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Die Dämonen der Republik – D-Day für Doderer im Justizpalst

Bild: ©Helmut Schneider

Am 21. September findet wieder der D-Day für Doderer statt – heuer im Wiener Justizpalast.

Am 15. Juli 1927, also vor fast schon 100 Jahren, fand in Wien ein Ereignis statt, das die 1. Republik heftig erschütterte und Österreich an den Rand eines Bürgerkrieges brachte. Die Gegensätze zwischen dem Roten Wien und fast dem konservativ-klerikalen Rest der Republik versuchten die Christlichsozialen bekanntlich später mit der Errichtung einer Diktatur und der Ausschaltung des Parlaments zu lösen und leiteten damit den Untergang Österreichs im Nationalsozialismus ein. 

Die Vorgeschichte

Am Abend des 14. Juli wurde das Urteil im Prozess gegen die Mitglieder der Freikämpfervereinigung Deutsch-Österreich bekannt. Ein Geschworenengericht hatte die drei Täter, die im burgenländischen Schattendorf ein 6jähriges Kind und einen Kriegsinvaliden bei einem Zusammenstoß mit Sozialdemokraten von hinten erschossen hatten, freigesprochen.

Am 15. Juli 1927 schalteten die Arbeiter in den städtischen Elektrizitätswerken den Strom ab, der öffentliche Verkehr kam zum Erliegen. Demonstranten zogen über den Ring und wollten sogar in die Universität eindringen. Ein Polizeiwachzimmer und die Redaktion einer Zeitung wurde verwüstet, ehe die Menge vor dem Justizpalast aufmarschierte. Mehrere sozialdemokratische Führer versuchten inzwischen mäßigend auf die Demonstranten einzuwirken. Der spätere Bundespräsident Renner half Justizbeamten mittels eines Tricks – sie wurden als Verwundete getarnt – zur Flucht aus dem Justizpalast. Der Justizpalast brannte schließlich. Polizeipräsident Johann Schober wollte das Militär einsetzen – er scheiterte aber am Veto des Bürgermeisters Karl Seitz und sogar des christlichsozialen Heeresministers. Allerdings verschaffte sich Schober Gewehre aus Bundesheerbeständen, mit denen er die Polizisten ausrüstete. Die schreckliche Bilanz: 84 tote Demonstranten, 5 tote Polizeibeamte, hunderte Verletzte. Karl Kraus sprach vom größten „Verbrechen aller zivilisierten Zeiten“ und startete eine Kampagne gegen Johann Schober mit Plakaten und Texten (Schoberlied).

Der Justizpalastbrand in Doderers „Die Dämonen“

Wie für seine Kollegen Elias Canetti („Masse und Macht“) und Manès Sperber („Wie eine Träne im Ozean“) bedeutete für Heimito von Doderer das Massaker beim Justizpalast der Anfang vom Ende der Ersten Republik. In seinem Mammutwerk „Die Dämonen“ lässt Doderer seine Hauptpersonen den 15. Juli 1927 erleben. Das „Cannae der österreichischen Freiheit“ (Doderer im Roman) bildet den Höhepunkt des 1400-Seiten-Buches.

René Stangeler, den wir schon aus der Strudlhofstiege kennen, macht sich auf den Weg ins Hotel Ambassador am Neuen Markt, um einem amerikanischen Historiker ungarischer Herkunft seine Entdeckung – eine Handschrift über einen skurrilen Hexenprozess aus dem Spätmittelalter – zu zeigen. Wie Quapp – Charlotte von Schlaggenberg, die Schwester eines der drei Chronisten Kajetan von Schlaggenberg – wundert ihn zunächst nur, dass die Straßenbahnen nicht fahren. Der ehemalige Fabriksarbeiter Kakabsa ist bereits Bibliothekar und verhindert bei seinem Besuch in der Universität, dass diese gestürmt wird.  Am nächsten kommt dem Justizpalast der schon im Titel des Romans genannte Chronist Georg von Geyrenhoff, der just an diesem Tag zum Frühstück bei seinem ehemaligen Chef eingeladen ist und von dessen Wohnung am  Schmerlingplatz den Justizpalast sehen kann. Er beobachtet, dass eine alte Frau erschossen wird – ihr Blut vermischt sich mit der Mich aus den zerbrochenen Milchflaschen, die sie geholt hatte. Und er sieht auch wie ein ungarischer Hochstapler und ehemalige Freund, der erst eine Rede hält und dann auf die Polizei schießt, ums Leben kommt.

Die dramatischen Ereignisse holt Doderer freilich immer wieder auf die Ebene seiner Figuren. Frau Mayrinker will im 9. Bezirk Obst einkochen und setzt dabei ihre Küche in Brand. Durch ihr beherztes Eingreifen kann sie das Feuer löschen – ganz im Gegensatz zum inzwischen bereits brennenden Justizpalast. Von oben, am Cobenzl, sieht Quapp und ihr neuer Verlobter das Feuer in der Stadt „wie ein Wimmerl“.

