Bernhard Günther ist seit 2016 Künstlerischer Leiter des Festivals Wien Modern.

Wien Modern – 91 Veranstaltung in 36 Spielstätten

Bild: ©nafezrerhuf

Heuer findet Wien Modern zum 36. Mal statt, bis zum 2. Dezember gibt es einen Monat lang insgesamt 91 Veranstaltungen an 36 Spielstätten in 14 Bezirken. Das 1988 von Claudio Abbado initiierte Festival, das seit 2015 Bernhard Günther (Foto) leitet, ist mit heuer 43 Ur- und 22 Erstaufführungen die größte Plattform zur inspirierenden Begegnung von Künstler:innen und Hörer:innen neuer Musik aller Spielarten.

Das Motto heuer ist „GO – Bewegung im Raum“, denn Musikhören muss nicht beim Stillsitzen vonstatten gehen. So wird es am 21. November an einem öffentlichen Ort (wird einen Tag vorher bekanntgegeben) um 16.15 Uhr en Konzert mit Musik von Erik Satie, Jimi Hendrix und Joseph Haydn geben. Olga Neuwirth erweckt beim Gassatim-Konzert (21.11.) mit rund 100 Mitwirkenden, 120 Knackfröschen und einem kleinen weißen Hund eine anarchische Aktion des jungen Joseph Haydn neu zum Leben: Eine Art Flashmob oder besser Happening im öffentlichen Raum führt in einer guten halben Stunde einmal quer durch die Musikgeschichte, von Joseph Haydn, Erik Satie und Charles Ives über das Berlioz-Requiem, Edgar Varèse, Olga Neuwirth und einen Begräbnismarsch bis hin zu Little Wing von Jimi Hendrix und dem am Ende alles aufsammelnden Plattenteller von Dieter Kovačič a.k.a. dieb13. Die Komponistin Olgar Neuwirth hat dabei eine Idee von Joseph Haydn aufgegriffen, der Wiener in der City spontan mit Musik aufweckte.  („Im öffentlichen Raum“)

Und beim Abschlusskonzert von Wien Modern am 2. Dezember im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien wird eines der frühesten und beeindruckendsten Werke der Minimal Music zu hören sein – mit 20 Dudelsäcken! : In „C von Terry Riley“, 1964 im Tape Music Center San Francisco vor rund 100 Zuhörer:innen uraufgeführt, mit Steve Reich, Jon Gibson, Pauline Oliveros, Stuart Dempster und Morton Subotnick als Teil des Ensembles. 53 kurze Motive werden von allen Mitgliedern des variablen Ensembles der Reihe nach wiederholt. So entsteht aus einer einzigen Notenseite ein komplexes Gesamtgefüge. Diesen fast 60 Jahre alten psychedelischen Klassiker nimmt der bretonische Dudelsackspieler und Ensembleleiter Erwan Keravec mit einer außergewöhnlichen Besetzung in Angriff: 20 Dudelsäcke, Bombarden und Binioù erzeugen in einer minimalistisch gehaltenen Ausstattung einen frei begehbaren Klangraum.

Mit dem Festivalpass (120 € / 96 € / 48 €), dem Mengenrabatt (30% Ersparnis ab vier Veranstaltungen) sowie kostenlosen Angeboten bietet das Festival Gelegenheit zur Begegnung mit der zeitgenössischen Vielfalt der Musik.


INFO
wienmodern.at