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Im Gartenpalais Liechtenstein ist bei freiem Eintritt die Schau HERKULES DER KÜNSTE zu sehen, in dessen Mittelpunkt ein Fürst steht, dem Wien viel zu verdanken hat. Ein Interview mit dem neuen Direktor der Sammlung, Stephan Koja.

Herkules der Künste – Interview mit Stephan Koja

Das Porträt der Clara Serena Rubens gehört zu den berührendsten Kinderporträts der europäischen Kunstgeschichte. – Peter Paul Rubens (1577–1640), Porträt der Clara Serena Rubens, der Tochter des Künstlers (1611–1623), um 1616
© LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna

Im Gartenpalais Liechtenstein ist bei freiem Eintritt die Schau HERKULES DER KÜNSTE zu sehen, in dessen Mittelpunkt ein Fürst steht, dem Wien viel zu verdanken hat. Ein Interview mit dem neuen Direktor der Sammlung, Stephan Koja.

Mit 1. April 2023 löste der Wiener Kunsthistoriker Stephan Koja Johann Kräftner an der Spitze der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein ab. Kräftner hatte zwei Jahrzehnte das Bild der berühmten Sammlung geprägt.

Der 1962 geborene Stephan Koja konnte bislang schon viele internationale Erfahrungen sammeln und wurde für seine Verantwortung bei der Renovierung der Dresdner Sempergalerie am Zwinger viel gelobt. Begonnen hat er seine Karriere an der Spitze der Sammlungen des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne im Belvedere. Und natürlich hat er auch für das Gartenpalais und das Stadtpalais Liechtenstein neue Ideen. Er möchte etwa die Rolle der Liechtenstein’schen Fürsten bei der Entwicklung Wiens stärker betonen. Denn durch den Bau des Gartenpalais in der damaligen Vorstadt wurde das Viertel Lichtental nachhaltig auch wirtschaftlich entwickelt. Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein baute nicht nur die Schulden seines Vaters ab, sondern machte aus seinen Besitzungen funktionierende und florierende Musterbetriebe.

Sonderausstellung

Das Palais Liechtenstein ist seit einigen Jahren nur gegen Voranmeldung und mit Führung zu besichtigen. Allerdings gibt es jährliche Sonderausstellungen bei freiem Eintritt.

Ab sofort lockt die Schau „HERKULES DER KÜNSTE – Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein und das Wien um 1700“.

Was war die Idee zur Ausstellung?

Stephan Koja: In „Herkules der Künste“ geht es um die zentrale Fürstengestalt, der man zum einen – auf politischer Ebene – verdankt, dass die Liechtensteins Reichsfürsten werden, zum anderen, dass die Kunstsammlung eine ganz neue Bedeutung gewinnt und der Hauptsitz der Fürsten nach Wien verlegt wird. Die großen Besitzungen der Fürsten liegen ja in Böhmen und Mähren, wo sie wunderbare Schlösser besessen haben.

Johann Adam Andreas schafft in Wien repräsentative Bauten und kauft die besten Kunstwerke, die er in Europa bekommen kann. Und da er der Meinung ist, dass italienische Architekten die besten sind, lässt er sich in Lichtental ein Palais im italienischen Stil bauen.

Damals waren rundherum ja noch Felder, oder?

Stephan Koja: Genau, Johann Adam Andreas I. macht aus dem Gebiet eine Mustersiedlung – mit einer Brauerei, Mühlen und einer von ihm gestifteten Kirche. Er gewährt Steuererleichterungen, damit sich Menschen – vor allem Handwerker – hier ansiedeln. Um 1700 boomt Wien gerade, die Türkenbelagerung ist überstanden, und es geht wirtschaftlich steil bergauf.

Der Fürst denkt viel darüber nach, wie seine Betriebe noch effizienter arbeiten könnten und ist sehr erfolgreich. Seine Besitzungen sind weitgehend autark – mit Landwirtschaft und deren Weiterverarbeitung, Handwerk und Brauhäusern. Der damit erwirtschaftete Wohlstand erlaubt die Sammeltätigkeit und eine imposante Bautätigkeit. Denn die Großzügigkeit des neuen Gartenpalais ist wirklich sensationell. So etwas wie die Sala Terrena oder den Herkulessaal – das hat es in diesen Dimensionen zu dieser Zeit in Wien nicht gegeben. Das wird dann bis in den süddeutschen Raum zum Vorbild – auch für das Belvedere – Prinz Eugen beschäftigt zum Teil sogar die gleichen Handwerker.

