Beiträge

Muttertagstipps 2022

Muttertagtipps – viele Aktionen


Anlässlich des Muttertags am Sonntag, dem 8. Mai 2022, bieten die Institutionen der Wien Holding zahlreiche Aktionen und Vergünstigungen.
Foto: Johan Persson


DDSG Blue Danube: Schifffahrt am Muttertag

In Wien legt das Flaggschiff MS Admiral Tegetthoff bereits am Vorabend des Muttertags, Samstag den 7. Mai 2022, als „Frühlingstraumschiff zum Muttertag“ ab. Geboten wird eine frühlingshafte Schifffahrt mit Schlemmerbuffet und Feuerwerk. Abfahrt ist um 19:00 Uhr beim Schifffahrtszentrum Reichsbrücke, der Preis beträgt € 57,50 pro Person. Am Sonntag, den 8.05.2022, wird dann um 11:00 Uhr der „Brunch am Muttertag“ geboten, mit feinem Brunchbuffet und stimmungsvoller Pianomusik. Abfahrt ist um 11:00 Uhr beim Schifffahrtszentrum Reichsbrücke.
Der Preis pro Schiffahrt beträgt € 57,50 pro Person.
Auch in der Wachau stehen am 8. Mai 2022 zwei Fahrten am Programm: Der „Muttertagsbrunch ab Krems bzw. Melk“ um je € 61,50 pro Person.

Infos & Buchung: www.ddsg-blue-danube.at

VBW-Muttertags-Aktion

Die Vereinigten Bühnen Wien bieten anlässlich des Muttertags bis inkl. 10. Mai 2022 eine Ermäßigung von 25 Prozent auf ihre beliebten Musicalproduktionen. Die Aktion gilt nicht nur für die derzeit laufenden Musicals „Cats“ und „Miss Saigon“, sondern auch für die im Herbst startenden Musical-Highlights „Rebecca“ und „Der Glöckner von Notre Dame“:
„Cats“: alle verfügbaren Vorstellungen bis Ende Juni (inkl. Dernière)
„Miss Saigon“: alle verfügbaren Vorstellungen bis Ende Juni (inkl. Dernière)
„Rebecca“: alle verfügbaren Vorstellungen im Sep./Okt. (exkl. Premiere)
„Glöckner von Notre Dame“: alle verfügbaren Vorstellungen im Okt. (exkl. Premiere)

Infos & Tickets: www.musicalvienna.at 

Haus der Musik

Das Klangmuseum bietet bei seiner LIVE ON STAGE-Konzertreihe jungen Künstler*innen der Indie- und Alternative-Szene eine Bühne. Am diesjährigen Muttertag gibt es daher eine ganz besondere Aktion: Beim Kauf eines Tickets für das für LIVE ON STAGE-Konzert von „Smokey Brights“ am 10. Mai 2022 um 20 Uhr, gibt es an der Museumskassa bei Nennung des Kennwortes „Muttertag“ eine Freikarte für das Museum gratis dazu.
Aktion nur gültig am Sonntag, 8. Mai 2022, an der Kassa im Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien. Die Museumsfreikarte ist 1 Jahr ab Ausstellungsdatum gültig.

Zum Muttertag eine Reise zu den Sternen

Die neue Holiday on Ice-Show SUPERNOVA, die ab 18.01.2023 in der Wiener Stadthalle zu sehen ist, führt Zuschauer*innen durch die Weiten der Galaxie. Wer bis Sonntag, den 22.05.2022, Tickets für die neue Show SUPERNOVA kauft und die Rechnungsnummer per E-Mail an erlebnis@stadthalle.com schickt, kann mit etwas Glück zwei Übernachtungen für zwei Personen im Vier-Sterne-Hotel „Austria Trend Hotel Astoria“ im Herzen Wiens gewinnen.

Holiday on Ice SUPERNOVA: Von 18.01. bis 29.01.2023 in der Wiener Stadthalle, Tickets ab 27 Euro, Ermäßigung für Kinder bis 15 Jahre, Schoßtickets für Kinder bis 6 Jahre: 8 Euro. Tickets auf www.stadthalle.com, Ticketservice 01/79 999 79, www.wien-ticket.at.

