Beiträge

Eine Hommage an Ingeborg Bachmann im Literaturmuseum

Bild: ©Heinz Bachmann/Familienarchiv Bachmann

Im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek werden bis 5. November 2023 Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem Nachlass der Autorin präsentiert. Zu sehen sind Originalbriefe aus Bachmanns Briefwechseln mit Paul Celan, Max Frisch oder Ilse Aichinger ebenso wie Gedichtentwürfe und autobiografische Aufzeichnungen.

Die Ausstellung

Ingeborg Bachmann (1926–1973) zählt zu den bedeutendsten SchriftstellerInnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Gedichten, Erzählungen, Romanprojekten, Hörspielen und Essays schuf sie ein einzigartiges, vielschichtiges Werk von ungebrochener Strahlkraft. Die neue Sonderausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek versteht sich als Hommage an die Dichterin, deren Todestag sich am 17. Oktober 2023 zum 50. Mal jährt.

Präsentiert werden von 17. November 2022 bis 5. November 2023, Manuskripte, Typoskripte, Bücher und Objekte aus dem umfangreichen Nachlass der Autorin, der sich im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek befindet. Zu sehen sind erstmals eine Reihe von Originaldokumenten wie zum Beispiel Briefe aus Bachmanns Briefwechseln mit Paul Celan, Max Frisch oder Ilse Aichinger ebenso wie Gedichtentwürfe und autobiografische Aufzeichnungen. Die Schau dokumentiert in zehn Themenkapiteln Bachmanns Auseinandersetzung mit Krieg, Krankheit, Beziehungs- und Geschlechterverhältnissen. Sie beleuchtet das leidenschaftliche Interesse der Autorin für Musik und Philosophie, führt an zentrale Orte ihrer Schreibbiografie und gibt Einblick in die Entstehungsgeschichten von Texten und in die Schreibpraxis der Dichterin

Anhand von Filmausschnitten, Fotografien und Tonaufnahmen wird außerdem jene geheimnisvolle Aura ihrer Person nachvollziehbar, die Bachmann früh zu einer Ikone der Nachkriegsliteratur werden ließ.

Die Aktualität und anhaltende Wirkung von Bachmanns Texten belegen Arbeiten und Statements zeitgenössischer AutorInnen, FilmemacherInnen und KünstlerInnen: In der Ausstellung vertreten sind etwa Ruth Beckermann, Michael Haneke, Alexander Kluge, Karoline Riha oder Sabine Gruber. Diese haben sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Bachmann auseinandergesetzt, etwa in Form von Keramiken der österreichischen Künstlerin Veronika Dirnhofer, Malereien von Anselm Kiefer, die Bachmann gewidmet sind oder durch den „Ingeborg Bachmann Altar“, den der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn in Berlin im öffentlichen Raum gestaltete.


www.onb.ac.at

Am 23. März liest ganz Österreich vor!

Unter dem Motto „Lesen weckt Lebensfreude“ ruft der Österreichische Vorlesetag auch dieses Jahr wieder zum gemeinsamen (Vor)Lesen auf und betont die Bedeutung dieser wichtigen Kulturtechnik. – ©Pexels

Wer regelmäßig liest, steigert seine kognitiven Fähigkeiten, verbessert seine Konzentrationsfähigkeit und auch das eigene Vokabular – dennoch wird heutzutage immer seltener zum Buch gegriffen. Eine Initiative des echo medienhauses wirkt dem entgegen: Beim Österreichischen Vorlesetag am 23. März 2023 sollen möglichst viele Menschen einander vorlesen – auch an teils ungewöhnlichen Orten.

Erstmals beteiligen sich auch die Thermen- und Gesundheitsresorts der VAMED Vitality World an diesem Aktionstag. In der Therme Laa – Hotel & Silent Spa gibt Autorin Maria Publig Auszüge aus ihren beliebten Waldviertel-Krimis zum Besten. Der Geschichtenerzähler und vormagazin-Kolumnist Robert Sommer unterhält in der St. Martins Therme & Lodge im Burgenland. Innviertler Mundart hört man von Monika Krautgartner im SPA Resort Therme Geinberg, Tiroler Sagen von Susanne Loewit im Aqua Dome – Tirol Therme Längenfeld, Historisches von Brigitte Huber im la pura women’s health resort kamptal und Lyrik von Anja Bachl im Tauern Spa Zell am See – Kaprun. Und in der Therme Wien liest der Schauspieler, Regisseur und vormagazin-Kolumnist Michael Schottenberg aus seinen Reisegeschichten vor.