Doderers Darstellung der Kämpfe ist geradezu großkoalitionär – die Polizei wollte am Beginn gar nichts Böses und die Schutzbündler tragen sogar verwundete Polizisten ins Spital. Schuld an dem Chaos sind die Gauner aus dem Prater oder – wie es im Roman heißt – „der Ruass“. Man sieht keine Arbeiter mehr, sondern nur noch Krawallmacher und Berufsverbrecher.

Dass nicht alles den Tatsachen entspricht, darüber wird am 21. September, 18.30 Uhr, im historischen Verhandlungssaal (oben) im Justizpalast wienlive-Herausgeber Helmut Schneider mit dem Historiker Alfred Pfoser, dem ehemaligen Leiter der Büchereien Wien, sprechen. Die Schauspielerin und Autorin Chris Pichler wird Stellen aus den „Dämonen“ lesen. Die Buchhandlung analog aus der Otto-Bauer-Gasse (buchhandlunganalog.at) wird einen Büchertisch anbieten. Der Eintritt ist frei, Gäste müssen allerdings durch einen Sicherheitscheck, da der Justizpalast ja ein Gerichtsgebäude ist. Freie Platzwahl.


21. September 2023
18.30 Uhr
Historischer Verhandlungssaal im Justizpalast
Schmerlingplatz 10-11, 1010 Wien

Vienna City Gallery Walk – Die Vielfalt der Kunst erleben

Bild: ©Vienna City Gallery Walk

Erleben Sie die Vielfalt der Kunst beim Vienna City Gallery Walk: Ausstellungen, Performances, musikalisch performative Rundgänge, zeitgenössische Musik-Komposition und viele weitere kulturelle Höhepunkte.

Der Vienna City Gallery Walk inszeniert den spielerischen Zugang zu Kunst und Kultur in Wien und die Vielfalt von Bild, Skulptur, Musik und vielen Geschichten. Musikalisch performative Rundgänge, Performances,  Literatur, Kunsttouren und Ausstellungsführungen laden ein zum zwanglosen, Kunst-inspirierten Gehen, zum begeisternden Miteinander der Menschen in der Stadt und bereichern die einzigartigen Präsentationen der Wiener Galerien-Szene.

Kunst erleben

Hochwertige Kunst früherer Zeiten wird in fünf GALLERY TOUREN mit aktuellen zeitgenössischen Werken verbunden und der Zugang zum Werkschaffen in Ateliers eröffnet. So wird die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Kunst und Design zum Erlebnis und schafft Bewusstsein für Qualität und Individualität.

Die TOUR GUIDES gehen durch die Wiener City, führen aber auch zu den Programmpartner:innen außerhalb des ersten Bezirks. Freuen Sie sich auf drei engagierte Programmtage! Genießen Sie Kunst. Machen Sie mit. Kostenfrei.

Erleben Sie die Vielfalt der Kunst beim Vienna City Gallery Walk: Ausstellungen, Performances, musikalisch performative Rundgänge und mehr.
©Zwischen den Zeilen/Zangerle

Zwischen den Zeilen
Ein sprachlich, musikalisch, performativer Rundgang durch Wien’s ersten Bezirk und die Innenstadt-Galerien mit Bodo Hell – ohne Punkt und Komma  (Text / Klang / Performance), Götz Bury – Blattsalat verschlingend  (Objekte / Performance) und Werner Zangerle – Sprechgesang flötend  (Performance / Flöte).

Ganz selektiv durch die Lesebrille blickend, wollen die drei Herren anlässlich des Vienna City Gallery Walk flanierend begehen, und zu einer Art Sprechstunde laden. Um nicht vor leeren Wänden zu reden, werden potentielle BesucherInnen eingeladen den hellhörigen Spaziergängern zu folgen und zu vernehmen, was denen so brennend auf den Zungen liegt.

Alle Details dazu gibt es hier.

Musik zum Gehen und (Auf)Stehen – Das Ensemble Reihe Zykan+

SPRACH-, GESANGS- UND INSTRUMENTALMASSNAHMEN in Verbindung gebracht mit ausgesuchten Ausstellungspräsentationen in den Galerien.

Die zeitgenössische Musik betrachtet das gesellschaftliche und politische Leben oft aus dem toten Winkel. Die Reihe ZYKAN + liefert ein Gegenmittel. Das 2020 von Irene Suchy und Michael Mautner gegründete Vokal- und Instrumentalensemble widmet sich, neben dem diesbezüglichen Repertoire der Moderne, auch einem Aspekt der in der zeitgenössischen Musiklandschaft unterbelichtet ist, dem Humor, der Satire.

Alle Details dazu gibt es hier.

Erleben Sie die Vielfalt der Kunst beim Vienna City Gallery Walk: Ausstellungen, Performances, musikalisch performative Rundgänge und mehr.
©Imago Sonus

Imago Sonus

Individuelle, auf die künstlerischen Werke ausgerichtete, Miniatur-Kompositionen unter Mitwirkung ausgewählter Komponist*innen und Musiker*innen.