Was sind nun die Highlights der Ausstellung?

Stephan Koja: Das überwältigende Deckenfresko im Festsaal von Andrea Pozzo zeigt die Taten und die Apotheose des antiken Helden Herkules in einer beeindruckenden Scheinarchitektur und ist deshalb Namensgeber der Schau. Dann die riesigen Ausstattungsbilder von Marcantonio Franceschini. Und schließlich sind natürlich die Gemälde von Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck in der Sammlung von überragender Qualität. Das Porträt der Clara Serena Rubens gehört zu den berührendsten Kinderporträts der europäischen Kunstgeschichte.

Das gesamte Interview können Sie in der kommenden Ausgabe von Wienlive lesen.

HERKULES DER KÜNSTE
Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein und das Wien um 1700

16. Februar – 1. April GARTENPALAIS Liechtenstein
Fürstengasse 1, 1090 Wien
Montag bis Sonntag 10–18 Uhr | Freier Eintritt | Keine Anmeldung erforderlich.
palaisliechtenstein.com

Xenia Hausner malt fast ausschließlich Frauen. Sie hält einen scheinbar flüchtigen Augenblick malerisch fest. – ©Xenia Hausner

Frauenpower in der Kunstszene

Xenia Hausner malt fast ausschließlich Frauen. Sie hält einen scheinbar flüchtigen Augenblick malerisch fest. – ©Galerie Albertina – Zetter/Xenia Hausner

Text: Ursula Scheidl

Die von einem Mutter-Tochter-Gespann geführte Galerie · bei der Albertina · Zetter feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit drei besonderen Ausstellungen und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als eine der weltweit ersten Adressen für Wiener Jugendstil und Kunst der Wiener Werkstätte profiliert.

Sie haben den Wiener Kunsthandel wesentlich geprägt: Christa Zetter und Katharina Zetter-Karner. 1973 von der jungen Kunststudentin Christa Zetter gegründet, zählt die Galerie · bei der Albertina · Zetter heute, nach inhaltlicher und räumlicher Erweiterung auf 400 m2 auf drei Etagen, zu den wichtigsten Galerien im Wiener Kunstviertel. Das Galerieprogramm umfasst viele international bedeutende Künstler*innen wie Josef Hoffmann, Kolo Moser, Gustav Klimt, Egon Schiele, Friedensreich Hundertwasser, Kiki Kogelnik, Oskar Kokoschka, Maria Lassnig, Alfons Walde, Fritz Wotruba, Joannis Avramidis, Christian Ludwig Attersee u. v. m. Seit 2003 führt Tochter Katharina Zetter-Karner die Galerie gleichermaßen traditionsbewusst wie zukunftsorientiert fort.

wienlive:War es nicht ein großes Wagnis, damals eine Galerie zu gründen?

Christa Zetter: Nein, es war kein großes Wagnis für mich. Es war immer schon angedacht, dass ich das Geschäft meiner Eltern übernehmen sollte. Ich war bereits mit allem Geschäftlichen vertraut. Im Familienleben spielte das Geschäft eine große Rolle, jedoch die Inhalte sollten sich ändern, daher wurde der Name Galerie bei der Albertina gewählt.

Mit welchen Herausforderungen waren Sie konfrontiert?

Die inhaltliche Neuausrichtung hin zum Jugendstil war am Anfang durchaus schwierig. Der Jugendstil war damals am Kunstmarkt noch lange nicht so etabliert wie heute. Man musste erst eine Bühne für ihn schaffen.

Warum wollten Sie das kleine Antiquitätengeschäft Ihrer Mutter nicht weiterführen?

Ich interessierte mich sehr für das österreichische Kunstgeschehen des 20. Jahrhunderts und wollte diese Zeit erfassen. Um ein Konzept für die Galerie zu finden und meinem Interesse für die österreichische Moderne folgend, habe ich mich dazu entschieden, das Geschäft nicht in der bisherigen Art weiterzuführen. Das Warenlager wurde abverkauft (es bestand aus Trachtenstoffen, Stilkopien, Lustern, Appliken, Spiegeln, Rahmen; handgeschnitzt und vergoldet). 1983 folgte der erste Umbau unter der Leitung des Architekten Boris Podrecca. Die Magazinräume im ersten Stock wurden von der Galerie aus zugänglich gemacht. 1984 kam es zur ersten Ausstellung mit Katalog: „Traum der Kinder – Kinder der Träume“, die das Thema des Gesamtkunstwerks zum Inhalt hatte.


