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Gegossen für die Ewigkeit – Die kostbaren Bronzen der Fürsten von Liechtenstein sind jetzt bei freiem Eintritt zu sehen. Ein Interview mit Direktor Johann Kräftner.

Gegossen für die Ewigkeit – Ein Interview mit Direktor Johann Kräftner

Die kostbaren Bronzen der Fürsten von Liechtenstein sind jetzt bei freiem Eintritt zu sehen. – ©Sandra Olak

Unter dem Titel „März im Palais“ lockte schon im Vorjahr die Sonderausstellung „Treuer Fürst – Joseph Wenzel und seine Kunst“ trotz Corona mehr als 25.000 Menschen in einem Monat in das Palais Liechtenstein. Nicht zuletzt eine gute Gelegenheit, das Barockpalais am Alsergrund zu besuchen – denn es ist sonst nur innerhalb angemeldeter Führungen offen. Heuer wird bis 31. März – wieder bei freiem Eintritt und natürlich ganz ohne Corona-Einschränkungen – die Schau „Gegossen für die Ewigkeit. Die Bronzen der Fürsten von Liechtenstein“ gezeigt.

Kuratiert hat sie der Direktor der Liechtenstein Collections Johann Kräftner, der sich mit dieser Ausstellung nach mehr als 20 Jahren als Chef des Hauses in die wohlverdiente Pension verabschiedet. Der 1951 in St. Pölten geborene Kräftner ist ausgebildeter Architekt und arbeitete an der TU Wien als Leiter des Instituts für künstlerische Gestaltung. 2004 wurde er Direktor des Liechtenstein Museums in Wien sowie der Fürstlichen Sammlungen Vaduz.

wienlive: Wie sind die Liechtenstein Collections aufgestellt?

Johann Kräftner: Der Sitz der Sammlungen befindet sich immer dort, wo der Fürst ist – also in Vaduz, allerdings wird die Sammlung aus praktischen Gründen von Wien aus geleitet. An beiden Standorten befinden sich große Depots – es gab Zeiten, als in drei Städten Ausstellungen von uns gezeigt wurden. Trotzdem haben wir immer genügend Ersatz für ausgeliehene Kunstwerke im Haus.

Sind Sie oft in Vaduz?

Früher war ich schon oft dort, fast jede zweite Woche, aber durch die Pandemie haben sich die Kommunikationsmöglichkeiten verbessert – man kann viel aus der Ferne machen. Wir haben das bei unserer großen Ausstellung in Hongkong gesehen, deren Erarbeitung noch vor der Pandemie begonnen worden war. Dann waren Flüge nach Hongkong schwierig bis unmöglich und ich bin erst dort gewesen, als die Ausstellung aufgebaut wurde. Es hat alles zwei Jahre lang virtuell wunderbar funktioniert und es war bewegend, unsere Ansprechpartner zum ersten Mal vor Ort zu sehen.

Sehen Sie sich eher als Manager oder als Ausstellungsmacher, Wissenschaftler, Kunstvermittler und Künstler?

Ich mache alles, was gerade notwendig ist. Wir haben hier keine große Mannschaft, sondern sind ein kleines Team. Ich bin natürlich für die Inhalte der Sammlung und die Ausstellungen verantwortlich, aber auch für alle Neuerwerbungen. Wir geben hier viel Geld aus und das ist eine Riesenverantwortung. Auch in der Bronzen-Ausstellung zeigen wir viele Neuerwerbungen. Es ist also von allem etwas.

In der Sammlung sind ja nur historische Bronzen, oft Abgüsse von Steinskulpturen – warum wurden die damals angefertigt?

Reiche Fürsten hatten in der Renaissancezeit Palais und die mussten sie natürlich ausstatten. Die Liechtensteins besaßen etwa auch Palais in Südmähren und Tschechien – auch im Palais in der Bankgasse in Wien gab es schon eine Galerie mit Bronzen. Wir zeigen in der Ausstellung auch die Hängepläne von damals.

Was für Themen gibt es in der aktuellen Ausstellung?

Ein wichtiges Thema ist die Reiterskulptur. Das ist ja etwas, das auch in Wien allgegenwärtig ist. Auf fast jedem historischen Platz steht eine Reiterstatue – etwa auf dem Heldenplatz, dem Josefsplatz oder auf der Albertina-Rampe. Die Modelle, die in der Antike im Florenz der Renaissance davor in Kleinbronzen entwickelt wurden und in der Sammlung sind, hatten Nachwirkungen in Wien. In diesen Skulpturen spürt man auch die große Sehnsucht nach der Antike.