Der Ausgangspunkt dieser Veranstaltungen ist die Symbiose von musikalischer Komposition und angewandter und bildender Kunst bzw. Komponist*innen und Künstler*innen. Gemeinsam verbinden wir für unser Publikum die unterschiedlichen Kunstrichtungen miteinander und schaffen parallele, sich befruchtende, erlebnisse und eindrücke aus Wort, Musik, Bild und Skulptur.

Alle Details dazu gibt es hier.

Erleben Sie die Vielfalt der Kunst beim Vienna City Gallery Walk: Ausstellungen, Performances, musikalisch performative Rundgänge und mehr.
Geschichte spaziert beim Vienna City Gallery Walk. – ©A. Kleinlerchner

Laute(r) Frauen – Geschichte spaziert

Teilnehmer*innen spazieren durch die Innere Stadt und begegnen dabei engagierten Bildhauerinnen, Malerinnen, Sammlerinnen und Galeristinnen von heute und gestern, aus dem Biedermeier und der Epoche der Wiener Werkstätte. Lauter Frauen, die viel Ausdauer und Mut bewiesen haben, bei der Ausübung ihrer Kunst, bei Weltumrundungen und / oder im Ringen mit der Obrigkeit. Ihre Stimmen erheben: Susanna Oberforcher, Galeristinnen, Künstlerinnen, Sammlerinnen

Alle Details dazu gibt es hier.

Lichtblicke

Im Rahmen unserer TOUREN weisen wir auch auf die Wiener Lichtblicke  – Chromotopia 2023 hin. Künstlerische Lichtinterventionen (bei Dunkelheit), im ersten Bezirk am Justizpalast, im Grete-Rehor-Park, am Heldentor. Alle Destinationen finden Sie hier.


Informationen & Programm
21.09. & 22.09.23: 16.00 – 21.00 Uhr
23.09.23: 11.00 –16.00 Uhr
gallerywalk.at

19. Wiener Kriminacht mit vielen heimischen Stars

Am 10. Oktober wird schon die 19. Ausgabe des beliebten Krimi-Festivals gefeiert. Mit vielen heimischen Stars.

Alle Autorinnen und Autoren, die einmal bei der Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern waren, schwärmen von der ganz speziellen Stimmung bei diesem Festival, das heuer am 10. Oktober in etwa 30 Locations über die Bühne gehen wird. Denn anders als bei den meisten anderen Lesungen sind die Gäste bei Kaffee oder Spritzer entspannt. Und nachher kommen viele Lesenden mit -ihren Fans ins Gespräch.

Da die heimischen Krimischreiber*innen sehr fleißig sind, können sie fast jedes Jahr einen neuen Thriller vorstellen. So etwa Eva Rossmann, die gleichzeitig auch in Buchingers „Gasthaus zur alten Schule“ als Köchin arbeitet, wann immer sie Zeit hat. Ihr neuer Thriller „Fine Dying“ spielt auch in einem Restaurant. Zur Tradition der Kriminacht gehört es mittlerweile, dass alle Nominierten für den Leo-Perutz-Preis – der beim Kriminacht-Auftakt im Hotel Imperial vergeben wird – bei der Kriminacht lesen. Heuer sind das Markus Deisenberger mit „Winter in Wien“, Peter Lorath mit „Fluch der Venus – Wiener Abgründe“, Beate Maly mit „Aurelia und die letzte Fahrt“, Günther Mayr mit „Herr Kuranaga“ und Kurt Palm mit „Der Hai im System“. Mit dabei sind auch Publikumslieblinge wie Max Gruber, Stefan Slupetzky, Beate Maly, Sabina Naber oder Edith Kneifl. Freier Eintritt bei allen Lesungen.

kriminacht.at

„Der Grenzwald“ – Anmerkungen zu Heimito von Doderers Romanfragment zur Einstimmung auf den D-Day am 21. September

Nach dem Riesenerfolg des 1400-Seiten starken Romans „Die Dämonen“ 1956 plante Heimito von Doderer ein noch größeres Werk, das vier Teile umfassen sollte. Fast hätte Doderer ja schon den Nobelpreis errungen, in der deutschsprachigen Literatur machte ihm den Meistertitel niemand streitig. Er war jetzt 60 Jahre alt und hatte noch viel vor. Seinen Romankomplex nannte er im Tagebuch Roman No 7, in Anlehnung an den verehrten Ludwig van Beethoven und seine 7. Symphonie. Den ersten Teil stellte Doderer noch fertig – 1963 erschien mit „Die Wasserfälle von Slunj“ der „Kopfsatz“. Der zweite Satz „Der Grenzwald“ sollte aber unvollendet bleiben, den Doderer starb 1966 an einem zu spät erkannten Darmkrebs.

