Ein Fest der Schauspielkunst: „Egal“ und „Ellen Babić“ von Marius von Mayenburg im Akademietheater.

Ein Fest der Schauspielkunst: „Egal“ und „Ellen Babić“ von Marius von Mayenburg im Akademietheater.

Bild: ©Monika Rittershaus

Zwei Einakter, die man in der Folge auch einzeln im Akademietheater buchen kann. In „Egal“ spielen Caroline Peters und Michael Wächter ein Paar mit zunächst ungewöhnlicher Arbeitsteilung. Sie ist die erfolgreiche Karrierefrau, die gerade von einer Geschäftsreise aus Italien zurückkommt, während er auf die Kinder aufpassen muss und gar nicht zu seiner Arbeit – er ist Übersetzer – finden konnte. Streit lauert da hinter jeder Banalität, sogar das mitgebrachte Geschenk (schlechtes Gewissen?) wird zum Anlass. Doch Marius von Mayenburg ist ein Theaterprofi und weiß, dass das keinen Abend trägt und so wechseln mittendrin die beiden ihre Rollen – er kommt heim und sie darbt zu Hause. Zusätzliche Konflikte kommen auf, als sie oder er plötzlich ein Angebot bekommt, ins Ausland zu übersiedeln und dort richtig viel Geld zu machen. Thomas Jonigk hat das sehr flüssig und abwechslungsreich und sogar mit Slapstickelementen inszeniert. Das Publikum feiert zurecht die beiden Schauspieler – Caroline Peters kehrt ja mit dieser Rolle an die Burg zurück.

Mehr spannend, denn lustig der zweite Einakter: Ellen Babić ist eine Schülerin, die sich bei einer Klassenfahrt betrinkt, am WC zusammenbricht und dann die Nacht bei der Lehrerin Astrid (Dörte Lyssewski) verbringt. Die ist allerdings seit Jahren in einer Beziehung mit einer ehemaligen Schülerin – Klara (Maresi Riegner). Eine Beziehung, die eben auch auf einer Klassenfahrt begonnen haben soll. Der schleimige Direktor (Jörg Ratjen) kommt bei dem Paar zu Besuch, um von einer Beschwerde des Vaters von Ellen Babić zu berichten. Die Sache könnte ein Kriminalfall werden. Gespielt wird im nämlichen modern-praktischen Bühnenbild, wirklich aufgeklärt wird die Sache aber nicht. Dafür sehen wir auch hier beste Schauspielkunst. 

Infos und Karten: burgtheater.at