Kunst im Blut. Mutter Christa und Tochter Katharina haben ein feines Gespür für künstlerische Talente. – ©Galerie Albertina – Zetter

Haben Sie es jemals bereut, nicht selbst Künstlerin geworden zu sein?

Ich habe es nicht bereut. Nachdem ich mein Studium an der Universität für angewandte Kunst abgeschlossen hatte, war für mich klar, dass ich mich mit Kunst beschäftigen wollte. Durch die Gründung der Galerie konnte ich mir diesen Wunsch erfüllen.

1991 als Teenager haben Sie zusammen mit Kiki Kogelnik Kekse in Kopfform für die Gäste der Vernissage von Kiki Kogelniks erster Personale in der Galerie gebacken. Erinnern Sie sich daran?

Katharina Zetter-Karner: Ich erinnere mich sehr gut daran, Kiki Kogelnik hat mich als Künstlerin und Persönlichkeit sehr beeindruckt. Ihre Keramikmasken haben mich fasziniert und so kam ich auf die Idee, kleine Kunstwerke aus Teig für die Vernis-sage zu machen.

Ihnen wurde die Kunst gleichsam in die Wiege gelegt. War es immer klar, dass Sie die Galerie weiterführen?

Ich bin mit Kunst groß geworden und die Galerie war von Beginn an eine Möglichkeit, die für mich sehr interessant war. Je älter ich wurde und je mehr Einblick ich in das Galerieleben bekommen habe, desto klarer wurde mir, dass ich auch diesen Weg einschlagen will. 

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Was möchten Sie unbedingt noch verwirklichen?

Ich würde gerne eine Ausstellung mit Amoako Boafo in der Galerie machen und ich will auf einer der ganz großen internationalen Kunstmessen ausstellen.

Ist Wien ein guter Boden für Kunst?

Ja, weil Wien kulturell sehr viel zu bieten hat und daher kunstinteressierte Menschen aus der ganzen Welt zu Besuch kommen.

Hat es Sie niemals beruflich nach New York gezogen?

New York ist eine faszinierende Stadt. Mit 18 habe ich für drei Monate dort gelebt, aber mich in New York dauerhaft niederzulassen, konnte ich mir nie vorstellen.

Sie beide zeichnet ein feines Gespür aus, das Ungewöhnliche und Besondere zu entdecken. Woher kommt das?

Christa Zetter: Durch die intensive Beschäftigung mit der Kunst des 20. Jahrhunderts entwickelte sich über die Jahre ein tiefes Verständnis für diese Kunstwerke und schuf die Brücke zur Kunst des 21. Jahrhunderts. Dieses Verständnis ist enorm wichtig, denn man darf Kunst nicht nur kommerziell bewerten, sondern man sollte verstehen, was ein Kunstwerk einem sagen will. Es gibt Inhalte und es gibt technische Lösungen dafür, und es ist sehr interessant, sich hier eine eigene Meinung zu bilden.

Katharina Zetter-Karner: Ich glaube, dass die Art, wie man aufwächst, großen Einfluss auf die eigene Entwicklung hat, und ich war immer von Kunst umgeben, da entwickelt man ein Gespür dafür.

Kiki Kogelnik. Hier zu sehen: „Sleep“, 1991, aus ihrer berühmten „Expansions“-Serie, bei der Keramiken den Bildraum erweitern. – ©Galerie Albertina – Zetter

Warum legen Sie den Schwerpunkt auf Jugendstil und die Wiener Werkstätte? 

Christa Zetter: Zur Gründungszeit erlebten der Wiener Jugendstil und das Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte großes internationales Interesse. Die ganze Epoche des Jugendstils wurde nach Jahrzehnten des Schlummerns kunsthistorisch neu erforscht und aus dem Dornrös-chenschlaf geweckt. Daher bot es sich für die damals junge Galerie an, diese Strömung aufzugreifen und das Konzept des Gesamtkunstwerks, welches für den Jugendstil maßgeblich ist, umzusetzen.

Katharina Zetter-Karner: Den Schwerpunkt auf den Wiener Jugendstil wollte ich immer beibehalten, weil Wien um 1900 Zentrum der Moderne war und prägend für viele Künstlergenerationen danach. Ich war auch immer von der Idee des Gesamtkunstwerks begeistert.

