Kurz vor seinem 70. Geburtstag starb mit Reinhard Gerer einer der kreativsten Köche, die Wien je hervorgebracht hat
Bild: ©Harrald Glatz
Der geborenen Steirer feierte in den 80er- und 90er-Jahren als Küchenchef des „Korso“ im Wiener Hotel Bristol seine größten Erfolge. Reinhard Gerer wurde zum ersten Vier-Hauben-Koch des Landes, wobei er sich besonders um die Verfeinerung traditioneller österreichischer Gerichte – wie etwa das Beuschel – bemühte. Auch Kutteln standen bei ihm auf der Karte. Gelernt hatte er dabei bei den ganz Großen – Eckart Witzigmann, Werner Matt und Paul Bocuse. Jahrelang schrieb er in der Krone Bunt eine Kolumne mit dem Ziel, dass jedermann und jedefrau seine Gerichte nachkochen könne. Viele Kolleginnen und Kollegen gingen durch seine Schule, etwa Toni Mörwald, Christian Domschitz, Daniel Kellner, Gerti Hütter oder Dieter Koschina. 2009 erfüllte er sich seinen Traum und eröffnete sein eigenes Restaurant, Gerers Magdalenenhof am Bisamberg mit dem er sich wieder eine Haube erkochte, das aber trotzdem pleite ging. Wie fast jeder Gastronom musste Gerer auch Tiefen erleben.
Mitgearbeitet hat er auch bei den Kochshows im Palazzo, in Wien traf man ihn aber immer auch gerne am Naschmarkt, seiner kulinarischen Gemeinde. Reinhard Gerer wird als einer der ganz Großen Köche in der österreichischen Kulinarik-Geschichte in Erinnerung bleiben.