Denn das Modell, das all diesen Reiterskulpturen zugrunde liegt, ist jene des Marc Aurel in Rom. Wir haben die Kopie, die von Antico um 1500 gegossen wurde. Eine vergoldete Büste des Marc Aurel von Antico habe ich mit dem Hinweis, dass Marc Aurel in Wien gestorben ist und somit mit dieser Stadt verbunden war, kürzlich erwerben können – obwohl sie schon der Getty-Sammlung versprochen war. Unsere Sammlung ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr schön gewachsen. Um die Ausstellung zu komplettieren haben wir aber auch einige Leihgaben, etwa aus dem Kunsthistorischen Museum – obwohl die selbst ein großes Jubiläum feiern.

Sie gehen tatsächlich gleich nach der Ausstellung im April in Pension?

Ja, ich werde demnächst 72 und bin eigentlich seit 2002 im Haus. Irgendwann muss es genug sein und es wurde auch schon ein Nachfolger – Stephan Koja aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – bestimmt.

Sie werden aber sicher in irgendeiner Form weiterarbeiten, oder?

Ich arbeite an einem Buch über ostasiatische Gärten. Da habe ich noch zwei, drei Monate Knochenarbeit vor mir. Und ich interessiere mich für begrünte Fassaden. Die werden bei uns oft mit Hochtechnologie angelegt, die leider sehr anfällig ist – das kann nicht die Zukunft sein. Ich habe ein halbes Leben lang weltweit Beispiele für natürliche Begrünungen gesammelt. In Florenz gibt es etwa einen 25 Meter hohen Turm, der von oben bis unten begrünt ist. Hier liegt die Zukunft.


Infos: liechtensteincollections.at

Die Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 durch David Ben-Gurion gilt als Gründung Israels. Das Jüdische Museum Wien dokumentiert jetzt in einer Schau dieses historische Ereignis und wünscht Israel damit Alles Gute zum 75-jährigen Jubiläum.

Happy Birthday Israel! – Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien

Bild: ©JMW

Die Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 durch David Ben-Gurion gilt als Gründung Israels. Das Jüdische Museum Wien dokumentiert jetzt in einer Schau dieses historische Ereignis und wünscht Israel damit Alles Gute zum 75-jährigen Jubiläum.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte sich für die Überlebenden der Schoa die Frage nach dem Wohin. Eine Rückkehr in ihre zumeist osteuropäischen Herkunftsländer war für sie ausgeschlossen. Rund 300.000 „Displaced Persons“ (DPs) wurden in Österreich zunächst in Camps in der amerikanischen Besatzungszone untergebracht. Für die meisten war das Ziel die Emigration nach Palästina oder in die USA.
 
Da die Einreise in das britische Mandatsgebiet Palästina nicht legal möglich war, gewannen zionistische Gruppen und Verbände in den DP-Camps an Einfluss, die die Errichtung eines jüdischen Staates forderten. Ihre Referenzfigur war der Wiener Theodor Herzl (1860 – 1904), der unter dem Eindruck des Antisemitismus 1896 in Wien das Buch „Der Judenstaat“ veröffentlicht und damit den politischen Zionismus begründet hatte.
 
Die Kabinettausstellung im Jüdischen Museum zeigt Fotos aus den DP-Camps vor und unmittelbar nach der Staatsgründung Israel und damit einen kleinen Ausschnitt einer langen Beziehungsgeschichte.


„Happy Birthday Israel“
Museum Dorotheergasse
22.02.2023 – 02.07.2023

Bei einem Streifzug durch die Ausstellung LOOK in der Heidi Horten Collection begegnen Besucher*innen glanzvollen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, feministischen Gegenpositionen und atemberaubenden Kreationen aus Chiffon, Taft und Seide.

Have a LOOK! Volles Programm im Heidi Horten Museum

Ausstellungsansicht LOOK, Foto: ©Heidi Horten Collection

Wenn Kunst und Mode eine Liaison eingehen, wird das Ergebnis zur sinnlichen Inspiration.

Bei einem Streifzug durch die Ausstellung LOOK in der Heidi Horten Collection begegnen Besucher*innen glanzvollen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, feministischen Gegenpositionen und atemberaubenden Kreationen aus Chiffon, Taft und Seide.