Sind Sie sich immer einig, wenn es um den Ankauf von Kunstwerken oder um Ausstellungen geht?

Christa Zetter: Da ich mich bereits aus dem operativen Geschäft zurückgezogen habe, und meine Tochter mittlerweile auch über jahrelange Erfahrung verfügt, gibt es da keine Probleme.

Katharina Zetter-Karner: Auch wenn meine Mutter sich schon länger aus dem Geschäft zurückgezogen hat, frage ich sie dennoch manchmal nach ihrer Meinung. Wir sind uns meistens einig, und wenn es einmal nicht der Fall ist, diskutieren wir darüber. Das ist ein wichtiger und interessanter Austausch.

Was haben Sie von Ihrer Mutter gelernt?

Christa Zetter: Lebensweisheiten, wie zum Beispiel ,,Reden ist Silber, Schweigen ist Gold‘‘, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Entscheidungen zu treffen.

Katharina Zetter-Karner: Dass die Qualität an erster Stelle stehen muss, vor kommerziellen Überlegungen.

Seit Generationen ist Ihre Familie sehr kunstaffin. Worüber wird beim Familientreffen gesprochen?

Christa Zetter: In erster Linie wird natürlich über Familiäres gesprochen, das aktuelle Kunstgeschehen lässt sich jedoch auch nicht ganz unterdrücken.

Katharina Zetter-Karner: Ein Großteil der Familie ist in der Kunstbranche tätig. Ich finde es sehr schön, sich innerhalb der Familie über die Geschehnisse im Galerieleben austauschen zu können, und das geschieht bei Familientreffen auch immer wieder, aber meist steht das Private im Vordergrund. 

galerie-albertina.at

Stars wie Al Pacino hatten oft mit ungebetenen Fotografen zu kämpfen. – ©Ron Galella Ltd.

Paparazzi im WestLicht – Schauplatz für Fotografie

Stars wie Al Pacino hatten oft mit ungebetenen Fotografen zu kämpfen. – ©Ron Galella Ltd.

Bis 11. Februar sind Fotos zu sehen, die von den Fotografierten nicht gewollt, von Millionen aber gesehen wurden. Paparazzi sind ebenso unbeliebt wie erfolgreich, wenngleich man ihre Namen kaum kennt. Der Begriff Paparazzi geht auf den gleichnamigen Fotografen in Federico Fellinis „La Dolce Vita“ zurück. Das Foto oben – von Ron Galella – zeigt Al Pacino vor dem Regency Hotel in New York, 1971.

PAPARAZZI! vereint rund 120 Arbeiten von etwa 20 Bildautor:innen und spannt einen Bogen von den späten 1950er-Jahren bis in die 2000er. Ein Schwerpunkt liegt auf den 1960er- und 1970er-Jahren, als Fotografen wie Galella, Geppetti, Tazio Secchiaroli oder Elio Sorci das Metier zwischen Rom und den USA, Cinecittà und Hollywood definierten. Auf der Suche nach dem ultimativen Scoop rückten sie mit ihren Kameras Schauspieler:innen und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Brigitte Bardot, Marlon Brando, Romy Schneider, Richard Burton oder Jackie Kennedy, zu Leibe – und fingen en passant den Glamour der High Society ein. Dabei kam es mitunter zu denkwürdigen Begegnungen: Anita Ekberg, Star aus La Dolce Vita, wehrte sich gegen die aufdringlichen Paparazzi mit Pfeil und Bogen, Ron Galella kostete seine hartnäckige Verfolgung von Marlon Brando mehrere Zähne.

Infos & Details: westlicht.com

Anlässlich seines 100. Geburtstages ist ab 8. März das Werk eines der einflussreichsten Künstler zu sehen. Roy Lichtenstein (verstorben 1997) schuf Ikonen der Pop Art im Stil von Comics oder Fotos.

Ikonen der Pop Art: Roy Liechtenstein in der Albertina

Drowning Girl, 1963. By Roy Liechtenstein. – ©The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

Anlässlich seines 100. Geburtstages ist ab 8. März das Werk eines der einflussreichsten Künstler zu sehen. Roy Lichtenstein (verstorben 1997) schuf Ikonen der Pop Art im Stil von Comics oder Fotos. In der Albertina werden aber auch seine weniger bekannten Skulpturen ausgestellt.

