Wiener Unternehmen an der Spitze der Forschung
Bild: Thomas Streimelweger, CEO von red-stars.com – ©Stefan Diesner
Das international agierende Wiener Invest-Unternehmen „red-stars.com“ finanziert Forschung, die den Durchbruch bei Arzneimitteln bringen könnte.
Die Entwicklung von neuen Arzneimitteln ist sehr teuer und dauert Jahre – schließlich müssen klarerweise unerwünschte Nebenwirkungen ausgeschlossen werden. Umfangreiche Testreihen und viele Tierversuche können sich in der Regel nur große internationale Firmen leisten. Das Wiener Invest-Unternehmen red-stars.com unterstützt jetzt Forschungen, die bei der Arzneimittelentwicklung eine Revolution einleiten könnten. Am Vienna BioCenter werden nämlich sogenannte menschliche Organoide gezüchtet, an denen Medikamente quasi lebensecht getestet werden können. Namentlich geht es um künstliche Gehirne, Herzen aus Stammzellen. In großer Anzahl gezüchtet, kann an diesen Organoiden schnell und zuverlässig die Wirksamkeit von Medikamenten getestet werden.
Jetzt wurde eine Kooperation von HeartBeat.bio, einer Firma von red-stars.com, und Molecular Devices im Silicon Valley in Kalifornien vereinbart. HeartBeat.bio AG, ein Biotech-Unternehmen, das humane 3D-Herzmodelle für die Arzneimittelforschung nutzt, und Molecular Devices, LLC, ein führender Anbieter von Hochleistungssystemen im Bereich Life Sciences, wollen die Physiologie des menschlichen Herzens in einer bisher nicht gekannten Art und Weise nachbilden und sozusagen marktreif machen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nämlich weltweit die häufigste Todesursache – jede Minute fordern sie 34 Menschenleben – und Kardiotoxizität ist eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern von Arzneimittelkandidaten. Das Angebot wird es Forschern ermöglichen, die Produktion von Herz-Organoiden zuverlässig zu automatisieren und die Entwicklung von vollkommen neuen Herzmedikamenten zu verbessern.
Thomas Streimelweger, CEO von red-stars.com: „In Wien arbeiten hervorragende Wissenschaftler. Wir bei red-stars.com helfen ihnen, die Entwicklungen auf den Markt zu bringen und damit die Forschung zu finanzieren.“ Dabei versteht sich die Firma nicht als Investor für Start-ups, sondern wendet sich an bereits existierende Firmen mit Kapitalbedarf – vor allem im IT-Bereich und eben im Life-Science-Sektor.
Streimelweger kommt aus dem Software-Business und hat da schon alles erlebt – von Start-ups bis zu Konzernen. Als er 2000 red-stars.com gründete, lag der Schwerpunkt auf IT in Osteuropa. Heute agiert er im B2B-Bereich und richtet den Fokus auf Entwicklungen in der IT und im stark wachsenden Biotech-Bereich. Thomas Streimelweger: „Vor dreieinhalb Jahren haben wir zwei Firmen aus dem Wiener IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie) ausgegliedert, eine davon, die a:head.bio AG, stellt aus Stammzellen sozusagen Mini-Hirne her und HeartBeat.bio Mini-Herzen.“
Diese Entwicklungen haben auch eine ethische Dimension. Momentan kann die Arzneimittelforschung nicht ohne Tierversuche auskommen. Das ist nicht nur wegen des verursachten Tierleids problematisch, die Ergebnisse können auch niemals 1:1 auf den Menschen übertragen werden. Sind die jetzt entwickelten Organoide technisch einsetzbar, können nicht nur Tierversuche vermieden werden, sondern man bekommt dadurch auch zuverlässigere Ergebnisse.
Die Datenmengen sind dabei allerdings gigantisch – womit sich der Kreis wieder bei der IT, der Software, schließt. Streimelweger: „Wir sind mitten drin, die technische Basis für diese Entwicklungen zu schaffen. Auch die Auswertung der Daten mittels KI muss natürlich noch optimiert werden.“
Infos: red-stars.com