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Stars wie Al Pacino hatten oft mit ungebetenen Fotografen zu kämpfen. – ©Ron Galella Ltd.

Paparazzi im WestLicht – Schauplatz für Fotografie

Stars wie Al Pacino hatten oft mit ungebetenen Fotografen zu kämpfen. – ©Ron Galella Ltd.

Bis 11. Februar sind Fotos zu sehen, die von den Fotografierten nicht gewollt, von Millionen aber gesehen wurden. Paparazzi sind ebenso unbeliebt wie erfolgreich, wenngleich man ihre Namen kaum kennt. Der Begriff Paparazzi geht auf den gleichnamigen Fotografen in Federico Fellinis „La Dolce Vita“ zurück. Das Foto oben – von Ron Galella – zeigt Al Pacino vor dem Regency Hotel in New York, 1971.

PAPARAZZI! vereint rund 120 Arbeiten von etwa 20 Bildautor:innen und spannt einen Bogen von den späten 1950er-Jahren bis in die 2000er. Ein Schwerpunkt liegt auf den 1960er- und 1970er-Jahren, als Fotografen wie Galella, Geppetti, Tazio Secchiaroli oder Elio Sorci das Metier zwischen Rom und den USA, Cinecittà und Hollywood definierten. Auf der Suche nach dem ultimativen Scoop rückten sie mit ihren Kameras Schauspieler:innen und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Brigitte Bardot, Marlon Brando, Romy Schneider, Richard Burton oder Jackie Kennedy, zu Leibe – und fingen en passant den Glamour der High Society ein. Dabei kam es mitunter zu denkwürdigen Begegnungen: Anita Ekberg, Star aus La Dolce Vita, wehrte sich gegen die aufdringlichen Paparazzi mit Pfeil und Bogen, Ron Galella kostete seine hartnäckige Verfolgung von Marlon Brando mehrere Zähne.

Infos & Details: westlicht.com

Lockdown Re-Opening

Wien pur


Pop-Up Kunst. Die Lukas Feichtner Galerie in der Wiener City, Seilerstätte 19, hat am 11. Februar ein Lockdown Re-Opening gefeiert. Nach dem Lockdown Nr. 3 zeigt die Galerie Fotografien von Lukas Beck. Eindrücke aus einer Stadt im Lockdown.
Fotos: Lukas Beck


„Was für ein Moment! Ein paar Stufen erhöht, die Klanginstallation des Kunsthistorischen Museums im Rücken, stehe ich mit meiner fotografischen Apparatur, um die menschenleere Weite, den Blick auf Maria Theresia und das Naturhistorische Museum abzulichten, da radelt ein kleiner Junge daher, baut sich mitten am Platz vor mir auf und schaut mich mit seiner coolen Sonnenbrille so selbstbewusst an, Dennis Hopper nichts dagegen. Ich habe verstanden. Das ist es, was da erzählenswert ist.“

Intensität
Der Wiener Lichtbildner Lukas Beck zeigt in „Wien pur“ Fotografien seiner Geburtsstadt, Bilder von überraschender Dichte, die jene Intensität wiedergeben, die Wien auf seine Bewohner ausstrahlt. Auf jeder Fotografie gibt es ganz viel zu schauen und mitunter auch Erheiterndes zu entdecken. Von magischen Momenten, Liebenden, Bewegungen, die sich in Details der Szenerie wiederfinden, bis zu der beeindruckenden Ausstrahlung der Wiener Bauten, die viel erlebt und noch mehr zu erzählen haben. „Wien pur“ ist aus einem Guss und für den Porträtisten Lukas Beck eine neue Übung. Mit dem Buch „Ostbahnkurti und die Chefpartie“ startete er 1993 sehr jung eine lange Karriere als Fotograf in der Kulturwelt. Als Covid-19 die Stadt zum Erliegen brachte, waren gerade erst seine neuen Plakate für das Wiener Konzerthaus gehängt worden. Plakate, die über Nacht in einer menschenleeren Stadt den Stillstand der Livemusik symbolisierten.

Lukas Beck nahm die Herausforderung an, die Situation für einen Paradigmenwechsel in seiner Arbeit zu nutzen. Seine ruhigen, inszenierten Porträts im gesetzten Licht wichen für „Wien pur“ zufälligen Momenten in der im vollen Sonnenlicht stehenden Stadt.