Ausstellung

Roy Lichtenstein, der Meister der Pop Art, wird 100 Jahre alt. Die Albertina feiert den Künstler mit einer umfassenden Retrospektive, die über 90 Gemälde, Skulpturen und Grafiken versammelt. Dank der großzügigen Leihgaben von 30 Leihgebern – internationalen Museen und Privatsammlern – werden die bedeutendsten Werke seines umfangreichen Schaffens aus aller Welt nach Wien reisen, darunter das New Yorker Museum of Modern Art, das Whitney Museum, die National Gallery, Washington, die Yale University Art Gallery, New Haven, das Museum Ludwig, Köln, das Louisiana Museum, Humblebaek, das Moderna Museet, Stockholm, und das Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid.

Stil

Roy Lichtenstein ist für seine klischeehaften Blondinen, Kriegshelden und Comic-Figuren mit Sprechblasen bekannt. Mit knalligen, leuchtenden Farben, klaren Linien und den charakteristischen Ben-Day-Punkten, die die billige Drucktechnik der Comics imitierten, prägte er in den 1960er Jahren mit seiner Cartoon-Ästhetik die amerikanische Kunstszene. Die Ausstellung startet mit den Frühwerken der 1960er Jahre, darunter zwei Ikonen dieser Ära: Look Mickey und Popeye, die erstmals seit Jahrzehnten wieder gemeinsam zu sehen sein werden. Des Weiteren präsentiert die Ausstellung Lichtensteins ikonische Gemälde von Objekten der Produktwerbung in Schwarz-Weiß, sowie Landschaften in Emaille-Technik und Kunst-nach-KunstBilder nach Picasso, Dalì, Kirchner oder Pollock.

Informationen & Details auf albertina.at

Die Würth Collection zählt zu den größten Privatsammlungen Europas mit Werken der klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst. Bis 10. September sind rund 200 Werke daraus im Leopold Museum zu sehen.

Eine der größten Privatsammlungen Europas – The Würth Collection

Bild: Markus Lüpertz, Poussin – Apoll II, 1990

Die Würth Collection zählt zu den größten Privatsammlungen Europas mit Werken der klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst. Bis 10. September sind rund 200 Werke daraus im Leopold Museum zu sehen.

Amazing – The Würth Collection

Das Leopold Museum präsentiert die bisher umfassendste Ausstellung zur Sammlung Würth in Österreich. Die Würth Collection zählt zu den größten Privatsammlungen Europas und zu den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Die Schau vereint Werke der klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst und ermöglicht eine einzigartige Reise durch mehr als 100 Jahre Kunstgeschichte. Leopold Museum Direktor Hans-Peter Wipplinger erhielt seitens des Sammlers Prof. Reinhold Würth eine Carte Blanche und wählte aus den etwa 19.000 Exponaten der Sammlung rund 200 Meisterwerke aus. Die Selektion beinhaltet Werke von rund 75 Künstler*innen – von Picasso bis Christo und Jeanne-Claude, von Paula Modersohn-Becker bis Ernst Ludwig Kirchner, von Fritz Wotruba bis Maria Lassnig.


leopoldmuseum.at

Im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek werden bis 5. November 2023 Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem Nachlass von Ingeborg Bachmann präsentiert.

Eine Hommage an Ingeborg Bachmann im Literaturmuseum

Bild: ©Heinz Bachmann/Familienarchiv Bachmann

Im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek werden bis 5. November 2023 Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem Nachlass der Autorin präsentiert. Zu sehen sind Originalbriefe aus Bachmanns Briefwechseln mit Paul Celan, Max Frisch oder Ilse Aichinger ebenso wie Gedichtentwürfe und autobiografische Aufzeichnungen.

Die Ausstellung

Ingeborg Bachmann (1926–1973) zählt zu den bedeutendsten SchriftstellerInnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Gedichten, Erzählungen, Romanprojekten, Hörspielen und Essays schuf sie ein einzigartiges, vielschichtiges Werk von ungebrochener Strahlkraft. Die neue Sonderausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek versteht sich als Hommage an die Dichterin, deren Todestag sich am 17. Oktober 2023 zum 50. Mal jährt.