Christian Koch begann mit dem Schreiben, als er mit fünfzehn Jahren einen immer wiederkehrenden Traum niederschrieb. In diesem Moment entstand die Fantasy-Welt Xynezia. – ©Privat

Rund um den Österreichischen Vorlesetag präsentieren auch einige spannende Newcomer*innen ihre Werke. So liest etwa Christian Koch öffentlich am 22. März ab 18 Uhr aus seinem Buch „Was wäre, wenn …“ in der Offenen Volksschule Kaisermühlen (Schüttaustraße 42, 1220 Wien). Darin verfolgen die Leser*innen im Rahmen von mehreren Kurzgeschichten einen Tag im Leben von Riba, die in der Fantasy-Welt Xynezia lebt. Das Besondere dabei: Die Leser*innen entscheiden durch die Wahl der jeweiligen Geschichten selbst, wie der Tag verlaufen soll. So kann man das Buch mehrmals zur Hand nehmen und immer wieder neue Kombinationen ausprobieren. Eine weitere öffentliche Lesung in der Offenen Volksschule Kaisermühlen ist für den 26. April ab 17.30 Uhr geplant.

Wer ebenfalls ein Zeichen für die Bedeutung des Lesens setzen möchte, kann eine persönliche Vorlese-Veranstaltung unter vorlesetag.eu anmelden – auch eine private Lesung in den eigenen vier Wänden ist möglich. Für virtuelle Lesungen, etwa via Zoom, muss lediglich der entsprechende Link im Anmeldeformular unter „Details zur Veranstaltung“ angeführt werden. Alternativ kann, nachdem die Vorlesung angemeldet wurde, auch ein Video aufgenommen und am Österreichischen Vorlesetag über eine Social Media Plattform unter dem Hashtag #vorlesen23 hochgeladen werden. Wer mitmacht, wird mit dem jährlichen Vorlesebuch belohnt!

Drei begabte Frauen in der Provinz – Silvia Pistotnigs Familienroman „Die Wirtinnen“

Großmutter Johanna, Mutter Marianne und Tochter Gertrud, gesehen von 1936 bis heute – und alle drei Frauen haben ein großes Talent, das ihnen nicht gegönnt ist, zur Entfaltung zu bringen. Zumal auf dem Land in Kärnten, wo es in der Großfamilie früher sowieso nur ums Überleben gegangen ist. Johannas unglaubliches Geschick für das Orgelspiel verkümmert ebenso wie Mariannes traumwandlerisches Gespür für Zahlen und Mathematik. Und selbst für Gertruds Balltalent ist in den 80er-Jahren noch lange kein Platz. Mädchen gehören am Fußballplatz bestenfalls auf die Tribüne, Frauenfußball ist so interessant wie ein Hockey-Match in Aserbaidschan.

Silvia Pistotnig beweist in ihrem bereits vierten Roman „Die Wirtinnen“ Mut zur großen Geschichte quer durch die heimische Historie. Aufgewachsen in Kärnten lebt sie schon lange in Wien, ihr dritter Roman „Teresa hört auf“ erhielt sehr gute Kritiken – zwischenzeitlich arbeitete sie auch als Redakteurin für „Wien live“. „Die Wirtinnen“ wird in jeweils abwechselnden Kapiteln und bisweilen zwischen den Zeiten springend aus der Perspektive von Johanna, Gertrud und Marianne geschildert – die Jüngste spricht sogar als Ich zu uns. Wir erleben das harte Leben auf dem Land vor dem Krieg – besonders natürlich als fast rechteloses Mädchen. Eine Vergewaltigung – zumal vom eigenen Schwager – ist eine lässliche Sünde, schlimm ist nur, wenn frau keinen Mann abbekommt. Und so feiert Johanna erst spät Hochzeit und hat dann auch gleich ein Wirtshaus zu übernehmen, denn die Männer müssen ja in den Krieg. Als der Gemahl schließlich zurückkommt ist er gebrochen und wird zum Alkoholiker. Das Gasthaus ist für Johanna und später für Marianne niemals Berufung, sondern immer nur Pflicht. Teenager Gertrud findet es sowieso urpeinlich und unbequem. Geschickt hat Pistotnig auch Zeitgeschichte wie die Verbrechen der Nazis in den Roman eingebracht. Einer der Brüder Johannas ist geistig behindert und wird von allen kärntnerisch „Tschoppale“ genannt. Ein Schwager ist SS-Mann, aber auch er kann oder will das – eigentlich von allen geliebte – Kind nicht vor der Euthanasie retten. Jede Familie hat so ihre ganz dunklen Flecken.

