Maddy Rose. Die Musikerin mit der wunderbar souligen Stimme spielte schon als Opener der Ö1-Bühne am Donauinselfest, man kann sie aber auch in Wiener Hotelbars hören. – ©Stefan Joham

Stimmtalent Maddy Rose

Bild: ©Stefan Joham

Maddy Rose. Die Musikerin mit der wunderbar souligen Stimme spielte schon als Opener der Ö1-Bühne am Donauinselfest, man kann sie aber auch in Wiener Hotelbars hören.
 

Sie ist junge 26, hat in Wien mit einem Stipendium Musik studiert, lebte vier Jahre in London und stammt ursprünglich aus Salzburg. Maddy Rose ist zwar ein Künstlername (getauft wurde sie auf Magdalena), aber inzwischen nennen sie auch ihre Freunde so. Dass sie Musikerin werden wollte, wusste sie schon als Kind. Bereits mit 15 öffnete sie einen YouTube-Kanal, wo sie Songs spielte und mit 18 ging sie „in die große weite Welt“ (Rose) nach London, wo sie – oft nur mit einem Glas Bier bezahlt – in zahlreichen Klubs auftrat und bei vielen Projekten mitspielte. Anfangs noch als Au-pair, studierte sie in London Songwriting. Kein Wunder, dass sie an der Themse gut ankam, denn ihre Stimme erinnert an Amy Winehouse und Norah Jones – ist also ideal für jenen Jazz- und Soulsound, den sie so liebt. Beim Donauinselfest 2022 war Maddy Rose mit ihrer Band als Opener für die anspruchsvolle Ö1-Bühne gebucht.

Als Frau im Männerbusiness

Mitten in der Pandemie erschien auch ihr erstes Album „Pure“ auf Silvertree Records – ein Indie-Label, das nur Frauen als Künstlerinnen unter Vertrag nimmt. Maddy Rose singt eigene Songs – auf Englisch und zu sehr persönlichen Themen. Liebe natürlich, aber auch über seelische Verletzungen und der Notwendigkeit, manchmal klar Nein sagen zu müssen: „When
sometimes saying No means / Saying Yes to myself. Yes to myself / When it gets hard / Saying Stop means saying / Go to myself“. Als junge, gut aussehende, blonde Musikerin muss man sich im Musikbusiness ganz gewiss öfters behaupten. Rose: „Männliche Kollegen nehmen einer jungen Frau nicht immer ab, dass sie genau weiß, was sie will. In England lernt man aber auch Disziplin.“ Noch immer stammen nur etwa 20 Prozent der veröffentlichen Songs von Frauen, als Produzenten muss man Frauen sowieso mit der Lupe suchen.

Leben in Wien

In London hatte sie als Musikerin viel Konkurrenz – „man fühlt sich ganz schnell ganz klein“, während sie in Wien „nicht so einen enormen Druck“ verspürt und auch viele bezahlte Auftritte machen kann.: „In London gibt es sehr viele Musiker, die Qualität ist aber nicht so hoch – da ist Wien schon besser. In meiner Heimat Salzburg komme ich mit meiner Musik aber nicht weit, da gibt es viel zu wenig Angebote für Auftritte.“ Im Jänner tritt sie einen Job als Musik- und Gesangslehrerin an einer Wiener Musikschule an – eine wunderbare Gelegenheit, in ihrem Metier zu arbeiten. Gerne macht sie aber weiterhin auch rein kommerzielle Auftritte – sie spielt in Wiener Hotelbars und gelegentlich auch bei Hochzeiten, Firmenevents oder privaten Feiern (Bookings: maddy.rose.co@gmail.com). Rose: „Das ist schon schön und ich mache das auch gerne, aber mit der Zeit wird es natürlich etwas eintönig. Meine große Leidenschaft ist das Songwriting.“

Wie sie sich musikalisch einordnet?: „Mein großes Idol ist tatsächlich die Norah Jones, weil sie Soul und Jazz perfekt verbindet. Dann mag ich aber auch Amy Winehouse oder Billy Joel – alles Künstler, die ihre Songs selbst schreiben und auch selbst performen. Die haben nicht 10 Songwriter zur Hand, die ihnen alles aufbereiten.“ Als sie aus England zurückkam, sagte man ihr, sie klinge wie eine Amerikanerin, die gerade versucht, Deutsch zu lernen – „Ich habe vielleicht so englische Vibes in meiner Stimme und deshalb sind meine Texte auch auf Englisch.“ Gerade hat sie aber ihren ersten Song im Salzburger Dialekt – „Wie Dahoam“ – veröffentlicht.

Corona und danach

Die Pandemie war wegen der wegfallenden Auftrittsmöglichkeiten für Maddy Rose eine Durststrecke. „Ich hab sogar Balkon- und Onlinekonzerte gegeben …“ Die meiste Zeit verbrachte sie bei ihrer Familie in Salzburg – „Das war sogar eine ziemlich gute Zeit für mich, ich habe online studiert, habe viele Songs geschrieben und war viel in der Natur. Das war so ein bisschen Wellness für die Seele. Im Dorf fällt es ja gar nicht so auf, ob jetzt Lockdown ist oder nicht, da sind ja auch sonst oft nur Katzen und Hunde unterwegs …“. Aber inzwischen genießt sie wieder – auch zur Freude ihres Publikums – ihr Leben in der Musikstadt Wien. 


Info: maddyrose-music.com