Präsentiert werden von 17. November 2022 bis 5. November 2023, Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem umfangreichen Nachlass der Autorin, der sich im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek befindet. Zu sehen sind erstmals eine Reihe von Originaldokumenten wie zum Beispiel Briefe aus Bachmanns Briefwechseln mit Paul Celan, Max Frisch oder Ilse Aichinger ebenso wie Gedichtentwürfe und autobiografische Aufzeichnungen. Die Schau dokumentiert in zehn Themenkapiteln Bachmanns Auseinandersetzung mit Krieg, Krankheit, Beziehungs- und Geschlechterverhältnissen. Sie beleuchtet das leidenschaftliche Interesse der Autorin für Musik und Philosophie, führt an zentrale Orte ihrer Schreibbiografie und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichten von Texten und in die Schreibpraxis der Dichterin

Anhand von Filmausschnitten, Fotografien und Tonaufnahmen wird außerdem jene geheimnisvolle Aura ihrer Person nachvollziehbar, die Bachmann früh zu einer Ikone der Nachkriegsliteratur werden ließ.

Die Aktualität und anhaltende Wirkung von Bachmanns Texten belegen Arbeiten und Statements zeitgenössischer AutorInnen, FilmemacherInnen und KünstlerInnen: In der Ausstellung vertreten sind etwa Ruth Beckermann, Michael Haneke, Alexander Kluge, Karoline Riha oder Sabine Gruber. Diese haben sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Bachmann auseinandergesetzt, etwa in Form von Keramiken der österreichischen Künstlerin Veronika Dirnhofer, Malereien von Anselm Kiefer, die Bachmann gewidmet sind oder durch den „Ingeborg Bachmann Altar“, den der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn in Berlin im öffentlichen Raum gestaltete.


www.onb.ac.at

Gegossen für die Ewigkeit – Die kostbaren Bronzen der Fürsten von Liechtenstein sind jetzt bei freiem Eintritt zu sehen. Ein Interview mit Direktor Johann Kräftner.

Gegossen für die Ewigkeit – Ein Interview mit Direktor Johann Kräftner

Die kostbaren Bronzen der Fürsten von Liechtenstein sind jetzt bei freiem Eintritt zu sehen. – ©Sandra Olak

Unter dem Titel „März im Palais“ lockte schon im Vorjahr die Sonderausstellung „Treuer Fürst – Joseph Wenzel und seine Kunst“ trotz Corona mehr als 25.000 Menschen in einem Monat in das Palais Liechtenstein. Nicht zuletzt eine gute Gelegenheit, das Barockpalais am Alsergrund zu besuchen – denn es ist sonst nur innerhalb angemeldeter Führungen offen. Heuer wird bis 31. März – wieder bei freiem Eintritt und natürlich ganz ohne Corona-Einschränkungen – die Schau „Gegossen für die Ewigkeit. Die Bronzen der Fürsten von Liechtenstein“ gezeigt.

Kuratiert hat sie der Direktor der Liechtenstein Collections Johann Kräftner, der sich mit dieser Ausstellung nach mehr als 20 Jahren als Chef des Hauses in die wohlverdiente Pension verabschiedet. Der 1951 in St. Pölten geborene Kräftner ist ausgebildeter Architekt und arbeitete an der TU Wien als Leiter des Instituts für künstlerische Gestaltung. 2004 wurde er Direktor des Liechtenstein Museums in Wien sowie der Fürstlichen Sammlungen Vaduz.

wienlive: Wie sind die Liechtenstein Collections aufgestellt?

Johann Kräftner: Der Sitz der Sammlungen befindet sich immer dort, wo der Fürst ist – also in Vaduz, allerdings wird die Sammlung aus praktischen Gründen von Wien aus geleitet. An beiden Standorten befinden sich große Depots – es gab Zeiten, als in drei Städten Ausstellungen von uns gezeigt wurden. Trotzdem haben wir immer genügend Ersatz für ausgeliehene Kunstwerke im Haus.

Sind Sie oft in Vaduz?

Früher war ich schon oft dort, fast jede zweite Woche, aber durch die Pandemie haben sich die Kommunikationsmöglichkeiten verbessert – man kann viel aus der Ferne machen. Wir haben das bei unserer großen Ausstellung in Hongkong gesehen, deren Erarbeitung noch vor der Pandemie begonnen worden war. Dann waren Flüge nach Hongkong schwierig bis unmöglich und ich bin erst dort gewesen, als die Ausstellung aufgebaut wurde. Es hat alles zwei Jahre lang virtuell wunderbar funktioniert und es war bewegend, unsere Ansprechpartner zum ersten Mal vor Ort zu sehen.

Sehen Sie sich eher als Manager oder als Ausstellungsmacher, Wissenschaftler, Kunstvermittler und Künstler?