Quasi im Zentrum des Romans erleben wir allerdings das Scheitern von Mariannes Ehe in den 90er-Jahren. Ihr Erwin fühlt sich vernachlässigt, weil sie auch nachdem die Kinder Gertrud und Thomas schon älter sind, nie Zeit für ihn hat, sondern andauernd im Gasthaus arbeitet. Das wirft freilich längst nicht mehr genug ab. Die Geschichte ihrer Trennung hat allerdings eine Pointe. Marianne entdeckt just als Erwin weg ist ihre sexuellen Bedürfnisse, schläft wieder mit ihrem bereits in die Stadt gezogenen Geschiedenen und bekommt mit 40 noch ein Kind, das allerdings wieder ein „Tschoppale“ wird. Im letzten Kapitel besucht dann Gertrud quasi in der Gegenwart das von neuen Eigentümern umgebaute Gasthaus.

„Die Wirtinnen“ ist ein Familienroman aus dem Süden Österreichs, das uns die Schicksale von Frauen im Strudel des Alltags näherbring – und darüber hinaus eine kurzweilige aber sicher nicht anspruchslose Lektüre. Am 19. Mai wird Silvia Pistotnig beim Literaturfestival „Rund um die Burg“ zu erleben sein.


Silvia Pistotnig: Die Wirtinnen
Elster & Salis
358 Seiten
€ 24,70

Die Männer auf den Bohrinseln – Tabitha Lasleys „Seegang“

Wie geht es Männern, die wochenlang keine Frauen um sich haben und auch sonst völlig abgeschieden leben müssen? Das fragt sich die Journalistin, Autorin und Ich-Erzählerin in Tabitha Lasleys „Seegang“. Sie verlässt – nachdem ein Romanmanuskript einem Einbruch zum Opfer gefallen ist – ihren Freund, um im schottischen Aberdeen Interviews mit Erdölplattformarbeitern zu führen. Gleich mit dem ersten Interviewpartner geht sie eine Beziehung ein, obwohl der natürlich wie fast alle Offshore-Arbeiter verheiratet ist. Wie sie das Ende der seltsamen Liebe verarbeitet und wie die Stimmung in einer nur durch die Erdölindustrie reich gewordenen Stadt funktioniert – davon handelt dieses Buch, das sich nicht so richtig als Roman titulieren lässt.

Die harte und gefährliche Arbeit auf den Plattformen war lange Zeit noch die einzige Möglichkeit für die Arbeiterklasse in Großbritannien, ein Zipfelchen vom Wohlstand zu erreichen. Mit dem Verfall des Ölpreises sowie der Konkurrenz billiger, rechteloser Arbeitskräfte aus Rumänien stellt sich die Situation heute wieder anders dar. Lasley führte mehr als hundert Interviews in denen sich ihr meist ein ähnliches Bild zeigte. Die Männer, die meist nach drei Wochen Heimurlaub bekommen, wirken völlig entwurzelt und können zu Hause kaum noch Tritt fassen. Der Alkohol – den es auf den Bohrinseln natürlich nicht gibt – beherrscht in Aberdeen den Alltag, man will nachholen, was man versäumt hat. Kaum einer kann sein Familienleben aufrechterhalten.

Die Erzählerin ist mittendrin in dieser seltsamen Gemeinschaft. Da sie ihre Interviewpartner meist in Bars findet, hält sie sich dort öfters auf als ihr guttut. Der unfreundliche Winter von Aberdeen und das schlechte Viertel in dem sie wohnt tun ein Übriges. Am Ende arbeitet sie in einem Schnellimbiss in einer trostlosen Nachbarschaft.

Tabitha Lasleys „Seegang“ ist ein Buch über die Situation der britischen Gesellschaft, man bekommt als Leser auch ein Gefühl dafür, warum der Brexit wohl kein Betriebsunfall der Politik des Landes war.


Tabitha Lasley: Seegang
Aus dem Englischen von Tanja Handels
Luchterhand Verlag
320 Seiten
€ 22,70

Liebende Männer & Väter – Bernardine Evaristos Roman „Mr. Loverman“

Seit dem Booker-Preis 2019 für „Girl, Woman, Other“ ist die britische Schriftstellerin Bernardine Evaristo ein Literaturstar. Jetzt bringt der Tropen-Verlag ihren bereits 2013 erschienenen Roman über einen aus der Karibik stammenden Mann, der seine Homosexualität fast sein ganzes Leben in einer Ehe versteckt hat, heraus. Denn in seiner Community ist gay noch immer ein schlimmes Schimpfwort und geoutete Männer persona non grata – auch wenn längst alle Bekannten in London leben. Der gutaussehende Barrington Jedidiah Walker ist zu Beginn der Geschichte schon im Pensionsalter. Durch kluge Immo-Geschäfte reich geworden, könnte er mit seiner Frau Carmel den Ruhestand genießen, denn die beiden Töchter sind längst außer Haus. Doch Carmel ist furchtbar eifersüchtig und unterstellt ihm – natürlich völlig grundlos – Frauenbekanntschaften, während er längst ein Doppelleben mit seinem Lebensfreund Mike, den er bereits seit Kindertagen in der Karibik kennt, führt. Mike wurde von seiner Frau in flagranti erwischt und ist daher längst solo. Auch er hatte aus Gründen der Tarnung geheiratet. Die Spannung erhält der Roman dadurch, dass Barrington jetzt Mike verspricht, sich von Carmel zu trennen und mit ihm zusammenzuleben. Doch gerade jetzt stirbt Carmels Vater, ein ehemals furchtbar brutaler Despot und Frauenschläger und sie fliegt zur Beerdigung. Und da muss Barrington auch noch auf seinen halbwüchsigen Neffen aufpassen, weil auch seine Tochter zur Beerdigung anreisen will. Zwischendurch sind aber immer Kapitel in der 2. Person singular zu lesen, die Carmels Position verständlich machen. Sie ist keineswegs nur die ständig keppelnde Hausfrau. Sogar ein Liebhaber taucht auf und man denkt sich als Leser, warum sie sich nicht endlich ausgesprochen haben.