„Der Grenzwald“ erschien 1967 als Fragment und unterscheidet sich in vielfacher Hinsicht von Doderers bisherigem Werk. Der zweite Satz einer Symphonie ist für gewöhnlich ein langsamer. Wir erfahren von einigen jungen Männern, die bald schon in den Kriegsdienst einrücken müssen und bald auch schon in russische Gefangenschaft geraten. Sie landen in einem Lager im tiefsten Sibirien. Da sie aber allesamt Offiziere sind, geht es ihnen in der Gefangenschaft erstaunlich gut. Sie lernen Fremdsprachen – vor allem Russisch, können musizieren und sich mit Büchern oder mitgefangenen Gelehrten auch weiterbilden. Sogar ein Ausgang ist möglich und nach und nach übernehmen die Gefangenen auch viele Arbeiten im Lager aber auch im nahen Städtchen. Einer von ihnen – Heinrich Zienhammer aus einem (erfundenen) niederösterreichischen Dorf – wird sogar Verantwortlicher für die Holzbesorgung, denn aufgrund des Bürgerkriegs nach der Revolution liegt es mit der Organisation auch der notwendigen Infrastruktur schlimm im Argen. Im Lager gibt es aber natürlich die verschiedenen Nationalitäten der k.u.k. Monarchie, von der man freilich bereits hört, dass sie zerfallen ist. Und so wird Zienhammer Zeuge eines Massakers der Tschechen an den Ungarn, ja er soll diese sogar verraten haben. Aus den Tagebucheintragungen wissen wir, dass Zienhammer nach der Befreiung in Wien Angst hat, vor Gericht gestellt zu werden und einen Mitwisser umbringt. Der vorliegende Text des Romans behandelt freilich nur das Lagerleben und einen missglückten Versuch, mit der Eisenbahn wieder nach Deutschland oder Österreich zu kommen.

Was auffällt ist, dass Doderer im „Grenzwald“ einen für ihn ungewöhnlichen einfache Stil schreibt. Er setzt kurze Sätze ein, manche lässt er sogar bewusst unfertig. Es wirkt vielfach wie stenografiert. Natürlich arbeitet Doderer im „Grenzwald“ seine eigene Kriegsgefangenschaft in Sibirien auf – er war ja nicht weniger als 4 Jahre lang unfrei. Was man noch an dem 240-Seiten-Fragment auffällt: Doderer geht es immer mehr um Atmosphäre, um den Raum und weniger um die Personen. Zienhammer ist kein Verbrecher, sondern ein unscheinbarer Mitläufer, der aufgrund der Ereignisse schuldig wird. Im Tagebuch schreibt Doderer noch 1966: „Zienhammer ist ein wahrer Repräsentant unserer Zeit: ein Mann der routinehaften, impotenten Wurstigkeit, unansprechbar aber auch unangreifbar: es ist daher ganz selbstverständlich, daß er siegt, daß er vernichtet, was ihm in den Weg gerät.“

Und: „Das Tempo Null bleibt der Kern erzählender Prosa…“ Doderer war und ist vielleicht moderner, als viele nur oberflächliche Leser vermuten würden.

Am 21. September feiern wir wieder den D-Day für Doderer – und zwar um 18.30 Uhr im Justizpalast, denn es geht diesmal mit dem Historiker Alfred Pfoser und der Schauspielerin Chris Pichler um den Brand des Justizpalasts in den „Dämonen“. Eintritt frei, keine Anmeldung möglich.


Heimito von Doderers „verleugnetes Leben“ – Die Biografie des Schriftstellers zur Einstimmung auf den D-Day am 21. September

Am 21. September feiern wir bereits den 3. D-Day für Doderer – Heuer im Justizpalast! Helmut Schneider spricht mit dem Historiker und früheren Leiter der Büchereien Wien Alfred Pfoser über den Justizpalastbrand in Doderers Roman „Die Dämonen“, Chris Pichler wird Stellen aus dem Roman vorlesen. Der Eintritt ist frei.

Heimito von Doderer (1896 – 1966) war zweifelsohne ein Monomane und sein Werk steht wie ein erratischer Block in der Landschaft der Literatur – sogar in der an Eigenwilligkeiten nicht mangelnden österreichischen. Trotzdem wollte der Autor der „Strudlhofstiege“ und der „Dämonen“ zeitlebens hinter seinem Werk als Person verschwinden, wollte ein „Autor ohne Biografie“ werden. Dass dergleichen zumal heutzutage nicht gelingen kann, ist offensichtlich. Aber bis 1996 nahm trotzdem niemand das Wagnis einer Doderer-Biografie auf. Da erschien bei Kremayr & Scheriau Wolfgang Fleischers fast 600seitiges Buch „Das verleugnete Leben – Die Biographie des Heimito von Doderer“. Fleischer war – als blutjunger Student – in den letzten 3 Lebensjahren des Autors so etwas wie sein Privatsekretär gewesen, Doderer hatte ihm Briefe diktiert und bald auch in seinem Namen schreiben lassen. Fleischers Doderer-Bio ist deswegen aber keineswegs unkritisch – im Gegenteil, er schont Doderer in keiner Phase seines Lebens, räumt mit Mythen auf und gibt ein faires Bild von dessen politischen Fehlern und Ahnungslosigkeiten. Sogar Doderers sehr spezielles Sexualleben wird – ohne sensations- oder sonstwie -lüstern zu werden – nüchtern aufgearbeitet. Leider ist dieses Schlüsselwerk zu Doderer nur noch als ebook lieferbar.

