Oscar-Koch Wolfgang Puck goes Vienna
Puck goes Vienna – Der mit zwei Michelin-Sternen dekorierte Oscar-Koch Wolfgang Puck hat weltweit mehr als 100 Restaurants und macht 430 Millionen Euro Jahresumsatz. Jetzt eröffnete er sein erstes Restaurant in Österreich – am Flughafen Wien-Schwechat. Das nächste soll, so Puck, in der City sein.
Foto: ©Bubu Dujmic
Wolfgang Puck in seinem exquisiten Restaurant „Spago“ in Beverly Hills zu erleben, ist ein Ereignis. Seine Augen sind überall, er korrigiert sanft, greift unauffällig ein, wenn es nötig ist, begrüßt die Gäste. Perfektion ist oberstes Gebot. Nicht nur bei den Speisen, auch bei Service und Ambiente. Denn, so Puck: „Bei uns zu essen soll ein Erlebnis sein, eine tolle Erfahrung.“ Und dank des Chefs läuft im von VIPs hochfrequentierten Kulinarik-Tempel im Los Angeles County alles wie am Schnürchen.
Mit vielen Hollywoodstars, die regelmäßig eines von Pucks Restaurants besuchen, ist der mit zwei Michelin-Sternen dekorierte Spitzengastronom eng befreundet, darunter u. a. Robert de Niro, Al Pacino, Ashton Kutcher und Rapper und Musikproduzent Jay-Z. Wenn er ins „Spago“ kommt, lässt ihm Puck prompt die legendäre „Smoked Salmon Pizza“ – Räucherlachspizza mit Kaviar – servieren. Eine Eigenkreation des Starkochs, die er vor 40 Jahren schuf – damals für Joan Collins, weil nicht mehr genug Brot zum von ihr georderten Räucherlachs vorrätig war. Nicht nur Jay-Z liebt die legendäre Pizza, auch bei den Oscars, bei denen Puck alljährlich kocht und catert, ist sie nicht mehr wegzudenken.
Ab sofort können sich auch die Österreicher – sowie internationale Gäste – an Pucks Pizza-Kreation delektieren. Vor kurzem eröffnete der Kärntner Stargastronom, der übrigens auch einen Stern am Hollywood Boulevard hat, sein erstes Restaurant in der Heimat Österreich – am Flughafen Wien-Schwechat. In „Wolfgang Puck Kitchen + Bar“ in der Ankunftshalle im Terminal 3 steht die „Smoked Salmon Pizza“ auf der Speisekarte. Unbedingt probieren müsse man, so Puck im Talk, aber „auch die Nudelgerichte und die Mehlspeisen!“ Sein ganz persönliches Lieblingsgericht ist ein Wiener Klassiker: „Das Schnitzel – vor allem zu Mittag. Abends esse ich sehr wenig, damit ich in Form bleibe. In Österreich legen die Menschen mehr Wert auf Qualität, sie wollen etwas essen, das ihrem Körper gut tut. In Amerika gibt es viel mehr Leute, die Fast Food essen.“
Durchaus möglich, dass der Spitzenkoch seine österreichischen Fans bereits in naher Zukunft mit einem weiteren Restaurant beglückt: „Vielleicht in der Wiener Innenstadt – wenn wir einen guten Standort finden.“
An Ruhestand denkt Puck, der Anfang Juli den 73. Geburtstag feiert, nicht.
Vor ein paar Jahren wurden ihm 200 Millionen Dollar für sein Imperium geboten, er lehnte ab: „Ich kann nicht nur herumsitzen, das wär’ mir zu langweilig. Ich brauche das Adrenalin bei der Arbeit. Das tut mir gut.“
Klar bleibt da manchmal die Familie auf der Strecke, die ihm aber dennoch, so betont Puck, am wichtigsten ist: seine Ehefrau, die Äthiopierin Gelila Assefa, mit der er seit 2007 verheiratet ist, und die beiden gemeinsamen Söhne sowie seine weiteren zwei Söhne aus einer früheren Beziehung. Byron, der älteste Sprössling, könne, so Puck, das Imperium vielleicht in zehn Jahren übernehmen.
Bis dahin ist allerdings noch reichlich Zeit und Vater Puck hat ununterbrochen Ideen und Pläne. Derzeit – so verriet er Claudia Stöckl in der Ö3-Sendung „Frühstück bei mir“– arbeite er mit einem Freund, Stararchitekt Frank Gehry, der u. a. das spektakuläre dekonstruktivistische Guggenheim-Museum in Bilbao schuf, an den Plänen für ein Restaurant am Strand von Malibu.
Neben seiner Kreativität sind für den nimmermüden Gastronomen Wolfgang Puck auch die sozialen Medien ein probates Anti-Aging-Mittel. Insgesamt fast 1,5 Millionen Follower verzeichnen seine Accounts auf Instagram, TikTok und Facebook, weit mehr als drei Millionen Likes gab’s bereits für seine YouTube-Videos.
„Social Media ist einfach unglaublich“, ist Puck fasziniert.
„Kim Kardashian, die ich kenne, seit sie ein Kind war, ist jetzt ein Social-Media-Star. Wenn sie ins Restaurant kommt, stehen die meisten Paparazzi vor meinem Lokal. Mehr als bei jedem Hollywood-Schauspieler und jedem Popstar.“
Gastronomie-Imperium
Manchmal könne er seinen Erfolg selbst kaum fassen, sagt Puck. Immerhin schaffte er den Aufstieg vom Tellerwäscher zum Multimillionär, von St. Veit aus eroberte er die Welt. Nach einer schweren Kindheit mit einem prügelnden Stiefvater arbeitete Wolfgang Puck bereits mit 14 in einer Restaurantküche. Mit so gut wie nichts in der Tasche ging er danach nach Frankreich und lernte bei den Besten der Branche. In Amerika baute Puck dann ein Gastronomie-Imperium auf. Heute besitzt er mehr als 100 Restaurants, hat weltweit mehr als 5.000 Mitarbeiter*innen und der Jahresumsatz wird mit 430 Millionen Euro beziffert.
Das Geheimnis seines Erfolges: „90 Prozent Arbeit, 10 Prozent Talent. Disziplin haben, neugierig bleiben, sich stetig verbessern und immer weiter lernen.“
In der „wolfgang puck kitchen + bar“ am Fughafen Wien-Schwechat genießen Gäste auf mehr als 700 m² im Restaurant mit Bar und To-Go-Bereich hochwertige Speisen wie internationale Klassiker, Wolfgang Puck Signature Dishes, Gourmet-Pizzen und österreichische Küche.
Die Speisekarte bietet etwa Tuna Tartar, Smoked Salmon Pizza mit Kaviar, Chinois Salad, Wolfgang Puck Burger, aber auch heimische Spezialitäten vom Wiener Schnitzel über Rindsgulasch bis zu Kärntner Kasnudeln aus Pucks Heimatort.
An der Bar werden u. a. Signature Cocktails wie Pucks legendäre Bloody Mary angeboten. Im To-Go-Bereich gibt es u. a. Smoothies, Bowls, Salate, Sandwiches und auch vegetarische und vegane Speisen aus frischen, lokalen Zutaten – Auch ohne am Flughafen anzukommen oder abzufliegen, kann Pucks Küche genossen werden: Parken ist drei Stunden lang kostenlos.