Ab Herbst ist das Burgtheater unter der Leitung von Stefan Bachmann – sein erstes Programm.

Ab Herbst ist das Burgtheater unter der Leitung von Stefan Bachmann – sein erstes Programm

Stefan Bachmann bei der Präsentation. – ©Inés Bacher

Gemeinsam mit seinem Chefdramaturgen Thomas Jonigk präsentierte der neue Burg-Chef Stefan Bachmann die Highlights ihres Programms ab der Saison 2024/25. Ja, und man darf wieder Burg sagen – Vorgänger Martin Kušej bestand ja darauf, sein Haus Burgtheater zu nennen, da er die Konnotation mit einer Befestigungsanlage ablehnte obwohl die Burg im Wiener Sprachgebrauch ja ziemlich verankert ist.

Geradezu klassisch mutet die erste Premiere – Shakespeares HAMLET am 5. September – inszeniert von Karin Henkel – an, während es in der Akademie mit einer Romanadaption von Virginia Woolfs ORLANDO losgeht. Der Spielplan klingt durchaus ambitioniert, einige Erfolgsproduktionen aus Köln wie Rafael Sanchez‘ KÖNIG LEAR oder JOHANN HOLTROP nach dem Roman Rainald Goetz – ein Manageralptraum gespielt von einem rein weiblichen Ensemble – sind natürlich dabei. Bachmann bringt aber auch LILIOM ans große Haus, gespielt von der ans Haus wiederkehrenden Stefanie Reinsperger oder die erfolgreiche „Musicbanda Franui“, die Thomas Bernhards HOLZFÄLLEN vorbereitet. Neben Reinsperger wird auch die großartige Caroline Peters ans Burgtheater zurückkehren. Die größte Sensation kommt erst am Ende. Festwochenintendant Milo Rau wird Elfriede Jelineks BURGTHEATER endlich quasi am Originalschauplatz aufführen – die Autorin hatte sich nach heftigen Anfeindungen ja lange gegen eine Aufführung des Dramas um eine berühmte Burg-Schauspielerdynastie (Hörbiger/Wessely) ausgesprochen und gab nur zu ganz speziellen Aufführungen ihr okay. Mit eigenen Programmen sollen auch inklusive Projekte gefödert werden – schließlich fehlt wie überall auf der Welt im Publikum der Nachwuchs.

Bei der Pressekonferenz auf der Bühne des Burgtheaters wirkte Stefan Bachmann sehr versöhnlich und betonte mehrmals, dass er es als Privileg empfinde, hier arbeiten zu dürfen, zumal er starke Tendenzen in der Gesellschaft gegen „alles Bunte und Vielfältige“ ausmache.

Den kompletten Spielplan finden Sie unter burgtheater.at