Ich mache alles, was gerade notwendig ist. Wir haben hier keine große Mannschaft, sondern sind ein kleines Team. Ich bin natürlich für die Inhalte der Sammlung und die Ausstellungen verantwortlich, aber auch für alle Neuerwerbungen. Wir geben hier viel Geld aus und das ist eine Riesenverantwortung. Auch in der Bronzen-Ausstellung zeigen wir viele Neuerwerbungen. Es ist also von allem etwas.

In der Sammlung sind ja nur historische Bronzen, oft Abgüsse von Steinskulpturen – warum wurden die damals angefertigt?

Reiche Fürsten hatten in der Renaissancezeit Palais und die mussten sie natürlich ausstatten. Die Liechtensteins besaßen etwa auch Palais in Südmähren und Tschechien – auch im Palais in der Bankgasse in Wien gab es schon eine Galerie mit Bronzen. Wir zeigen in der Ausstellung auch die Hängepläne von damals.

Was für Themen gibt es in der aktuellen Ausstellung?

Ein wichtiges Thema ist die Reiterskulptur. Das ist ja etwas, das auch in Wien allgegenwärtig ist. Auf fast jedem historischen Platz steht eine Reiterstatue – etwa auf dem Heldenplatz, dem Josefsplatz oder auf der Albertina-Rampe. Die Modelle, die in der Antike im Florenz der Renaissance davor in Kleinbronzen entwickelt wurden und in der Sammlung sind, hatten Nachwirkungen in Wien. In diesen Skulpturen spürt man auch die große Sehnsucht nach der Antike.

Denn das Modell, das all diesen Reiterskulpturen zugrunde liegt, ist jene des Marc Aurel in Rom. Wir haben die Kopie, die von Antico um 1500 gegossen wurde. Eine vergoldete Büste des Marc Aurel von Antico habe ich mit dem Hinweis, dass Marc Aurel in Wien gestorben ist und somit mit dieser Stadt verbunden war, kürzlich erwerben können – obwohl sie schon der Getty-Sammlung versprochen war. Unsere Sammlung ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr schön gewachsen. Um die Ausstellung zu komplettieren haben wir aber auch einige Leihgaben, etwa aus dem Kunsthistorischen Museum – obwohl die selbst ein großes Jubiläum feiern.

Sie gehen tatsächlich gleich nach der Ausstellung im April in Pension?

Ja, ich werde demnächst 72 und bin eigentlich seit 2002 im Haus. Irgendwann muss es genug sein und es wurde auch schon ein Nachfolger – Stephan Koja aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – bestimmt.

Sie werden aber sicher in irgendeiner Form weiterarbeiten, oder?

Ich arbeite an einem Buch über ostasiatische Gärten. Da habe ich noch zwei, drei Monate Knochenarbeit vor mir. Und ich interessiere mich für begrünte Fassaden. Die werden bei uns oft mit Hochtechnologie angelegt, die leider sehr anfällig ist – das kann nicht die Zukunft sein. Ich habe ein halbes Leben lang weltweit Beispiele für natürliche Begrünungen gesammelt. In Florenz gibt es etwa einen 25 Meter hohen Turm, der von oben bis unten begrünt ist. Hier liegt die Zukunft.


Infos: liechtensteincollections.at

Die Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 durch David Ben-Gurion gilt als Gründung Israels. Das Jüdische Museum Wien dokumentiert jetzt in einer Schau dieses historische Ereignis und wünscht Israel damit Alles Gute zum 75-jährigen Jubiläum.

Happy Birthday Israel! – Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien

Bild: ©JMW

Die Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 durch David Ben-Gurion gilt als Gründung Israels. Das Jüdische Museum Wien dokumentiert jetzt in einer Schau dieses historische Ereignis und wünscht Israel damit Alles Gute zum 75-jährigen Jubiläum.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte sich für die Überlebenden der Schoa die Frage nach dem Wohin. Eine Rückkehr in ihre zumeist osteuropäischen Herkunftsländer war für sie ausgeschlossen. Rund 300.000 „Displaced Persons“ (DPs) wurden in Österreich zunächst in Camps in der amerikanischen Besatzungszone untergebracht. Für die meisten war das Ziel die Emigration nach Palästina oder in die USA.
 
Da die Einreise in das britische Mandatsgebiet Palästina nicht legal möglich war, gewannen zionistische Gruppen und Verbände in den DP-Camps an Einfluss, die die Errichtung eines jüdischen Staates forderten. Ihre Referenzfigur war der Wiener Theodor Herzl (1860 – 1904), der unter dem Eindruck des Antisemitismus 1896 in Wien das Buch „Der Judenstaat“ veröffentlicht und damit den politischen Zionismus begründet hatte.
 