„Mr. Loverman“ ist ein wunderbar lesbarer Roman über den noch immer bestehenden Mangel an Akzeptanz für andere Lebensformen abseits der Mehrheitsgesellschaft. Dabei ist Barrington keineswegs political correct, wie sich in den vielen witzigen Dialogen mit seinem Freund Mike herausstellt. Evaristo schreckt dabei auch nicht vor Schwulenklischees zurück – Barrington und Mike tragen Maßanzüge mit Schnitten aus den 50er-Jahren und machen damit in der Londoner Gesellschaft mächtig Eindruck. Auch sonst genießen sie das Leben in vollen Whiskey-Schlucken. Am Ende kommt es dann mit Carmel dann aber anders als gedacht.


Seit dem Booker-Preis 2019 für „Girl, Woman, Other“ ist die britische Schriftstellerin Bernardine Evaristo ein Literaturstar. Jetzt bringt der Tropen-Verlag ihren bereits 2013 erschienenen Roman über einen aus der Karibik stammenden Mann, der seine Homosexualität fast sein ganzes Leben in einer Ehe versteckt hat, heraus.

Bernardine Evaristo: Mr. Loverman
Aus dem Englischen von Tanja Handels
Tropen Verlag
334 Seiten
€ 24,80

Flucht in die spanische Provinz – Sara Mesas verstörender Roman „Eine Liebe“

Die 1976 in Sevilla geborene Autorin Sara Mesa ist in Spanien eine vielbepreiste Autorin und ihr Roman „Eine Liebe“ wurde zu einem Bestseller. Er beginnt ganz harmlos mit einem Topos – Frau aus der Stadt zieht, wenn nicht flieht sogar aufs Land, um zu sich zu kommen. In einem herabgekommenen, gemieteten Haus will Nat an einer Übersetzung arbeiten, denn über größere Geldmittel verfügt sie nicht. Doch bald schon stellt sich die Provinz als Gegenteil einer Idylle dar: Ihr Vermieter ist ein ungebildetes Schlitzohr, die Dorfbewohner beäugen sie neugierig, ein nicht unsympathischer Nachbar bietet ihr seine Hilfe an, es ist heiß und als es regnet, stellt sich das Dach als undicht heraus.

Und da wird die Geschichte ungewöhnlich. Ein Außenseiter in der Dorfgemeinschaft, der nur „Der Deutsche“ genannt wird, obwohl er eigentlich aus dem Nahen Osten stammt und nur in Deutschland gearbeitet hat, bietet ihr an, das Dach zu reparieren und das Material zu beschaffen. Allerdings erwartet er dafür eine einmalige sexuelle Gegenleistung – er will „in ihr drinnen“ sein. Nat ist erst empört, kommt dann aber zu ihm und als der Deal vorbei ist, besucht sie ihn ganz freiwillig immer wieder. Mehr noch, sie wird anscheinend emotional und sexuell von ihm abhängig. Und das obwohl der nicht wirklich attraktive Mann nicht gerne spricht und sie als Frau mit Luxusproblemen abtut. Sie war nämlich aus Scham aufs Land geflohen, weil sie aus einer Laune heraus im Büro etwas gestohlen hatte. Als der Diebstahl entdeckt wurde, kam sie zwar mit einer Ermahnung davon, fand aber nicht mehr so recht in ihre Spur.

Als der Deutsche, der in Wirklichkeit ein studierter Ingenieur ist und nur zur Überbrückung als Gemüseerzeuger arbeitete, schließlich mit ihr Schluss macht, ist sie verzweifelt und beginnt sogar ihn zu stalken. Dazu beißt ihr Hund, den sie nur schwer zähmen konnte und den sie doch lieben zu lieben gelernt hatte, dem Kind der Nachbarin ins Gesicht. Er wird von den aufgebrachten Dorfbewohnern erschossen. Doch Mesa lässt die Geschichte ohne weitere Katastrophe ausklingen – Nat zieht einfach ein Dorf weiter weg.