Das inspirierende Wechselspiel aus Kunst und Mode – letztere wohlgemerkt Haute Couture, die aus dem ausladenden Kleiderschrank der Museumsgründerin stammt, ermöglicht einen Blick auf den LOOK von Heidi Horten und ist auch als Hommage an sie zu lesen.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Programm begleitet, das Kunstinteressierte noch tiefer in das Thema eintauchen lässt:

So kreist am Valentinstag die Themenführung “Love is a Battlefield” rund um Liebesgeschichten von Picasso, den Kennedys, Schiele und Warhol. Und das Beste: Wer das Museum mit seinen Liebsten besucht, erhält ein Gratis-Ticket für seine Begleitung!

Beim Ticketspecial “Dress to impress” laden wir Modeinteressierte ein, sich von den Roben Heidi Hortens inspirieren zu lassen: Tragen Sie ein Kleidungsstück oder Accessoire in der jeweiligen Farbe (Orange, Grün, Glitter) und erhalten Sie zwei Eintrittstickets zum Preis von einem.

Save the Dates:

  • Orange: MI, 15.2.2023 / 16–19 UHR.
  • Grün: MI, 22.3.2023 / 16–19 UHR.
  • Glitter: MI, 12.4.2023 / 16–19 UHR.

Das Beste kommt zum Schluss: 

Zum krönenden Abschluss der Ausstellung fliegen am 13. April im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen: Bei freiem Eintritt von 18-21 Uhr gibt es nochmals Spezialführungen durch die Ausstellung, ein extravagantes DJ Lineup und eine Kleidertauschbörse. Drinks und Snacks inklusive.


Alle Infos und Termine finden Sie unter: https://hortencollection.com/programm

Die Wiener Künstlerin Berenice Darrer hat sich intensiv mit Virginia Woolfs feministischem Roman „Orlando“ beschäftigt und einen Bilderzyklus gemalt, der jetzt in der Galerie Hilger, Ballgasse 1, zu sehen ist.

Noch bis 19. November in der Galerie Hilger – Berenice Darrers Zyklus „Orlando“

Die Wiener Künstlerin Berenice Darrer hat sich intensiv mit Virginia Woolfs feministischem Roman „Orlando“ beschäftigt und einen Bilderzyklus gemalt, der jetzt in der Galerie Hilger, Ballgasse 1, zu sehen ist. Darrer übersetzt dabei die Botschaften dieses berühmten Romans in Symbolen wie Schuhe, Obst oder afrikanische Zeichen. Auf einer Wand sind auch ganz viele kleine Gemälde zu sehen. Ihre Arbeiten sind auch diesmal sehr farbenprächtig und strahle trotz des ernsten Themas Heiterkeit aus.


In Windhoek, Namibia geboren, kam Berenice Darrer 1982 nach Wien, wo sie von 1995 bis 2000 an der Universität für angewandte Kunst bei Christian Ludwig Attersee Malerei studierte. Seit 2010 ist Darrer dort selbst Lektorin. Seit 2002 wird sie von der Galerie Ernst Hilger vertreten.


Galerie Ernst Hilger
Ballgasse 1 
1010 Wien

hilger.at

Ein Multimedia-Spektakel präsentiert die weltberühmten Kunstwerke von Gustav Klimt (1862 – 1918).

Kunst als Erlebnis: „KLIMT – The Immersive Experience“ verlängert

Ein Multimedia-Spektakel präsentiert die weltberühmten Kunstwerke von Gustav Klimt (1862 – 1918). Die Gemälde des österreichischen Künstlers werden mit Hilfe von aufwendigen Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach vergrößert und an den Wänden der Präsentationsräume zum Leben erweckt. Meisterhafte Kunst trifft auf modernste Technik – eine Symbiose, die Klimts Genialität in ein neues Zeitalter tragen und unvergessen machen wird. Es ist eine wie selten berührende, multimediale Reise, in der die bedeutendsten Werke des „goldenen Künstlers“ ins Rampenlicht gerückt werden: „KLIMT – The Immersive Experience“ – in der Wiener MARX HALLE wird bis 2. Oktober verlängert!

Gustav Klimt war einer der markantesten und bedeutendsten Künstler der Moderne, Pionier des Jugendstils und Anführer des Umbruchs. Ein Mann mit vielen Talenten, bekannt für seine Allegorien, Akte und Landschaften, manchmal Zeichner, manchmal Lithograph und Dekorateur mit einem Interesse an Gebäuden, Teppichen, Mosaiken und Keramiken.