Wo: Seilerstätte 19, 1010 Wien, feichtnergallery.com
Wann: Di – Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr

Für einen Vorgeschmack auf die Ausstellung gibt es auch einen online viewing room.


Wien Pur, Lukas Beck.
160 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-903989-08-5
Erschienen im echomedia Buchverlag. Erhältlich z.B. bei Thalia.

Wien Pur

Wien Pur – Ein Fotobuch


Der Fotograf Lukas Beck hat Wien in diesem speziellen Frühling und Sommer fotografiert, Daniel Wisser hat dazu einen kleinen Essay geschrieben. Wir bringen Appetithäppchen von beiden Arbeiten.
Text: Daniel Wisser / Fotos: Lukas Beck


Was wir sehen und was wir auch in Becks Fotografien sehen, ist kein Ausnahmezustand, es ist nichts, das in irgendeiner Weise mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist, auch wenn Politiker uns das immer wieder nahelegen wollen. Es gab keine Ausgangssperren. Und genauso gibt es kein Wiedererwachen und keine Auferstehung. Was wir sehen, ist unsere Welt, ist unser Hier und Heute.
Ähnlich suggeriert der Journalismus: Da war die Finanzkrise, dann die Flüchtlingskrise, dann Ibiza und danach kam Corona. Christian Morgenstern hat diese Sensationsgier einmal ironisch in einem Satz zusammengefasst: Wir leben in bewegten Zeiten – ein Tag folgt auf den anderen.
So zurückhaltend Beck bleibt und sich nicht durch Effekte und betonte Künstlichkeit in den Vordergrund drängt, so unterschwellig gelingt es ihm gerade durch diese Zurückhaltung, Zeitebenen bewusst zu machen.
In Becks Fotos sieht man keine Maske und keinen Babyelefanten, keine einzige Rolle Klopapier und keine Hefepackung. Der Fotograf widersteht dem Klischee, dem allzu Naheliegenen, und zeigt stattdessen Blicke, die sich auf nichts weniger als auf die Intensität der Stadt beschränken.
Im Jahr 2020 hat sich unser Lebensraum durch die Covid-Pandemie extrem verändert. Unsere gewohnten Innenräume – Wohnung, Haus, Arbeitsplatz – sind ebenso anders geworden wie das Außen. Die Stadt, in der wir leben, erschien uns plötzlich als ein anderer Ort. Dabei sind die Orte doch gleich geblieben. Einmal mehr mussten wir also lernen, dass nicht bloß bauliche Gegebenheiten einen Ort definieren, sondern auch das soziale Leben.

Lukas Beck: Wien Pur.
Mit einem Vorwort von Daniel Wisser.

echomedia Buchverlag, 160 Seiten, €29,90

Durch die Linse

„Schwimmerin, Seestadt Aspern, 2017“ ©Severin Wurnig

Wien, nur du allein


Vertrautes, Überraschendes, Verstecktes, Bekanntes oder Unbekanntes – etliche Fotoprofis haben für uns verschiedenste Blickweisen auf Wien eröffnet. Die Vielfalt der Donaumetropole aus einer sehr subjektiven Perspektive durch die Fotolinse eingefangen.


„Tête-à-Tête in der Wiener Hofreitschule.“ ©Reza Sarkari
„Dieses Foto entstammt einer Serie mit dem Dichter und Sänger Nino aus Wien am Viktor-Adler-Markt.“ ©Pamela Russmann
„Ich sehe Wien als kleine, sehr feine ‚Mode-Bonbonniere‘ im europäischen Raum.“ ©Hilde van Mas
„Wien, Wien nur du allein, könntest die Stadt meiner Träume sein… Voodoo Jürgens. Liedermacher. Poet. Wienerlied.“ ©Ferry Nielsen
„Die Stammgäste des Bellaria sind über die Jahre zu einer kleinen Gemeinschaft zusammengewachsen.“ ©Heidrun Henke
„Einer der vielen Juwele dieser Stadt.“ ©Philipp Horak
„Dieses Foto entstand für die StyleBible des Lifeball 2015 und ist ein Versuch einer ‚lebenden Nachbildung‘ der Danae von Gustav Klimt.“ ©Inge Prader