„Eine Liebe“ ist ein verstörender Roman, denn in der aktuellen Prosa sind wir zwar gewohnt, Männern mit all ihren Schwächen und Defiziten zu erleben, während wir für Frauen eher Gründe beschrieben finden, warum sie – wenn sie sich nicht doch noch die Initiative ergreifen – scheitern müssen. Mesa erzählt dabei sehr nüchtern, was diese seltsame Liebe nur noch rätselhafter erscheinen lässt. Wahrscheinlich lohnt sich gerade deswegen die Lektüre.


Die 1976 in Sevilla geborene Autorin Sara Mesa ist in Spanien eine vielbepreiste Autorin und ihr Roman „Eine Liebe“ wurde zu einem Bestseller.

Sara Mesa: Eine Liebe
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen
Wagenbach
188 Seiten
€ 23,70

Elke Heidenreich – Hommage zum Geburtstag

Bild: ©Stefan Burghart

Am 15. Februar wird die deutsche Autorin und Buchmoderatorin Elke Heidenreich 80 Jahre alt. Wir gratulieren unserem Gast bei „EineStadt.EinBuch. 2022“ mit einer „Hommage“ an Heidenreich des in Wien lebenden Schriftstellers Radek Knapp.

Eine Frau wie Elke lernst du nicht in einer Bar oder Disco kennen. Zuerst siehst du sie im Fernsehen, wie sie ein Buch in die Kamera hält und fragst dich: Wie kann so eine coole und fetzige Frau Ihre Zeit mit Literatur verschwenden? Diese Frage wurmt dich eine Weile, bis du dir die übliche Erklärung zulegst: Muss wohl mit der Kindheit und Pubertät zusammenhängen, die ja sowieso an allem schuld sind. Jahre vergehen, du siehst fern und liest wie blöd, bis das Wunder passiert. Elke steht eines Tages leibhaftig vor dir, betrachtet dich von oben bis unten und sagt: „So siehst du also aus“.
Sie nimmt dich an der Hand wie ein Kind, das sie selbst einmal war, und führt dich durch die dunklen, tiefen Gänge der Kölner Philharmonie, bis man in einer Garderobe landet. Dort sitzen zwei Männer. Einer jünger, der andere älter.
„Schau mal“, sagt Elke:  „Der Alte ist mein Mann, der Junge mein Freund.“

Die beiden Männer grinsen und reichen dir die Hand. „Brauchen Sie nicht noch einen dritten?“, fragst du und diesmal lachen nicht nur die Männer, sondern auch Elke. 

Das nächste Mal bist du mit Elke in der Albertina in Wien. Elke bekommt dort eine Extraführung nach Sperrstunde. Der Direktor, Eigentümer einer zwei Meter Körpergröße,  erklärt  exaltiert die Meisterwerke an der Wand, als hätte er sie selber in seiner spärlichen Freizeit gemalt. Er ist sichtlich angetan von seinem Gast, obwohl dieser Zwischenfragen stellt, die seinen Redefluss ordentlich sabotieren. Vor einem Rembrandtgemälde wird er nicht nach der Zusammensetzung der Farbe gefragt, sondern mit einem „Wieviel Geld hatte den Rembrandt, als er die Hufen von sich streckte?“ auf den Boden der Tatsachen geholt. Bei der Renaissanceabteilung legt der Ehrengast noch eins nach: „Dass Michelangelo schwul war ist ein alter Hut, aber war er jetzt Linkshänder, oder nicht?“.

Jedes Mal packt der Direktor packt sein bestes Lächeln aus, denn die Kunstuni hat ihn auf diese Fragen nicht vorbereitet. Sein Gesichtsausdruck bröckelt aber langsam  und  du denkst dir.  „Hätte  ich  bloß jetzt einen Fotoapparat dabei, hätte  ich jetzt einen Picasso darauf.“

Und dann wirst du zu einem Literaturfeste auf Sylt eingeladen. Alles nobel, das Hotel und die Gäste noch nobler als die Einrichtung. Elke kämpft mit einem Gourmetgericht, das klein wie ein Briefmarke ist und in ihrem Gesicht steht in Großbuchstaben: „Warum liefern die nicht zum  Besteck gleich ein Mikroskop mit?“   

Entnervt schiebt  sie den Teller von sich und verlässt den Tisch. Du suchst sie, weil du ihr sagen willst, dass du zufällig am Buffet ein Mikroskop gefunden hast, aber sie ist unauffindbar. Schließlich findest du sie. Und zwar in der Hotelbibliothek, gleich neben dem Fitnessraum. Elke brütet gerade über den Bücherregalen und schüttelt den Kopf:  

