochter lange Zeit die Mutterrolle übernimmt.

134 Folgen (zu je 44 bis 52 Minuten) in 11 Staffeln – das ist ordentlich viel Fernsehstoff. Aber allzuviel Auswahl bei intelligenter TV-Unterhaltung gibt es momentan ja sowieso nicht.     


Der stillere Revoluzzer – Zum Tod von Achim Benning

Der stillere Revoluzzer – Zum Tod von Achim Benning

Bild aus dem Film. – ©ORF/MultiSonora/Christine de Grancy

Gemeinhin teilt man die Geschichte des Burgtheaters in die Ära vor und nach Claus Peymann ein, um das verschlafene Abonnementtheater vom weltoffeneren, neuen Burgtheater zu trennen. Das ist insofern falsch, weil Peymanns Vorgänger – der von Unterrichtsminister Fred Sinowatz 1976 berufene Achim Benning – viele der späteren Revolutionen vorwegnahm und das größte deutschsprachige Sprechtheater in eine neue Zeit führte. Er tat dies allerdings ohne großen Medienrummel, wenngleich er nicht wenige Kämpfe mit der sehr konservativen Öffentlichkeit und Presse ausfechten musste. Weil er etwa auch Regisseure aus der DDR (Manfred Wekwerth und andere) ans Haus lud, war der Parteilose auch sofort als Linker und Kommunist verschrien. Dabei öffnete er sein Haus vielen Dissidenten aus dem Panzerkommunismus wie Václav Havel und Pavel Kohout.  Man erblödete sich auch nicht, gegen ein Stück des Literaturpreisträgers Elias Canetti – „Komödie der Eitelkeiten“ – zu polemisieren, im Publikum soll es antisemitische Äußerungen gegeben haben. Und das sich gegen unverbesserliche Nazis richtende neue Stück „Das Alte Land“ (1984, Regie Achim Benning) von Klaus Pohl wurde ebenfalls heftig angegriffen. Auch weil in dieser Inszenierung ein nackter Mann zu sehen war – damals eine Ungeheuerlichkeit.

Mir persönlich ist vor allem Robert Musils Dreiecksstück „Die Schwärmer“ am Akademietheater 1980 in der Regie von Erwin Axer in Erinnerung – nicht nur weil es seither in Wien (warum eigentlich?) nicht mehr zu sehen war. In der Traumbesetzung (Joachim Bißmeier, Gertraud Jesserer, Erika Pluhar, Karlheinz Hackl, Wolfgang Gasser und Wolfgang Hübsch) wurde die – für heutige Begriffe – ziemlich werktreue Inszenierung zum Kult. Auf youtube kann man sie glücklicherweise zur Gänze anschauen.

So nebenbei führte Benning auch die Kinderschiene am Haus ein und stärkte die Mitbestimmung des Ensembles.

Achim Benning wurde 1935 in Magdeburg geboren und kam 1956 für ein Auslandssemester nach Wien, wo er auch das Max Reinhardt Seminar besuchte. Ernst Haeusserman engagierte ihn 1959 als Schauspieleleve ans Burgtheater, wo er später auch zu inszenieren begann.

Am Samstag, 3.2., um 22.45 Uhr, wird – schon vor Bennings Tod geplant – auf ORF III der Dokumentarfilm „Achim Benning – Homo Politicus“ gezeigt.  

Die Schwärmer auf youtube: