„Only the Strong Survive“ von Bruce Springsteen
Heute Freitag erscheint das Album „Only the Strong Survive“ von Bruce Springsteen, auf dem The Boss Soul-Hits aus den 60ern und 70ern interpretiert.
Wenn je das Prädikat „Eine Klasse für sich“ für einen Musiker gegolten hat, dann für Bruce Springsteen. Er kann Stadien unterhalten und ganz intime Songs schreiben. Protestnummern ebenso wie bezaubernde Liebeslieder. Er ist ein verlässlicher Bringer seit seinem ersten Album „Greetings from Asbury Park, N.J.“ von 1972 – übrigens noch immer ein sehr gut gealtertes Stück Musik. Der Mann aus New Jersey schuf mit Titel wie „Born to Run“ oder „Born in the U.S.A.“ – ein Lied über einen Vietnam-Veteranen und keineswegs eine Verherrlichung seines Heimatlandes – wahre Hymnen der Pop- und Rockhistorie. Für seinen für den Aids-Film „Philadelphia“ geschriebenen Song „Streets of Philadelphia“ erhielt er einen Oscar, seine Grammy–Auszeichnungen sind zahlreich. Irgendwie schafft es der stets ehrlich wirkende Musiker wie ein Held der schwer schuftenden Besitzlosen aufzutreten und gleichzeitig Texte abzuliefern, die auch intellektuell anregen.
Jetzt erschien ein eher untypisches Springsteen-Album, nämlich eines mit Coverversionen. Er singt dabei, begleitet von vielen Backgroundsänger und der Horn-Sektion seiner E-Street-Band, die Lieder seiner Kindheit, nämlich Soul-Hits aus den 60ern und 70ern. Inspiriert von Levi Stubbs, David Ruffin, Jimmy Ruffin, Diana Ross, Dobie Gray oder Scott Walker tritt er seine Winterreise in die Vergangenheit an. Sein persönliches Great American Songbook sozusagen. Mit seiner unverwechselbaren Stimme interpretiert er etwa das Commodores-Cover „Nightshift“, „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“, „I Forgot To Be Your Love“ oder „I Wish It Would Rain“. Wunderbare Melodien für den kommenden Winter, herrlich instrumentalisiert.
Am 18. Juli kommt Bruce Springsteen mit seiner E-Street-Band endlich wieder nach Österreich und wird im Wiener Ernst-Happel-Stadion für seine Fans aufspielen. Es soll noch Restkarten geben.