Im Sommer 1862 in Wien als Sohn eines Goldschmieds und einer Opernsängerin in der unteren Bevölkerungsschicht der K+K Monarchie und als eins von sieben Kindern geboren, lebte er sein Leben als einfacher Mensch, besaß nie eine eigene Wohnung, wohnte sein Leben lang mit Mutter und Schwestern unter einem Dach – und wurde mit seinen Goldgemälden, Landschaftsbildern und Zeichnungen zum bedeutendsten Maler seiner Stilepoche!

Während sich der Übergang vom Historismus zur zeitgenössischen Kunst in vielen Ländern nur allmählich vollzog, war Österreich mit der Wiener Secession Ende des 19. Jahrhunderts Schauplatz eines echten Umbruchs und neben Paris, München oder London einer der Geburtsorte der Moderne – und Gustav Klimt Vorreiter und wichtigster Akteur dieser Revolution! Ein Einfluss, der in seinem architektonischen Erbe ebenso zu spüren ist wie später in seiner Bildkunst.

Gustav Klimt ist ein Künstler mit tausend Facetten und den beeindruckendsten Farborgien, die nun auf über 2.000m² Ausstellungsfläche dank der Magie der Multimedia-Technologie vor den Augen der Besucher zum Leben erwachen! Es könnte kaum einen besseren Zeitpunkt für diese Österreich-Premiere geben als das Jahr, in dem Klimts 160. Geburtstag gefeiert wird.

Tickets können unter www.klimt-experience.com sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden.

Bilingual & barrierefrei:

Texte in deutscher und englischer Sprache. Die Ausstellung ist rollstuhlgerecht.


DI / MI / SO: 10.00 – 18.00 Uhr

DO / FR / SA & Feiertage: 10.00 – 20.00 Uhr

Marx Halle
Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien, Österreich

„Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ – eine Ausstellung im Jüdischen Museum

Im Judentum nehmen Liebe und Sexualität einen hohen Stellenwert ein. Dass der Anfang des Lebens eine zwischenmenschliche Beziehung voraussetzt, proklamiert schon die Tora: „Gott segnete Adam und Eva und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret Euch und erfüllet die Erde.“ Sexualität ist somit ein natürlicher Bestandteil des Lebens.

Dass beide Partner dabei Glücksgefühle empfinden, gilt als Pflicht. Die freudige und lebensbejahende Tradition des Judentums wirkt in Ehe und Beziehungen ein. Reinheitsgebote spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Kabbala hat die Sexualität eine spirituelle und kosmische Dimension. Die Verbindung von Mann und Frau ist eine Vereinigung von Weisheit und Verstand, die Erkenntnis schafft. Die Hochzeit ist ein heiliges Ereignis, das den Menschen vollkommen macht. Um die stetige Neuverhandlung dieser Grundlagen zu zeigen, sollen in der Ausstellung „Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ auch die Ansichten aktuell in Wien tätiger Rabbiner zu den unterschiedlichsten Themen durch Interviews aufgezeigt werden.


Ein offener Umgang mit Sexualität zeigt sich vor allem in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Viele Kunstschaffende, wie Arik Brauer, Marc Chagall, Eva Schlegel, Benyamin Reich, Pablo Picasso und Friedensreich Hundertwasser, beschäftigen sich in ihren Werken mit Liebe und Sex und sind mit ihren Arbeiten in der Ausstellung vertreten.

„Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ ist bis 13. November 2022 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zur Ausstellung, die von Danielle Spera, Daniela Pscheiden und Julia Windegger kuratiert und von Fuhrer, Wien gestaltet wurde, gibt es einen Katalog zum Preis von 29,90 €.

Das Jüdische Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. www.jmw.at

Die Welt in 60 Metern

Die Welt in 60 Metern


Der im burgenländischen Stoob lebende Maler Edgar Tezak hat die Wände des „tresor“ im Kunstforum mit einem allumfassenden Wandgemälde umspannt.
Foto: Markus Wörgötter


Edgar Tezak stammt aus Graz, hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst studiert und später auch dort unterrichtet. Lange Jahre lebte er in New York und Indien, wo er mit André Heller am von Werner Herzog verfilmten Projekt „Jagmandir“ über das exzentrische Privattheater des Maharanas von Udaipur mitarbeitete. Seit einigen Jahren lebt er aber in der burgenländischen Gemeinde Stoob, wo er eine Keramikwerkstatt betreibt.

