Einträge von Helmut Schneider

Vom Schreiben schreiben – Bestsellerautor Benedict Wells erzählt in „Die Geschichten in uns“ seinen mühevollen Weg zum Schriftsteller

Nach dem Lesen von Wells letztem Roman „Hard Land“ fragte ich mich, warum gerade ein deutscher Autor eine – zugegeben sogar perfekte – Geschichte vom Aufwachsen in einer amerikanischen Kleinstadt geschrieben hat. Deshalb war ich neugierig, etwas aus der Werkstatt dieses – seit „Vom Ende der Einsamkeit“ 2016 – Bestsellerautors zu erfahren. Kurz gesagt: jetzt […]

Thomas Manns Zauberberg – 2 Bücher zum Literatur-Jubiläum

1924 erschien Thomas Manns wohl bekanntester Roman „Der Zauberberg“. Die Geschichte des lungenkranken Hans Castorp gilt zurecht als einer der profiliertesten Romane in deutscher Sprache – ein Jahrhundertbuch und ein Abgesang auf eine Epoche, die mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs endete. Der deutsche Autor Norman Ohler hat jetzt ein Buch über Davos geschrieben, das […]

Ein Walzer soll das Land retten – Mario Vargas Llosas Roman „Die große Versuchung“ über die Musik Perus

Der peruanische Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa ist schon 88, also vielleicht ist sein aktueller Roman „Die große Versuchung“ sein letzter großer Roman. Wobei er im Nachwort noch einen Essay über Sartre ankündigt. Toño Azpilcueta ist ein Kenner der peruanischen Volksmusik – seine Familie mit zwei Töchtern lebt freilich von den kargen Einkünften seiner Ehefrau, die […]

 „Ever Given“ am Volkstheater, „Der Revisor“ im Akademietheater und „Akins Traum“ an der Burg

Bild: ©Tommy Hetzel Nach drei Abenden hintereinander an drei Wiener Bühne stellen sich Ermüdungserscheinungen ein – und das liegt nicht nur an den Bestuhlungen. Freitags am Volkstheater: „Ever Given“, eine „Kipp-Punkt-Revue“ von Helgard Haug und Rimini Protokoll. Haugs Arbeit zum Verschwinden eines Flugzeuges („All Right. Good Night“) war wirklich spannendes Doku-Theater, doch diesmal wirkt ihr […]

10 Romane aus 2024, die ich für gelungen halte – Die Buchliste von Helmut Schneider

Eine subjektive Auswahl der Bücher, die ich 2024 gelesen habe. Gaea Schoeters: Trophäe, ZsolnayEine Jagd in Afrika, die unter die Haut geht. Die Niederländerin stellt mit ihrer Geschichte Fragen an unsere Zivilisation. Wieviel ist ein Menschenleben im Kapitalismus wert? Ein ebenso wuchtiger wie schmaler Roman, der sich ins Gedächtnis bohrt. Karl Ove Knausgård: Das dritte […]

Ferenc Molnárs „Liliom“ am Burgtheater mit der wieder zurückgekehrten Stefanie Reinsperger in der Titelrolle

Bild: ©Tommy Hetzel Zum Schicksal des Hutschenschleuderers Liliom fällt einem unwillkürlich der alte Schlager „Mei potschertes Leb‘n“, gesungen von Hans Orsolics ein. Im Zwischenmenschlichen völlig unbegabt stolpert die Halbweltfigur Liliom von einer Katastrophe in die nächste, um sogar noch im Jenseits zu versagen. Das Stück des Budapesters Ferenc Molnár ist aber auch eine Liebesgeschichte in […]

Interview mit Richard Cockett über Wien als Wiege der modernen Welt

Bild: ©Elisabeth Lechner Richard Cockett ist nach dem Erscheinen seines äußerst fundierten Buches „Vienna. How the City of Ideas Created the Modern World“, das jetzt auch auf deutsch bei Molden vorliegt, Stadtgespräch unter Intellektuellen. Im MAK war er zu Gast bei den Wiener Vorlesungen. Das Erstaunlichste seiner Beschreibung ist die Fülle der Persönlichkeiten Wiens, die […]

Weihnachtliche Mordsgeschichten – „Killer Bells“ von Franziska Waltz, Claus Schönhofer und Norbert Peter

Wer sagt denn, dass Weihnachten immer besinnlich sein muss? Für Menschen, denen die Dauerberieselung mit Stille Nacht & Co. schon gehörig gegen den Strich geht, sei ein höchst unterhaltsames Büchlein mit „Weihnachtlichen Mordsgeschichten“ empfohlen. In den 9 Stories gibt es jede Menge schräger Vögel, dystopische Familien und skurrile Situationen. Da hat ein Familienvater einen Wutanfall […]

Piemont in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs – Gian Marco Griffi: „Die Eisenbahnen Mexikos“

Für manche gilt Griffis Monumentalwerk (800 Seiten) als das wichtigste italienische Buch nach dem Ableben Umberto Ecos, wenngleich sich der 1976 geborene Autor dabei eher in der Nachfolge von Roberto Bolaño oder Borges befindet. Denn die Geschichte um den Protagonisten Cesco Magetti, der für die Nazis eine Karte des Eisenbahnnetzes von Mexiko auftreiben soll, ist […]