„Er flog voraus“ – der Film über den Wiener Architekten Karl Schwanzer wird bei „Rund um die Burg“ gezeigt
Bild: ©Filmdelights
Max Grubers bewegender Film „Er flog voraus – Karl Schwanzer, Architektenpoem“ wird am 19. Mai um 20 Uhr bei „Rund um die Burg“ in Landtmann Bel Etage gezeigt. Eintritt frei!
Er hatte das größte Architekturbüro Österreichs mit 100 Angestellten und gewann den prestigeträchtigsten internationalen Auftrag seiner Zeit. Die von Karl Schwanzer geplante Firmenzentrale von BMW in München – von den Einheimischen wegen der vier Türme in Anklang an das Betätigungsfeld der Hausherren auch „Vierzylinder“ genannt – war 1972 technisch revolutionär und spielt ästhetisch auch heute noch – 50 Jahre später – in der allerersten Liga. Das Gebäude funktioniert wie eine Hängebrücke – jedes Geschoß wurde von oben nach unten aufgefädelt. Dadurch erreicht der 22-geschoßige Turm eine elegante, schwebende Anmutung.
Der Wiener Autor und Filmemacher Max Gruber beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Architekten, den man in Wien vor allem als Erbauer des Philips-Hauses auf der Triester Straße und des Österreich-Pavillons auf der Weltausstellung von Brüssel 1958, der später zum 20er-Haus wurde und heute als Belvedere 21 geführt wird, kennt. Gruber verfasste den Text zur Graphic Novel „Schwanzer –Architekt aus Leidenschaft“ (Zeichnungen: Benjamin Swiczinsky) und drehte den aus vielen Zitaten des Visionärs bestehenden Film „Er flog voraus – Karl Schwanzer – Architektenpoem“.
Für die Titelrolle konnte er Burgstar Nicholas Ofczarek gewinnen, der kluge Worte Schwanzers über Architektur und Stadtplanung wiedergibt. Gruber: „Schwanzer war eine ganz außergewöhnliche Mehrfachbegabung, ein Universalgenie und auch ein hochmusikalischer Dichter.“ Zu Wort kommen auch viele Kollegen wie Roland Rainer und viele Schüler Schwanzers wie Laurids Ortner oder Wolf D. Prix. Die österreichische Botschaft in Brasilia war Schwanzers letztes Bauwerk, der Architekt schied 1975 mit nur 57 Jahren freiwillig aus dem Leben. Sein umfangreicher Nachlass wurde vor wenigen Jahren dem Wien Museum übergeben.