Die Arbeit von Edgar Tezak ist noch bis 18. April 2022 im Bank Austria Kunstforum zu sehen. – ©Markus Wörgötter

Bis 18. April ist jetzt eine ganz besondere Arbeit von ihm im Bank Austria Kunstforum zu sehen. Sein „Project to Infinity“ wurde – kuratiert von Lisa Ortner-Kreil – eigens für den „tresor“ im Untergeschoß geschaffen. Das mehr als 60 Meter lange Wandgemälde auf Papier durchzieht den gesamten Raum. Eine herausfordernde Arbeit, so Tezak: „Wir wollen verstehen, wollen mit dem Denken Harmonie schaffen, Recht schaffen. Aber nicht alle sehen dasselbe, viele oft genau das Gegenteil. Auf dieser Basis habe ich meine Geschichte angesiedelt. Frei kann ich meine Hand auf das Papier legen und sie an meinen Wunschlinien entlang, die unendliche Begrenztheit mit Ocker, Kreide, Kohle oder mit Regentropfen, Blumengruß, Vogellärm, mit kosmischen Zinnoberfunken oder gebrannter Erde für das Auge festhalten.“

Zur Ausstellung ist im Verlag für moderne Kunst auch eine Art Katalog erschienen. Wer vor dem Wandgemälde steht, wird jedenfalls schnell bemerken, dass es mit einem Hinschauen nicht getan ist. Die Fülle des Dargestellten erfordert Zeit und ein offenes Herz.         


Informationen & Details finden Sie auf www.kunstforumwien.at

Mumok Wien – Schall ist flüssig

Internationaler Fotokünstler


„Wolfgang Tillmans. Schall ist flüssig“ – Eine Ausstellung im mumok Wien.
Fotos: Georg Petermichl, ©mumok – Courtesy of Galerie Buchholz, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York


Der Deutsche Wolfgang Tillmans ist einer der bekanntesten internationalen Fotokünstler. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten für Szenemagazine wie Prinz, i-D oder Tempo sowie dem SZ-Magazin, Fotobücher und Ausstellungen.

Seit den frühen 1990er-Jahren erforscht Wolfgang Tillmans unseren Blick auf die Welt und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen wir leben. Geleitet von der selbstkritischen Frage „What do I really see? What do I see, and what do I want to see? What is in the picture?“ widmet er sich Menschen und Körpern, Landschaften, Architekturen, Gegenständen und Himmelserscheinungen.

Die Ausstellung „Wolfgang Tillmans. Schall ist flüssig“ im mumok beinhaltet frühe Fotografien, die im popkulturellen Umfeld der 1990er-Jahre entstanden, abstrakte Bilder, hochauflösende Aufnahmen der von Globalisierung und Digitalisierung geprägten Realität des frühen 21. Jahrhunderts sowie Fotografien, die kurz vor und während der Corona-Pandemie aufgenommen wurden. Zudem werden die 2-Kanal-Videoinstallation „Book for Architects“ sowie eine Vielzahl neuer Musik- und Videoarbeiten zu sehen sein.


Die Ausstellung ist ab 14. Dezember geöffnet. Es gilt die 2-G-Regel.

Dienstag bis Sonntag: 10:00–18:00

mumok.at

Pop-Up Ausstellung zum Thema Transparenz

©Kathi Senn, Discogirls 2010

Eine Initiative für Transparenz


Transparenz – ein Versprechen, mit dem Politik und Wirtschaft werben, das jedoch nur selten eingelöst wird. Gerade der Kunstmarkt hat sich in der Grauzone des Unklaren sesshaft gemacht. Informationen wie Preise und verfügbare Werke werden von Galerien oder Händlern ungleich verteilt. Es sind präzise Werkzeuge mit dem Zweck der Mystifizierung und der Umsatzoptimierung.