 „Hab das ganze hier mit Ach und Krach eingerichtet, damit die Millionäre zumindest ein Buch aus der Nähe zu Gesicht bekommen. Und sieh dir das an: Die Hälfte ist geklaut“   

„Immerhin klauen sie keine Autos mehr“, probierst du eine plumpe Anspielung auf die polnischen Autodiebe, die einst dein Heimatland über die Grenzen berühmt gemacht haben. Elke lacht und öffnet einen Karton mit frischen Büchern. Bald hat sie nur noch Augen für eines: Die leeren Bücherlücken auszufüllen. Du gehst ein paar Schritte zurück wie ein Maler, um alles besser zu sehen und denkst dir.
„Hier würde sogar Sisyphus davonlaufen. Warum tut sie sich das an?“
Aber Elke ist schon weg. Sie würde dich nicht mal hören, wenn du schreien würdest. Du siehst ihr zu und dir wird klar, was dir eigentlich schon am Anfang hätte klar werden sollen:
„Solange Elke die Bücherlücken füllt, kann man es hier noch aushalten. Und kommt mal das Weltende, dann erwischt es uns eben zwischen den Bücherregalen. Gibt Schlimmeres, wenn du mich fragst.“


Radek Knapp

(Geboren 1964 in Warschau folgte 1976 seiner Großmutter nach Wien. Studium der Philosophie, 1999 erschien sein Erfolgsroman „Herrn Kukas Empfehlungen“, der auch verfilmt wurde.)

Russland verstehen – Ljudmila Ulitzkajas Aufzeichnungen „Die Erinnerung nicht vergessen“

Wir wissen leider fast nichts über die Ukraine, und viel zu wenig über Russland. Zwar werden gerade jetzt massenweise Vermutungen über den Geistes- und Gesundheitszustand Putins verlautet, die Geschichte des europäischen Ostens ist freilich für die meisten Europäer noch immer ein Weißer Fleck. Die Aufzeichnungen der 1943 in Moskau geborenen Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja „Die Erinnerung nicht vergessen“ können natürlich nicht Wissenslücken füllen, das Büchlein trägt aber einiges an Verständnis bei – gerade weil es den sehr subjektiven Blick einer russischen Intellektuellen auf ihr Leben beisteuert. Aus einer jüdischen Familie stammend und nach einem Biologiestudium als Laborantin arbeitend verkehrte Ulitzkaja immer in oppositionellen Kreisen. Bis zu Stalins Tod war die Sowjetunion schwer antisemitisch, aber auch danach hatten Juden jede Menge Schwierigkeiten im Alltag. Doch unter der Mangelwirtschaft litten alle. So erzählt Ulitzkaja von Wintermänteln, die Jahre „aufgebaut“ – man sparte also die Einzelteile zusammen – und dann von ganzen Generationen getragen wurden, bis sie schließlich noch in einer Puppentheaterbühne Verwendung fanden. Das einzig Gute in der Sowjetunion war das Erleben von Solidarität unter Freunden – man half sich andauernd gegenseitig aus. Interessant auch die Stellung der orthodoxen Kirche, die damals noch – zumindest teilweise – in Opposition zu den Herrschenden stand, während sie heute bekanntlich voll auf Putins Kriegskurs ist. Ulitzkaja lebt zur Zeit – mit fast 80 Jahren – in Berlin, denn nach dem Überfall auf die Ukraine sah die putinkritische Autorin in Moskau keine Möglichkeiten mehr. Sie notiert: „Der Wahnsinn eines Mannes und seiner ihm ergebenen Handlanger bestimmt das Schicksal des Landes. Wir können nur vermuten, was darüber in fünfzig Jahren in den Geschichtsbüchern stehen wird. Schmerz, Angst und Scham – das sind die Gefühle. Schmerz – weil der Krieg Lebendiges trifft – das Gras und die Bäume, die Tiere und ihre Nachkommen, die Menschen und ihre Kinder.“

Die Eliten hätten allerdings schon vorher Russland verlassen, der Krieg habe diese Bewegung aber verstärkt, erzählt sie. Denn der Totalitarismus begann nicht ohne Vorzeichen. So wurde die nach dem Ende der Sowjetunion einsetzende Aufarbeitung der Verbrechen des Regimes von Putin jäh gestoppt und Archive wieder geschlossen oder deren Finanzierung verhindert.  

Es geht freilich in diesem Buch nicht nur um Politik. Ulitzkaja beschreibt durchaus auch selbstkritisch ihre Ehen und Lieben – viele ihrer Lebensgefährten sind allerdings inzwischen gestorben, ihr Mann – ein Künstler – ist mit ihr nach Berlin gezogen. Sehr lange diskutiert sie mit sich selbst den Begriff der Freiheit – etwas, das die Menschen in Russland bisher kaum erleben durften. Man merkt dem nüchternen Ton durchaus an, dass Ulitzkaja ursprünglich aus der Wissenschaft kam. Die präzisen Unterscheidungen und Abgrenzungen machen „Die Erinnerung nicht vergessen“ zu einem klugen, erhellenden Buch.