Die Kabinettausstellung im Jüdischen Museum zeigt Fotos aus den DP-Camps vor und unmittelbar nach der Staatsgründung Israel und damit einen kleinen Ausschnitt einer langen Beziehungsgeschichte.


„Happy Birthday Israel“
Museum Dorotheergasse
22.02.2023 – 02.07.2023

Bei einem Streifzug durch die Ausstellung LOOK in der Heidi Horten Collection begegnen Besucher*innen glanzvollen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, feministischen Gegenpositionen und atemberaubenden Kreationen aus Chiffon, Taft und Seide.

Have a LOOK! Volles Programm im Heidi Horten Museum

Ausstellungsansicht LOOK, Foto: ©Heidi Horten Collection

Wenn Kunst und Mode eine Liaison eingehen, wird das Ergebnis zur sinnlichen Inspiration.

Bei einem Streifzug durch die Ausstellung LOOK in der Heidi Horten Collection begegnen Besucher*innen glanzvollen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, feministischen Gegenpositionen und atemberaubenden Kreationen aus Chiffon, Taft und Seide.

Das inspirierende Wechselspiel aus Kunst und Mode – letztere wohlgemerkt Haute Couture, die aus dem ausladenden Kleiderschrank der Museumsgründerin stammt, ermöglicht einen Blick auf den LOOK von Heidi Horten und ist auch als Hommage an sie zu lesen.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Programm begleitet, das Kunstinteressierte noch tiefer in das Thema eintauchen lässt:

So kreist am Valentinstag die Themenführung “Love is a Battlefield” rund um Liebesgeschichten von Picasso, den Kennedys, Schiele und Warhol. Und das Beste: Wer das Museum mit seinen Liebsten besucht, erhält ein Gratis-Ticket für seine Begleitung!

Beim Ticketspecial “Dress to impress” laden wir Modeinteressierte ein, sich von den Roben Heidi Hortens inspirieren zu lassen: Tragen Sie ein Kleidungsstück oder Accessoire in der jeweiligen Farbe (Orange, Grün, Glitter) und erhalten Sie zwei Eintrittstickets zum Preis von einem.

Save the Dates:

  • Orange: MI, 15.2.2023 / 16–19 UHR.
  • Grün: MI, 22.3.2023 / 16–19 UHR.
  • Glitter: MI, 12.4.2023 / 16–19 UHR.

Das Beste kommt zum Schluss: 

Zum krönenden Abschluss der Ausstellung fliegen am 13. April im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen: Bei freiem Eintritt von 18-21 Uhr gibt es nochmals Spezialführungen durch die Ausstellung, ein extravagantes DJ Lineup und eine Kleidertauschbörse. Drinks und Snacks inklusive.


Alle Infos und Termine finden Sie unter: https://hortencollection.com/programm

Die Wiener Künstlerin Berenice Darrer hat sich intensiv mit Virginia Woolfs feministischem Roman „Orlando“ beschäftigt und einen Bilderzyklus gemalt, der jetzt in der Galerie Hilger, Ballgasse 1, zu sehen ist.

Noch bis 19. November in der Galerie Hilger – Berenice Darrers Zyklus „Orlando“

Die Wiener Künstlerin Berenice Darrer hat sich intensiv mit Virginia Woolfs feministischem Roman „Orlando“ beschäftigt und einen Bilderzyklus gemalt, der jetzt in der Galerie Hilger, Ballgasse 1, zu sehen ist. Darrer übersetzt dabei die Botschaften dieses berühmten Romans in Symbolen wie Schuhe, Obst oder afrikanische Zeichen. Auf einer Wand sind auch ganz viele kleine Gemälde zu sehen. Ihre Arbeiten sind auch diesmal sehr farbenprächtig und strahle trotz des ernsten Themas Heiterkeit aus.


In Windhoek, Namibia geboren, kam Berenice Darrer 1982 nach Wien, wo sie von 1995 bis 2000 an der Universität für angewandte Kunst bei Christian Ludwig Attersee Malerei studierte. Seit 2010 ist Darrer dort selbst Lektorin. Seit 2002 wird sie von der Galerie Ernst Hilger vertreten.


Galerie Ernst Hilger
Ballgasse 1 
1010 Wien

hilger.at