Lebensweg

Heimito von Doderer hatte alles andere als ein typisches Schriftstellerleben. Weder zeigte sich seine Begeisterung für Sprache früh – er war ein miserabler Schüler – noch wurde ihm sein Schriftstellerleben bis zum Erfolg der „Strudlhofstiege“ – da war er schon 55! – leicht gemacht. Die meiste Zeit war er von Zuwendungen – vor allem von seiner Mutter – abhängig und ganze 11 Jahre war er beim Militär, die Zeiten der Gefangenschaft mit eingerechnet. Ausgerechnet im russischen Gefangenenlager – Doderer geriet 1916 in Gefangenschaft – in Sibirien an der Grenze zu China entdeckte er die Dichtkunst und beschloss, Schriftsteller zu werden. Nun behandelten die Russen auch noch in den Zeiten des Bürgerkriegs nach der Revolution, Offiziere viel besser als normale Soldaten. Die Häftlinge konnten in den Lagern eine Art Schulprogramm aufbauen und die Kameraden konnten sich gegenseitig weiterbilden. Die vier Jahre in Krasnojarsk waren aber sicher nicht nur angenehm, viele starben an Seuchen. Und im Chaos des russischen Bürgerkrieges war auch die Rückkehr nach Österreich durch ganz Sibirien über Sankt Petersburg nicht ungefährlich.

In Wien studierte Doderer schließlich Geschichte und schaffte auch einen Abschluss, bemühte sich aber auch Erzählungen und journalistische Arbeiten bei Verlagen unterzubringen – mit mäßigem Erfolg.

Zu dieser Zeit hatte er auch eine erste Freundin. Mit der aus einer jüdischen Arztfamilie stammenden Gusti Hasterlik, katholisch getauften jungen Dame, die ihm bildungsmäßig stark überlegen war, ging er eine mehr als ein Jahrzehnt dauernde wechselvolle Beziehung ein, die in einer Ehe mündete – ausgerechnet als ihr Verhältnis längst getrübt war. Denn Doderer war nicht nur bisexuell – sein erster Geliebter als Schüler war sein Hauslehrer Albrecht Reif gewesen, der später auch mit ihm in Sibirien das Gefangenenlager teilte –, sondern hatte sehr spezielle Vorlieben. Besonders dicke Frauen erregten ihn und am meisten genoss er Folterspiele, wobei der die Auserwählten nicht wirklich verletzte, da er sich mit einer Samtpeitsche begnügte. Um das zu erklären würde es wohl einer psychoanalytischen Analyse bedürfen, klar ist aber, dass Doderer sich in seiner Familie immer unterdrückt fühlte. Sein Vater war einer der erfolgreichsten Bauunternehmer, der maßgeblich an vielen Eisenbahnprojekten und an der Regulierung des Wienfluss beteiligt gewesen war.

Krisenjahre

Doderer war zeitlebens politisch nicht interessiert, er sehnte sich nach einer Art idealen Vielvölkerstaat, doch diverse Krisen ließen ihn – der als Adeliger die Massen verachtete und nicht einmal ein Radio in seiner Wohnung duldete – gemeinsam mit seinem Freund, den Maler und Schriftsteller Albrecht Paris Gütersloh, 1933 in die NSDAP beitreten. Just als sich in Österreich gerade der Austrofaschismus etablierte und die Nazis verboten wurden. Doderer erhoffte sich bessere Möglichkeiten bei deutschen Verlagen und er schaffte es dann auch tatsächlich, Autor von C. H. Beck in München zu werden. Natürlich musste er dafür auch in die Reichsschrifttumskammer aufgenommen werden. Noch vor dem Krieg wurde freilich eine andere Bewegung für ihn viel wichtiger, zumal ihn die Nazis in ihrer tatsächlichen Herrschaft zunehmend widerlich wurden. Er trat als evangelischer Christ zum Katholizismus über und las mit Begeisterung die Schriften des mittelalterlichen Dogmatikers Thomas von Aquin. Ausgerechnet, denn Aquin schuf auch die Grundlagen für den so fatalen Hexenglauben – ein Hexenprozess kommt später auch in Doderers „Dämonen“ vor. Aber bald folgte sowieso seine Einberufung in die Wehrmacht. Doderer musste an viele Kriegsschauplätze, wenn auch nicht in vorderster Front – als Offizier soll er seine Mannschaft immer geschont haben. Bei Kriegsende wurde er in Norwegen gefangen genommen.

