Schubert wird 225
Happy Birthday, Franz Schubert
Der wienerischste der Klassiker wurde vor 225 Jahren geboren. Klassik-Doyen Otto Brusatti würdigt ihn mit einem Buch, in dem Kulturstars Persönliches verraten.
GERADE einmal 31 Jahre alt wurde Franz Schubert, aber in zwei Jahrzehnten schuf er rund 1.000 Werke von einer Intensität, die gerade Künstlerinnen und Künstler immer wieder neu inspiriert. Der Autor, Regisseur und langjährige Ö1-Moderator Otto Brusatti hat nun zu Schuberts 225. Geburtstag am 31. Jänner ein Libellus zusammengestellt, in dem gerade Kreative zu Wort kommen. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schreibt etwa über die Urgewalt dieses Komponisten: „Schubert ist in der Innenwelt zu Hause wie kein anderer. Er ist sein eigenes Innen, das er aber nie exhibitionistisch nach außen stülpt und uns vor die Füße wirft, sondern er vollzieht vielleicht eher eine Art Implosion.“
LETZTES GELD FÜR SCHUBERT
Sehr persönlich sind dabei alle Texte – von Oscarpreisträger Michael Haneke (er verwendete Schuberts Musik für seinen Film „Amour“) oder dem Intendanten der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, bis zum Philosophen Franz Schuh. Professor Konrad Paul Liessmann erinnert sich, dass er sich als Student gerade eine Stereoanlage kaufen konnte und dann nur noch Geld für eine einzige Schallplatte übrig war: „Was tun? Sollte ich auf die Idole meiner Jugend zurückgreifen, mir endlich das ‚Weiße Album‘ der Beatles gönnen? Oder meinem Flirt mit dem Jazz neue Nahrung geben und mir Dave Brubecks ‚Time Out‘ leisten? Oder doch etwas aus der neuen Richtung des Elektropop, die gerade heftig diskutiert wurde, kaufen, ‚Autobahn‘ von Kraftwerk zum Beispiel? Nichts von alledem. Ich entschied mich für eine preisgünstige Doppel-LP: Symphonien von Franz Schubert, der junge Lorin Maazel dirigierte die Berliner Philharmoniker. Ich war hingerissen, von Schubert, vom Klang, von allem, was nun zu hören war.“
ZEICHNUNGEN
Das hübsche Buch lebt auch von den Zeichnungen, die etwa der bekannte Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer oder die Künstlerinnen und Künstler Christian Thanhäuser, Reto Emch, Gerhard Gutruf, Katherina Mair sowie Christoph Kiefhaber beigesteuert haben. Dazu gibt es ausgewählte Texte von Franz Schubert selbst. So berichtet er etwa 1822 von einem Traum: „Lieder sang ich nun lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe. So zertheilte mich die Liebe und der Schmerz.“
Das Buch erscheint zum 225. Geburtstag von Franz Schubert am 31. Jänner 2022! Mehr Informationen auf: https://www.echomedia-buch.at/de/start