Stephen Merritt & The Magnetic Fields
Stephin Merritt & the Magnetic Fields am 9. Juni im Akzent
Über Stephin Merritt ist fast nur Gegensätzliches bekannt. Er ist einer der profiliertesten Songschreiber der neueren Zeit und trotzdem gibt es keinen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag.
Text: Helmut Schneider / Foto: Creative Commons License
Stephin Merritt ist Multiinstrumentalist und bekannt für seine unverwechselbare Bass-Stimme, kann aber keine lauten Töne spielen, denn aufgrund eines Defekts nach einem höllischen Konzert der Einstürzenden Neubauten in New York der 80er, erzeugen laute Töne in seinem linken Ohr ein Feedback. Er schaffte mit seiner Band „The Magnetic Fields“ und dem Triple-Album „69 Love Songs“ 1999 einige Hits in der Alternativszene, aber jeglicher Starruhm ist dem bekennenden Atheisten, Vegetarier und Schwulen fremd. Er trägt angeblich nur braune Kleidung und verfassen kann er seine Songs nur in speziellen Bars, in denen „alte, schwule, schrullige Männer über heftige Disco-Musik herziehen“. Obwohl nie diagnostiziert, weist Merritt – wie er in Interviews gerne berichtet – Asperger-Symptome auf. Nicht gerade die besten Bedingungen für eine Karriere im Showbiz …
Am 9. Juni haben wir freilich das Glück, Stephin Merritt gemeinsam mit seinen Kollegen Sam Davol, Shirley Simms, Chris Ewen und Anthony Kaczinski von „The Magnetic Fields“ bei einem Auftritt in Wien erleben zu können. Eine kleine Sensation für wahre Musik-Auskenner. Natürlich spielt er nur im intimen Rahmen des Akzent-Theaters, begleitet nur von Akustik-Instrumenten. Performen wird er Songs aus 30 Jahren – auch aus dem hochgelobten Album „50 Song Memoir“, für das er anlässlich seines 50. Geburtstages 50 Lieder aus seinem Leben schrieb. Zum 30jährigen Jubiläum wird es eine spezielle Vinyl-Edition der 1992er EP „The House of Tomorrow“ geben. Merritt lebt hauptsächlich in New York und ist auch als Komponist von Film- und Theatermusik hochgeschätzt. Ein Konzert wie dieses sollten sich Liebhaber heutiger Musik nicht entgehen lassen.
Infos & Karten: akzent.at