Sein NSDAP-Zwischenspiel wirkte sich nach dem Krieg dann äußerst ungünstig auf den noch immer um Anerkennung Ringenden aus. Es kostete ihm viel Zeit und Geld als unbelastet eingestuft zu werden. Der österreichische PEN, der ihn später für den Nobelpreis vorschlug, lehnte zweimal seine Mitgliedschaft ab. Doderer hatte zeitlebens viele jüdische Freunde und sogar Förderer. Nach dem Krieg verkehrte er etwa mit Hans Weigel und Hilde Spiel und selbst der in Sachen verdrängter Geschichte des Nazitums sehr sensible Helmut Qualtinger wurde zu einem Saufkumpan.

Erfolg

Das Erscheinen der „Strudlhofstiege“ 1951 änderte schließlich alles für ihn. Er wurde mit Ehren überschüttet und überall eingeladen, sein Underdog-Schicksal war Geschichte. Als 1956 „Die Dämonen“ herauskamen, war der Nobelpreis für ihn in Griffweite, denn erstaunlicherweise wurde das fast 1400-Seiten-Werk auch in andere Sprachen übersetzt – dabei ist ein sehr langes Kapitel in Mittelhochdeutsch geschrieben. Doch ein – natürlich anonymer – Brief im Umkreis des österreichischen PEN machte das Nobelpreiskomitee dezidiert auf Doderers NSDAP-Mitgliedschaft aufmerksam.

In den letzten Jahren seines Lebens schrieb Doderer an seinem Roman No7 – in Anlehnung an Beethovens 7. Symphonie, seinem Lieblingsstück, sollte dieses Werk vier Bände (Sätze) haben. Nur der erste – „Die Wasserfälle von Slunj“ – konnte vollendet werden und erschien 1963 als eigener Roman. Zwischendurch verfasste Doderer auch das „Schelmenstück“, seinen Roman „Die Merowinger oder Die totale Familie“. 1966 starb er – kurz nach seinem 70. Geburtstag – an einem zu spät erkannten Darmkrebs. Seine behandelnde Ärztin, die sich um das Begräbnis kümmerte, verhinderte das Abspielen des 2. Satzes der A-Dur Symphonie – der letzte Wunsch des Autors – weil sie das Werk als zu weltlich empfand.

Sein Biograf Wolfgang Fleischer – er starb 2014 – hatte sich später zu einem anerkannten Experten für Feuchtbiotope entwickelte und Seerosen gezüchtet.


INFO
Facebook.com/D-Day für Doderer

Wiener Kinderlesefest auf Tour

Bild: ©Pixabay

Das alljährliche Wiener Kinderlesefest ist zurück und geht wieder auf Tour! Auch in diesem Jahr hatten Volksschulen die Möglichkeit, sich bei den Veranstaltern, echo event zu melden und Bücher für ihre Schülerinnen und Schüler zu erhalten. Ein großer Dank gilt unseren Sponsoren, allen voran die Wiener Städtische Versicherung, ohne die das Projekt „Wiener Kinderlesefest“ nicht möglich wäre.

Das Kinderlesefest versteht sich als Leseförderung der anderen Art und möchte das Lesen als positives Erlebnis darstellen.

Buchverteilungen

Neben der Verteilung der Bücher in den Schulen, haben die jungen LeserInnen dieses Jahr die Möglichkeit, sich ihre Ferienlektüre in drei ausgewählten Einkaufszentren abzuholen. Diese bieten den jungen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, ihre Begeisterung für das Lesen mit Gleichgesinnten zu teilen.

All jene, die keine Zeit haben, ihr Buch am 30. Juni bzw. 1. Juli abzuholen, können ihr Sommerbuch am Montag, den 3. Juli 2023 zwischen 14.00 und 16.00 Uhr in der Windmühlgasse 26, 1060 Wien noch beziehen.

30. Juni10:00 – 14:00 Uhrhuma eleven
30. Juni12:00 – 16:00 Uhr Millenium City
1. Juli12:00 – 16:00 Uhr Lugner City

Gewinnspiel

Schreiben Sie dem Wiener Bezirksblatt welches Buch Ihr Kind am liebsten liest, und mit etwas Glück steht bald eines von 3 woomTM NOW – das Urban Lifestyle Bike für Kids von 6 bis 14 Jahren bei Ihnen zu Hause!

Das woomTM NOW ist ein leichtes und vollausgestattetes Fahrrad mit revolutionärer Rahmenarchitektur und besonderen Features. Angelehnt an die Ästhetik der Welt der Fahrradbot*innen, kombiniert das woom NOW ein integriertes Front Rack mit einem kleineren Vorderrad. Das sieht stylish aus und macht die Fahrt auch mit Gepäck sicher und stabil.

Hier geht’s zum Gewinnspiel!


INFO
kinderlesefest.at

„Er flog voraus“ – der Film über den Wiener Architekten Karl Schwanzer wird bei „Rund um die Burg“ gezeigt

Bild: ©Filmdelights

Max Grubers bewegender Film „Er flog voraus – Karl Schwanzer, Architektenpoem“ wird am 19. Mai um 20 Uhr bei „Rund um die Burg“ in Landtmann Bel Etage gezeigt. Eintritt frei!