Die Aufzeichnungen der 1943 in Moskau geborenen Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja „Die Erinnerung nicht vergessen“ können natürlich nicht Wissenslücken füllen, das Büchlein trägt aber einiges an Verständnis bei.

Ljudmila Ulitzkaja: Die Erinnerung nicht vergessen
Aus dem Russischen von Ganna-Maria Braungardt und Christina Links
Hanser
192 Seiten
€ 23,70

Grausame Welt – Ottessa Moshfeghs düsterer Roman Lapvona

Die 1981 in den USA geborene und jetzt in Pasadena bei L.A. lebende Tochter eines jüdischen Iraners und einer kroatischen Mutter wurde mit ihrer Darstellung menschlicher Abgründe – gebrochen durch einen feinen Humor – zu einer der angesagtesten Autorinnen weltweit. Schon Moshfeghs erster Roman „McGlue“ über einen alkoholkranken Seemann, der sich an einen Mord nicht erinnern kann, erhielt Auszeichnungen. Berühmt wurde sie 2018 mit ihrem Roman „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ in dem sich eine junge Frau mithilfe von Medikamenten in eine Art Winterschlaf begibt. Für manche eine Vorahnung von Corona.

Ihr neuestes Buch „Lapvona“ ist gänzlich anders. Entstanden am Beginn der Pandemie, noch unter Trumps Präsidentschaft und – wie sie in einem Interview sagte – als „Reaktion auf das, was gerade vor sich ging“, treffen wir in diesem Roman auf eine Art mittelalterliche Gesellschaft des Dorfes Lapvona, das von dem verrückten Adeligen Villiam, der oben auf seinem Schloss hockt, beherrscht wird. Man mag da an Kafkas unvollendeten Roman denken, doch Moshfeghs Personal ist wesentlich grausamer und weniger geheimnisvoll. Die Bauern sind dumm und lehnen sich nicht einmal in einer durch Dürre ausgelösten Hungersnot gegen die ausplündernde Obrigkeit auf. Da fressen sie lieber ihre eigenen Toten. Dass auch die Katastrophen wie die Überfälle der Räuber und die Wasserknappheit von oben gesteuert werden, schnallen sie nicht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 13-jährige Marek. Er hilft – leider völlig verkrüppelt und hässlich – seinem Vater Jude bei der Schafzucht. Die Schläge seines Vaters erträgt er gerne, denn durch sein Leiden glaubt er sich näher bei Gott. Dabei ist Religion – wie es bei Marx heißt – buchstäblich das Opium des Volkes – obschon der Pfarrer alles andere als bibelfest ist und den Rest seiner Ausbildung in Trinkgelagen mit dem Fürsten Villiam wegsäuft. Marek freundet sich mit dem Sohn des Fürsten an, dem es im Schloss zu langweilig ist und der gerne in der Gegend herumstreift. Beim Aufstieg auf einen Berg bewirft ihn Marek allerdings mit einem Stein, worauf dieser zu Tode stürzt. Doch statt den geständigen Marek zu bestrafen, nimmt ihn Villiam als seinen neuen Sohn im Schloss auf – die Handlung wird immer absurder. Intrigen der Dienerschaft und eine Amme mit Zauberkräften vervollständigen das Bild einer verrückten Gesellschaft, in der nur eines sicher scheint: Man kann sich auf nichts und niemanden verlassen. Am Ende wird Marek der neue – allerdings von den Nachbarreichen nur als Statthalter geduldete – Herrscher.

Was man anfangs noch mit Erstaunen und Interesse verfolgt, wird dabei nach und nach immer beliebiger. Vor allem gibt es in diesem Roman keine positive, sympathische Figur, an deren Schicksal man Anteil nehmen könnte. Wozu Mitleid haben mit all diesen Widerlingen? Mann kann das alles natürlich als Allegorie auf den Wahnsinn unserer Zeit lesen, aber so hoffnungslos wie in dieser Gesellschaft mag man sich die Gegenwart nur ungern denken. Ein Roman als Maßstab dafür, was uns drohen könnte?


Die 1981 in den USA geborene und jetzt in Pasadena bei L.A. lebende Tochter eines jüdischen Iraners und einer kroatischen Mutter wurde mit ihrer Darstellung menschlicher Abgründe – gebrochen durch einen feinen Humor – zu einer der angesagtesten Autorinnen weltweit.