Kuratorisches Spiel

Die Ausstellung OPAK nimmt sich der Spannungsfelder der Transparenz an. Initiiert von Leerstand.Gallery und Kunst ab Hinterhof, werden zentrale Fragen des Galeriewesens thematisiert. Im Zentrum der einmonatigen Ausstellung in einer ungenutzten Immobilie im Herzen der Stadt stehen Positionen renommierter Kulturschaffender und jüngerer KünstlerInnen. In einem kuratorischen Spiel mit dem Transparenzbegriff werden Preise, Kennzeichnung und Namen der Urheber ausgeblendet und so alle TeilnehmerInnen auf eine Stufe gestellt. Ist so der Fokus frei auf das Werk? Steht nun endlich das Wesentliche im Zentrum? Eine niederschwellige Versuchsanordnung, die den Kunstmarkt vielleicht für jene öffnet, die sich durch die vorherrschende elitäre Informationspolitik abgeschreckt fühlen. Abgerundet wird das Pop-up-Projekt durch ein umfassendes Rahmenprogramm aus Performances und Podiumsdiskussionen mit VertreterInnen aus Vermittlung, Institution und Produktion.

Die Leerstand.Gallery bringt vom 11.11 bis 11.12 in der Weihburggasse 2 eine Pop-up-Ausstellung. – ©Franz West, Passstück, um 1983

Die KünstlerInnen: Erwin Wurm • Gelitin • Georgia Creimer • Franz West • Xenia Hausner • Christian Eisenberger • Hans Weigand • Kathi Senn • Thomas Reinhold • Lisa Andrea Becker • Franz Zadrazil • Rudolf Fitz • Luan Bajraktari • Nicolas Muller • Julian Khol • Otto Mühlethaler • u.v.m. im Pop-up-Artshop von Kunst ab Hinterhof!


INFO:

11.11.2021 – 11.12.2021

Weihburggasse 2, 1010 Wien

www.leerstand.gallery

Landesausstellung

Die STEIERMARK SCHAU


Eine umfassende Selbstreflexion der Steiermark kann vom 10. April bis 31. Oktober an vier Standorten besucht werden. Zu sehen in Graz und in einem mobilen Pavillon.
Fotos: steiermarkschau.at, steiermark.at/Streibl, KADADESIGN


Zu einer Auseinandersetzung mit dem „Steirischen“ lädt die STEIERMARK SCHAU heuer ins Museum für Geschichte, in das Volkskundemuseum und das Kunsthaus in Graz ein. Inhaltlich wird ein Bogen gespannt, der weit in die Vergangenheit des Landes zurück und bis in die Zukunft reicht. In der Ausstellung im Museum der Geschichte erkunden die Besucherinnen und Besucher verschiedene Regionen anhand von Beispielen wie den mittelalterlichen Höhenburgen, mittelalterlichen Klöstern oder der Residenzstadt Graz um 1600. Und unter dem Titel „wie es ist“ unternimmt das Volkskundemuseum eine Vermessung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation und der Zukunft des Landes.

MULTIMEDIA
Die STEIERMARK SCHAU im Kunsthaus Graz dehnt sich von den Räumen des Kunsthauses ins Internet aus und verschränkt dabei den physischen mit dem virtuellen Raum. Der 800 m2 große mobile Pavillon ist noch bis zum 18. April auf dem Heldenplatz in Wien aufgestellt – der prominente Standort korrespondiert mit der steirischen Präsidentschaft im Bundesrat im ersten Halbjahr 2021. Ein physischer Besuch des ab 17 Uhr in Grün (Farbe der Steiermark) beleuchteten Pavillons ist aufgrund der aktuellen COVID-Richtlinien leider nicht möglich. Auf www.mobilerpavillon.at kann man jedoch Eindrücke der großen Konstruktion des Ausstellungspavillons der STEIERMARK SCHAU sowie der Inhalte der Ausstellung „wer wir sind“ gewinnen. Anschließend tourt der Pavillon durch die Steiermark und wird in Hartberg, Spielberg, Schladming und Bad Radkersburg bei freiem Eintritt zu besuchen sein. Eine Video-Rauminstallation wird eine Gegenwartsanalyse zur Steiermark ausschließlich in bewegten Bildern zeigen. Dabei versteht sich der Pavillon als Plädoyer für die Kunst.

Nähere Informationen zum mobilen Pavillon, zur Ausstellung sowie den weiteren Standorten finden Sie unter: www.steiermarkschau.at/ausstellungen/mobiler-pavillon

STEIERMARK SCHAU
Museum für Geschichte: was war. Historische Räume und Landschaften

Volkskundemuseum: wie es ist. Welten – Wandel – Perspektiven

Kunsthaus Graz: was sein wird. Von der Zukunft zu den Zukünften

Mobiler Pavillon: wer wir sind. Kunst – Vielfalt – Landschaft

steiermarkschau.at