„Wir SAN Wien“ – Entgeltliche Einschaltung

„Wir SAN Wien“ für leistbares Wohnen – Hier Infos holen!


Aus alt mach neu: Sanierungsmaßnahmen in Altbauten halten nicht nur den Baubestand in Schuss, sondern können auch die Energiekosten spürbar senken. Das trägt dazu bei, dass das Wohnen in Wien leistbar bleibt und zugleich klimafreundlicher wird.
Bild: ©Lisi Zeininger


Wenn etwa die Fassade eine moderne Wärmedämmung braucht, das Dach oder die Heizung erneuert werden muss oder die Fenster ausgetauscht werden müssen, unterstützt die Stadt Wien im Zuge der Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“ mit zahlreichen neuen Beratungsangeboten und stellt verschiedene Förderungen für Erneuerungsmaßnahmen bereit. So wird die Stadt zukunftsfit gemacht und Wohnen bleibt zudem leistbar.

Sanierungsmaßnahmen sorgen für deutliche Einsparungen bei den Wohnkosten. – ©Kurt Kuball

Sparen

Neben der Höhe der Miete spielen die laufenden Betriebskosten eine große Rolle bei der Frage, ob Wohnraum leistbar ist. Vor allem die Ausgaben für Heizung im Winter und für Kühlung im Sommer können sich schnell im Geldbörserl bemerkbar machen. Um diese Kosten in Grenzen zu halten, lohnen sich Sanierungsmaßnahmen wie zum Beispiel eine Fassadendämmung oder ein Fenstertausch. Wird die Fassade mit einer Wärmedämmung versehen, senkt dies den Energieverbrauch eines Gebäudes merklich. Auf diese Weise lassen sich die jährlichen Energiekosten massiv reduzieren. Auch der Umstieg auf alternative Energieformen, die ohne fossile Brennstoffe auskommen, soll sich langfristig auf die Betriebskosten niederschlagen und so geringere Ausgaben für Warmwasseraufbereitung und Heizung mit sich bringen. Sanieren zahlt sich also auf jeden Fall aus.

Durch Sanierungen können die Energiekosten deutlich gesenkt werden. Die Stadt Wien sichert damit langfristig leistbaren Wohnraum.
Im Zuge von „Wir SAN Wien“ werden Stadtviertel durch Sanierungen, Grätzlinitiativen und neue Energielösungen noch lebenswerter gestaltet. – ©wohnfonds_wien

Auskunft

Eine unabhängige Sanierungsberatung und ausführliche Informationen sollen allen Eigentümer*innen in Wien das Sanieren ihrer Wohnhäuser so einfach wie möglich machen. Als Teil der großen Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“ wurde daher mit der „Hauskunft“ eine kostenlose Beratungseinrichtung als neue Erstanlaufstelle für alle Eigentümer*innen geschaffen, die in Wien Häuser sanieren wollen. Die Sanierungsberatung „Hauskunft“ beantwortet Fragen zu den Themen Bauen, Energiesparen, Wohnkomfort und Förderungen in der Sanierung – von der Dämmung über die Haustechnik bis zum Schutz vor der Hitze im Sommer. Energiespartipps runden das Beratungsangebot ab. Dieses ist unabhängig, praxisnah und individuell zugeschnitten. Mit den Sanierungsförderungen investiert die Stadt in lebenswertes und leistbares Wohnen in Wien. Ganz nebenbei haben die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen auch noch einen lenkenden Effekt im Umgang mit dem Klimawandel. Wien macht zukunftsfittes Wohnen leistbar – Holen Sie sich Ihre Förderung für die Sanierung!

Sanierungsoffensive der Stadt Wien

Die Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, leistbaren Wohnraum zu bewahren und gleichzeitig die Stadt klima- und zukunftsfit zu machen. Deshalb sollen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Altbauten saniert und betriebstechnisch auf modernen, umweltfreundlichen Stand gehoben werden. Begrünung, Dämmung und der Umstieg auf erneuerbare Energieformen sind nur einige Beispiele, was möglich ist und gefördert wird. 