Ottessa Moshfegh: Lapvona
Hanser Berlin
336 Seiten
€ 26,80

Gott & Physik – Franzobels Roman „Einsteins Hirn“ über den Pathologen Thomas Harvey

„Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten“ schreibt Karl Kraus im Vorwort zu „Die letzten Tage der Menschheit“. Und dass fällt einem sofort ein, wenn man Franzobels neuen Roman „Einsteins Hirn“ liest. Denn vieles, was Franzobel auf fast 450 Seiten berichtet, klingt phantastisch, ist aber so geschehen. Dass der Pathologe Thomas Harvey im Spital in Princeton Albert Einsteins Gehirn entgegen dem Wunsch des Physikers entnahm und aufbewahrte, ist etwa schon lange bekannt. Auch dass Einstein eine russische Geliebte hatte, die ihn ausspionierte, ist nicht erfunden. Genauso, dass einer von Einsteins Söhnen in der Schweiz in einem Irrenhaus lebte. Und der Ort, wo Einsteins Asche verstreut wurde, ist tatsächlich unbekannt.

Franzobel wäre aber nicht Franzobel, wenn ihm zu der wundersamen Geschichte von Einsteins Gehirn nicht noch zusätzlich Wundersames eingefallen wäre. Er konzentrierte sich dabei auf das Leben des an sich ziemlich faden Pathologen Thomas Harvey. Denn dieser ist ein bekennender Quäker und nimmt für sich in Anspruch, ein rechtschaffener Mensch zu sein. Aber gerade zu ihm – und nur zu ihm – beginnt Einsteins Hirn zu sprechen. Zunächst sogar in Schweizerdeutsch. Das kann er natürlich niemandem erzählen obwohl er ja behauptet hatte, Einsteins Denkorgan wissenschaftlich untersuchen zu wollen – wozu Harvey allerdings gänzlich die Ausbildung fehlt. Harvey will Einstein zu Gott bekehren, stößt dabei aber auf Granit. Selbst eine jüdische Dämonenaustreibung, ein muslimischer Kaufmann und diverse andere Kulte können Einstein nicht für Gott begeistern.

Doch die eigentliche erzählerische Kunst Franzobels besteht darin, Figuren um Harvey einzuführen, deren Geschichte bis zum Schluss spannend bleibt. Da ist etwa Harveys spröde Geliebte Gretchen, die später als lesbische Umweltschützerin die ganze Nation nervt und schließlich erschossen wird. Da sind zwei russische Gauner, die in vielen Rollen auftauchen, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Oder Einsteins schrulliger Nachlassverwalter in New York, ein merkwürdiger Psychiater, diverse Direktoren und nicht zuletzt Harveys Ehefrauen. Die ersten zwei sind herrisch und ertragen es nicht, dass ihr Mann soviel Zeit mit einem an Kimchi erinnerndes Gewebe verbringt. Die letzte ist eine gutmütige Optimistin, die das Pech hat, der Demenz zu verfallen. Dabei muss Harvey einen rasanten sozialen Abstieg erleben – er verliert nach und nach immer wieder seine Jobs und sogar seine Zulassung als Arzt, um als Fabrikarbeiter zu enden. Bis zuletzt muss er malochen, um seine Unterhaltszahlungen erfüllen zu können.

Aufgepeppt wird der Roman auch dadurch, dass Harvey – von Franzobel auch gern nach dem Film „Mein Freund Harvey“ „der weiße Hase“ genannt – wie Forrest Gump bei geschichtsträchtigen Ereignissen dabei ist oder sie zumindest im TV mit Einsteins Kommentaren erlebt. So stolpert er in New York, weil er eine Straße überqueren will, in eine Bürgerrechtsdemo und hält da sogar eine Rede vor verblüfften Schwarzen. Als er ein paar Hippies nach Woodstock fährt, erlebt er einen veritablen Drogenrausch. Harvey kommt sogar nach Moskau, wo ihm die altgewordene Geliebte des Physikers die Weltformel präsentiert, die sich schließlich als eine Art Matrix-Warnung herausstellt. Am Ende freundet er sich mit einem seltsamen Nachbarn – ausgerechnet der Beatnik-Dichter William S. Burroughs – an und geht mit ihm in eine Ausstellung. Das gibt Franzobel Gelegenheit – vielleicht etwas zu überzeichnet – sich über die verblödete Kunstszene lustig zu machen.

Der Roman liest sich wunderbar leicht – einzig die Figur eines FBI-Agenten, der Harvey beschatten soll und schließlich im Irrenhaus endet, wo der Pathologe kurzfristig arbeitet, scheint völlig unnötig. Das hätte Franzobel gar nicht nötig gehabt angesichts seiner Fülle an verrückten Figuren.


Franzobel: Einsteins Hirn
Zsolnay
544 Seiten
€ 28,80