Er hatte das größte Architekturbüro Österreichs mit 100 Angestellten und gewann den prestigeträchtigsten internationalen Auftrag seiner Zeit. Die von Karl Schwanzer geplante Firmenzentrale von BMW in München – von den Einheimischen wegen der vier Türme in Anklang an das Betätigungsfeld der Hausherren auch „Vierzylinder“ genannt – war 1972 technisch revolutionär und spielt ästhetisch auch heute noch – 50 Jahre später – in der allerersten Liga. Das Gebäude funktioniert wie eine Hängebrücke – jedes Geschoß wurde von oben nach unten aufgefädelt. Dadurch erreicht der 22-geschoßige Turm eine elegante, schwebende Anmutung.

Der Wiener Autor und Filmemacher Max Gruber beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Architekten, den man in Wien vor allem als Erbauer des Philips-Hauses auf der Triester Straße und des Österreich-Pavillons auf der Weltausstellung von Brüssel 1958, der später zum 20er-Haus wurde und heute als Belvedere 21 geführt wird, kennt. Gruber verfasste den Text zur Graphic Novel „Schwanzer –Architekt aus Leidenschaft“ (Zeichnungen: Benjamin Swiczinsky) und drehte den aus vielen Zitaten des Visionärs bestehenden Film „Er flog voraus – Karl Schwanzer – Architektenpoem“.

Für die Titelrolle konnte er Burgstar Nicholas Ofczarek gewinnen, der kluge Worte Schwanzers über Architektur und Stadtplanung wiedergibt. Gruber: „Schwanzer war eine ganz außergewöhnliche Mehrfachbegabung, ein Universalgenie und auch ein hochmusikalischer Dichter.“ Zu Wort kommen auch viele Kollegen wie Roland Rainer und viele Schüler Schwanzers wie Laurids Ortner oder Wolf D. Prix. Die österreichische Botschaft in Brasilia war Schwanzers letztes Bauwerk, der Architekt schied 1975 mit nur 57 Jahren freiwillig aus dem Leben. Sein umfangreicher Nachlass wurde vor wenigen Jahren dem Wien Museum übergeben.


www.rundumdieburg.at

analog – Die neue Grätzlbuchhandlung gegenüber dem Café Jelinek

Bild: ©Helmut Schneider

Zuletzt war Baruch Pomper 4 Jahre lang als Straßenbahnfahrer in Wien unterwegs – doch ein in der Pandemie leer gewordenes Geschäftslokal verschaffte ihm plötzlich die Chance, sich seinen Traum von einer eigenen Buchhandlung zu erfüllen. Zumal ihm vor Jahren schon einmal Bücher Glück gebracht hatten – denn bei der gemeinsamen Buchhändlerlehre hatte er seine Frau Alex kennengelernt. Und das Eckgeschäft in der Otto-Bauer-Gasse 6/Königsegggasse war noch dazu – mit Holztäfelung und Wendeltreppe zum Halbstock – ein wahres Juwel.
Baruch Pomper: „Unsere Buchhandlung war von Beginn an gut besucht, es hat sich angefühlt, als ob wir immer schon dagewesen wären.“
Und in einer solchen Umgebung und in einer solchen Ausstattung war der Name „analog“ nur logisch.

Baruch Pomper: „Unsere Buchhandlung war von Beginn an gut besucht, es hat sich angefühlt, als ob wir immer schon dagewesen wären.“ – ©Helmut Schneider

Vielleicht liegt es aber auch am Programm. Im „analog“ wird genau das angeboten, was die Bewohner eines Bezirks innerhalb des Gürtels so brauchen. Viel österreichische Literatur, Krimis, Philosophie, Kinder- und Musikbücher.
„Der Plan ist, auch einmal einen Plattenspieler aufzustellen und jene Musik zu spielen, die in Büchern beschrieben wird.“ Und da Tochter Maryam neben ihrer Ausbildung auch im Shop arbeitet, gibt es auch eine gute Auswahl an Mangas und Graphic Novels.

Dass die Buchhandlung gegenüber dem Kultcafé Jelinek liegt, ist auch kein Nachteil, kommen doch dadurch auch viele Kultur-Touristen vorbei und außerdem genießen im Jelinek viele Autorinnen und Autoren ihren Kaffee. Von Beginn an gab es in der Buchhandlung auch regelmäßig Lesungen. Und gemeinsam mit einem befreundeten FM4-Redakteur betreibt man auch einen Podcast.

Inzwischen sind viele Kundinnen und Kunden Freunde geworden und Baruch und Alex servieren gerne Tee und Kuchen – oder stehen draußen tratschend und rauchend mit Bekannten. Neben dem Aschenbecher befindet sich auch ein Wühlkorb mit Pixiebüchern.

