„Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ – eine Ausstellung im Jüdischen Museum

Im Judentum nehmen Liebe und Sexualität einen hohen Stellenwert ein. Dass der Anfang des Lebens eine zwischenmenschliche Beziehung voraussetzt, proklamiert schon die Tora: „Gott segnete Adam und Eva und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret Euch und erfüllet die Erde.“ Sexualität ist somit ein natürlicher Bestandteil des Lebens.

Dass beide Partner dabei Glücksgefühle empfinden, gilt als Pflicht. Die freudige und lebensbejahende Tradition des Judentums wirkt in Ehe und Beziehungen ein. Reinheitsgebote spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Kabbala hat die Sexualität eine spirituelle und kosmische Dimension. Die Verbindung von Mann und Frau ist eine Vereinigung von Weisheit und Verstand, die Erkenntnis schafft. Die Hochzeit ist ein heiliges Ereignis, das den Menschen vollkommen macht. Um die stetige Neuverhandlung dieser Grundlagen zu zeigen, sollen in der Ausstellung „Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ auch die Ansichten aktuell in Wien tätiger Rabbiner zu den unterschiedlichsten Themen durch Interviews aufgezeigt werden.


Ein offener Umgang mit Sexualität zeigt sich vor allem in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Viele Kunstschaffende, wie Arik Brauer, Marc Chagall, Eva Schlegel, Benyamin Reich, Pablo Picasso und Friedensreich Hundertwasser, beschäftigen sich in ihren Werken mit Liebe und Sex und sind mit ihren Arbeiten in der Ausstellung vertreten.

„Love me Kosher. Liebe und Sexualität im Judentum“ ist bis 13. November 2022 im Jüdischen Museum Wien, einem Museum der Wien Holding, zu sehen. Zur Ausstellung, die von Danielle Spera, Daniela Pscheiden und Julia Windegger kuratiert und von Fuhrer, Wien gestaltet wurde, gibt es einen Katalog zum Preis von 29,90 €.

Das Jüdische Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet. www.jmw.at