Im Zuge von Wir SAN Wien werden auch ganze Grätzl in Wien aufgewertet. Mit dem Programm WieNeu+ werden Stadtviertel durch Sanierungen, Grätzl­initiativen und neue Energie­lösungen noch lebenswerter gestaltet. Die Bewohner*innen werden dabei in die Gestaltung ihres Wohnumfelds direkt miteinbezogen – damit die Lebensqua­lität in der Stadt für alle Wiener*innen noch besser wird.


INFO

wirsan.wien.gv.at

Töchtertag 2022

Land der Töchter


Beim Wiener Töchtertag, der heuer am 28. April 2022 stattfindet, können Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren einen Schnuppertag in einem Unternehmen verbringen und dort Berufe aus den Bereichen Technik/Digitalisierung, Handwerk und Naturwissenschaften kennenlernen.
Foto: W24


Hinter die Kulissen der Wiener Stadthalle blicken, an Bord der DDSG Blue Danube gehen, den Museumsbetrieb im Jüdischen Museum Wien oder Mozarthaus Vienna erleben, die Logistikbranche im Hafen Wien oder im Flughafen Wien erkunden oder beim Wiener Stadtsender W24 am Fernsehalltag teilhaben – Führungen und praxisnahe Workshops in den Wien Holding-Unternehmen sorgen für einen interessanten und spannenden Töchtertag!

Ein Blick hinter die Kulissen

Mit mehr als 300 Veranstaltungen und rund einer Million Gästen jährlich ist die Wiener Stadthalle Österreichs wichtigste Event-Location und zählt zu den Top 10 Arenen Europas. Beim Wiener Töchtertag gewährt die Wiener Stadthalle einmalige Einblicke hinter die Kulissen. Neben spannenden Infos zum Veranstaltungsbetrieb und einer exklusiven Backstage-Führung erhalten die teilnehmenden Mädchen wertvolle Praxiserfahrung. Sie beschäftigen sich in Workshops mit Soundchecks in verschiedenen Settings und erarbeiten den Aufbau von Ton und Licht für eine Großveranstaltung.

Einmal Kapitänin sein

Die DDSG Blue Danube ist Österreichs größtes Personenschifffahrtsunternehmen und gibt mit ihren Schifffahrten einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt an den Ufern der Donau mit herrlichen Themenfahrten und Linienschifffahrten durch Wien oder die wunderschöne Wachau. Beim Wiener Töchtertag 2022 stellt die DDSG Blue Danube allen interessierten Mädchen unter dem Motto „einmal Kapitänin sein“ die spannenden Tätigkeiten am Schiff vor. An Bord der MS Admiral Tegetthoff erhalten die Teilnehmerinnen unter anderem eine Vorstellung des Lehrberufs, praktische Übungen, eine kurze Schiffsrundfahrt und ein kleines Give-Away.

Erleben, wie Museen funktionieren

Dass ein erfolgreicher Museumsbetrieb harte Arbeit und jede Menge Herzblut erfordert, erfahren Teilnehmerinnen des Wiener Töchtertages bei den beiden Wien Holding-Museen Jüdisches Museum Wien und Mozarthaus Vienna. Das Jüdische Museum Wien lädt heuer im Rahmen des neuen „Töchtertag Kids“ Schülerinnen aus dem Klassenverband ein. Volksschülerinnen erleben am 28. April 2022 eine spannende Entdeckungsreise im Museum – vor und hinter den Kulissen! Es werden Plätze und Räume gezeigt und die Mädchen lernen Frauen (und Männer) und ihre Berufe im Museum kennen. Daraus wird ein cooles Spiel gemacht – heiteres Berufe Raten – mit typischen Handbewegungen und Gegenständen, die man bei der Arbeit in einem Museum braucht. Die Preise beim Ratespiel sind übrigens essbar. Jüdische Geschichte und Gegenwart, Feste und Feiertage, Kultur und Kunst gibt es auch – auf vier Stockwerken!
Auch das Mozarthaus Vienna zeigt den Mädchen, wie lebendig ein Museum gestaltet werden kann. Nicht immer sind in Museen nur alte, verstaubte Dinge ausgestellt – im Mozarthaus Vienna wird der große Komponist Wolfang Amadé Mozart richtig erlebbar gemacht – einerseits in der Ausstellung, andererseits auch durch Veranstaltungen. Aber was verbirgt sich hinter der Ausstellung? Wie funktioniert so ein Museum eigentlich – und welche Technik steckt dahinter? Genau diesen Fragen wird beim Töchtertag nachgegangen.