Das Wappentier der Buchhandlung ist eine Krähe – Vögel sind auch an der Decke der Buchhandlung aufgemalt. Warum? „Ganz einfach: Krähen sind sehr intelligent und sozusagen die Leser unter den Tieren!“, erklärt Alex, die seit Jahren in der Innenstadt auch noch einen zweiten Laden – das Hutgeschäft „GUT BEHÜTET“– betreibt.

Die Buchhandlung analog wird heuer auch den Büchertisch beim Literaturfestival Rund um die Burg bereitstellen.

www.buchhandlunganalog.at

Nächste Woche, 19. Und 20. Mai: Das Literaturfestival RUND UM DIE BURG in Landtmanns Bel Etage

Bild: Franzobel bei Rund um die Burg. – ©Stefan Joham

Bei „Rund um die Burg“ herrscht von jeher eine sehr spezielle Atmosphäre: Gelesen wird im Halb-Stunden-Takt, es gibt vorher immer als Einleitung ein kurzes Gespräch mit den Lesenden und beim Signieren kommen Gäste den Schriftstellerinnen und Schriftstellern näher.
Und: Literatur wird hier nicht zu eng gesehen, es gab schon Liedermacher-Konzerte und Talks über Philosophie oder Geschichte. Heuer wird erstmals ein Film gezeigt, nämlich das Architektenpoem „Er flog voraus – Karl Schwanzer“ des Filmers, „DesAno“-Sängers und Schriftstellers Max Gruber mit Nicholas Ofczarek in der Titelrolle. Schwanzer war einer der bedeutendsten Architekten Österreichs (Philips-Haus, BMW-Headquarter München, Österreichische Botschaft in Brasilia, 20er-Haus).

Los geht es – natürlich wie immer bei freiem Eintritt – am Freitag um 15 Uhr (ERÖFFNUNG ist um 14.45 Uhr) mit Franzobel und seinem skurrilen Roman über den Pathologen, der Einsteins Gehirn sezierte und bis zu seinem eigenen Tod bei sich aufbewahrte. Bis zum Filmabend um 20 Uhr folgen unter anderen Robert Menasse mit seinem EU-Roman „Die Erweiterung“ und Armin Thurnher mit seiner Abrechnung der Kurz-Ära „Anstandslos: Demokratie, Oligarchie, österreichische Abwege“.

Am Samstag gibt es Programm bis 13:30 Uhr – unter anderen werden da Marc Elsberg und Georg Biron, Robert Sommer, Otto Brusatti oder Anna Herzig lesen. Insgesamt stehen 19 Autorinnen und Autoren in den Startlöchern. Eingang zur Bel Etage über dem Café Landtmann ist Oppolzergasse 6. Es gibt auch einen Lift in den 1. Stock.

Die Buchhandlung analog ist vor Ort.

Alle Infos: www.rundumdieburg.at

Rund um die Burg: Das Literaturfestival geht am 19. und 20. Mai im Landtmann Bel Etage mit jeder Menge Stars über die Bühne

Margit Mössmer, Autorin des Romans „Das Geheimnis meines Erfolgs“ (Leykam). – ©Minitta Kandlbauer

Bei Rund um die Burg herrscht von jeher eine sehr spezielle Atmosphäre: Gelesen wird im Halb-Stunden-Takt, es gibt vorher immer als Einleitung ein kurzes Gespräch mit den Lesenden und beim Signieren kommen Gäste den Schriftstellerinnen und Schriftstellern näher. Und: Poesie wird hier nicht zu eng gesehen, es gab schon Liedermacher-Konzerte und Talks über Philosophie oder Geschichte. Heuer wird erstmals ein Film gezeigt, nämlich das Architektenpoem „Er flog voraus – Karl Schwanzer“ des Filmers, „Des Ano“-Sängers und Schriftstellers Max Gruber mit Nicholas Ofczarek in der Titelrolle. Schwanzer war einer der bedeutendsten Architekten Österreichs (Philips-Haus, BMW-Headquarter München, Beginn: 20 Uhr). 

Los geht es – natürlich wie immer bei freiem Eintritt – am Freitag um 14.45, ab 15 Uhr stellt Franzobel seinen skurrilen Roman über den Pathologen, der Einsteins Gehirn sezierte und bis zu seinem eigenen Tod bei sich aufbewahrte, vor. Bis zum Filmabend folgen unter anderen Robert Menasse mit seinem EU-Roman „Die Erweiterung“ und Armin Thurnher mit seiner Abrechnung der Kurz-Ära „Anstandslos: Demokratie, Oligarchie, österreichische Abwege“. Am Samstag gibt es ab 10 Uhr Programm bis 13.30 Uhr – unter anderen werden da Marc Elsberg, Mieze Medusa, Margit Mössmer, Robert Sommer und Georg Biron lesen.

Landtmann Bel Etage

Oppolzergasse 6, 1010 Wien

Freitag, 19. Mai, ab 14.45 Uhr

Samstag, 20. Mai, ab 10 Uhr

Infos: rundumdieburg.at