Macbeth wird zum Splatter-Drama – „Der Sumpf des Grauens“ im TAG

Bild: ©Anna Stöcher

Theater am Theater gibt die Gelegenheit, einmal so richtig die Sau rauszulassen. Schließlich darf da auch absichtlich schlecht gespielt werden – Schmierenkomödie eben. So auch bei der neuen Produktion des Theaters an der Gumpendorfer Straße (TAG) von Kaja Dymnicki und Alexander Pschill, die ja auch in ihrem eigenen Haus, dem kleinen Bronski & Grünberg Theater in Wien-Alsergrund, gerne Trash anbieten. Jetzt also Horror am Theater, bei den Proben zu „Macbeth“, das ja auch kein ganz unblutiges Stück ist.

Eine Stunde lang verfolgen wir, wie ein unfähiger Regisseur (Stefan Lasko) einen Zickenkrieg, Methodenstreitereien und diverse Befindlichkeiten seines Ensembles nicht auf die Reihe bekommt. Erst dann passiert endlich der erste Mord. Die Regieassistentin wird zerstückelt gefunden, es folgen ähnliche Todesfälle samt heraushängender Därme und rollender Köpfe. Ein Werwolf geht um – oder ist es eine Werwölfin? Das wird durchaus mit Witz und Charme gespielt (Jens Claßen, Emanuel Fellmer, Ida Golda, Michaela Kaspar, Georg Schubert, Lisa Weidenmüller sowie Helena Hutten, Katja Thürriegl, Renate Vavera und Gernot Plass). Doch die Schwächen der Dramaturgie lassen sogar im wirklich geduldigen Publikum Langeweile aufkommen. Schade – gestrafft hätte es klappen können.

Das Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) bekommt im Herbst 2025 mit Sara Ostertag eine neue Führung. Die Produktion ist also Teil der Abschiedssaison der Intendanz Gernot Plass und Ferdinand Urbach.

Infos & Karten: dastag.at