Einträge von Helmut Schneider

Endlosschleife Patriachat – „Kitty“ von Satoko Ichihara bei den Wiener Festwochen

Ein Theaterabend wie eine Gehirnwäsche: Schon die fast andauernd laufende Teletubbies-Musik macht betrunken, aber das Gezeigte setzt da noch einen drauf. Ein Mädchen taumelt durch den Familienalltag, die harmlose Kindchen-Erzählerstimme kommt aus dem Off, Papa und Mama haben groteske Katzenmasken auf und benehmen sich stereotyp. Denn Papa will dauern Fleisch essen, Mama ekelt davor. Der […]

25 Jahre Haus der Musik – Am 14./15. Juni wird bei freiem Eintritt gefeiert

Seit dem Jahr 2000 hat sich das Haus der Musik in der Seilerstätte zu einem interaktiven Hotspot für Musikvermittlung und kulturellen Austausch entwickelt. Es ermöglicht Besucherinnen und Besuchern, Musik nicht nur zu hören, sondern aktiv zu erleben. Mehr als 5,5 Millionen Besucher*innen haben die Institution bereits besucht. Das Haus der Musik, ist ein Museum der […]

Brecht als Bildgeschichte: Festwochen-Gastspiel von „Moeder Courage“

Die Bühne beherrscht eine riesige Kugel (Welt- oder Kanonen–?), die die Darsteller schwach von hinten beleuchtet durch ein Wasserbassin ziehen. Hat der Weltuntergang schon stattgefunden und ist irgendwie kosmisch? Lisaboa Houbrechts im Februar 2025 am Toneelhuis Antwerpen / KVS Brüssel herausgebrachte Version von Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ setzt zuerst ein optisches Statement. […]

Zwischen Mensch und Maschine: Lisz Hirn beim Café Creativ

Am 13. Mai fand die fünfte Ausgabe von Café Creativ im traditionsreichen Café Landtmann statt. Zu Gast war diesmal die renommierte Philosophin Lisz Hirn, die ihr aktuelles Buch „Der überschätzte Mensch – Was machen KI, Smartphone und ChatGPT mit uns als Mensch“ (Zsolnay Verlag) präsentierte. Vor ausverkauftem Haus sprach Hirn pointiert über die Herausforderungen der digitalen Gegenwart und stellte […]

Geschichten vom Ende der USA – Zach Williams „Es werden schöne Tage kommen“

Auch der Büroalltag kann zum Horror werden. Ein kleiner Schneesturm und der Erzähler ist plötzlich mit dem Sicherheitsmenschen und einem etwas kauzigen Kollegen im Büro allein. Der hat gerade eine Scheidung am Hals, seine Frau hat aufgenommen, dass er sie umzubringen gedroht hat und der Sicherheitsmensch hat seltsame Ideen zur Geschichte der Rassentrennung. Doch auch […]

Wo wäre der Neandertaler heute?

Rashel Kushner ungewöhnlicher Spionageroman „See der Schöpfung“ Vom Genre her ist der neue Roman der seit „Flammenwerfer“ (2015) zurecht viel gelobten US-Autorin ein Spionagethriller und er hat auch dementsprechend seinen Höhepunkt am Schluss. Doch wie man das bei der in LA lebenden Rachel Kushner erwarten kann, ist es natürlich so viel mehr. Wir erfahren Interessantes […]