Logistikbranche im Fokus

Der Flughafen Wien ist Österreichs größter Airport. Auch in der Krise setzt der Flughafen auf die Ausbildung von Jugendlichen und übernimmt damit eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung. Die breitgefächerte Lehrlingsausbildung erstreckt sich im Technik-Bereich über sechs Lehrberufe. Die Teilnehmerinnen werden von den Lehrlingsausbilder*innen in Empfang genommen und haben gleich zu Beginn, im Rahmen einer Rundfahrt, Gelegenheit, den Flughafen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln kennenzulernen. Im Anschluss geht es in die Lehrwerkstatt. Hier werden die eigenen Fachkräfte ausgebildet. Die Lehrlingsausbilder*innen zeigen die vielen verschiedenen Werkstätten und man hat die Möglichkeit, sich selbst an der Werkbank zu probieren – und ein kleines Werkstück als Erinnerung an den Töchtertag am Flughafen anzufertigen.

Hinter der Kamera

WH Media steht für regionalen, hochwertigen Content und Wiener Know-How. Diesen Content produzieren und vermittelt das Unternehmen mit viel Erfahrung und modernsten Technologien. Die WH Media zeichnen unter anderem verantwortlich für den TV-Sender W24, der zu den größten Content Produzenten in Österreich zählt. Im Rahmen des Wiener Töchtertages erhalten die Teilnehmerinnen bei W24 einen Einblick in den Fernsehalltag: Live bei einem TV-Dreh mit dabei sein, erleben wie eine Greenbox funktioniert oder ein Fernsehstudio besichtigen – all das können die Teilnehmerinnen hier hautnah miterleben.


Der Wiener Töchtertag
26. April 2022

The Legend

Der exklusive Prater-Jubiläumslauf am 1. Mai


„The Legend“ ist ein exklusive Prater-Jubiläumslauf, der am 1. Mai stattfindet und bei dem 200 LäuferInnen antreten.
Foto: www.shutterstock.com, Maridav/Montage


Das überrascht selbst geschichtskundige Wienerinnen und Wiener: Schon 1822 fand in Wien ein erster Laufwettbewerb statt. Vor 200 Jahren traten die sogenannten Laufer in der Prater Hauptallee gegeneinander an. Laufer waren jüngere Männer, die in eigener Tracht vor den Kutschen ihrer Herrschaften liefen, um diesen den Weg klarzumachen.

Zum Anlass dieses Jubiläums wird am 1. Mai ein ganz besonderer Lauf stattfinden. Um 11 Uhr starten auf der Prater Hauptallee, Höhe Spenadlwiese, limitierte 200 Läuferinnen und Läufer Richtung Lusthaus zu einem 5-Kilometer-Lauf. Wer bei „The Legend“ mitmacht, bekommt bei einem Nenngeld von nur 20 Euro ein eigenes T-Shirt sowie eine Medaille als Andenken. Anmeldeschluss ist der 28. April. Auch für Zuseher gibt es eine Laufschuh-Teststation. Unterstützt wird „The Legend“ von der Wiener Städtischen Versicherung und der Stadt Wien Marketing. Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler:
„Als einem der führenden Gesundheitsversicherer des Landes ist es der Wiener Städtischen ein Anliegen, die Bevölkerung zu einem aktiven, gesunden Lebensstil zu motivieren. Denn um langfristig fit zu sein, braucht man -neben dem passenden Versicherungsschutz auch ausreichend Bewegung!“

Die Initiative „Bewegung findet Stadt“ bietet online – unter bewegung-findetstadt.at – und mittels Themenbroschüren eine strukturierte Übersicht über Möglichkeiten für Sport und Bewegung in Wien. Die Plattform ist Orientierungs- und Starthilfe zugleich und motiviert zum Aktivwerden.

Die Prater Hauptallee, vom Praterstern bis zum Lusthaus, gilt als das größte „Sportgerät“ der Stadt. 2019 lief – mit Ziel in der Hauptallee – der kenianische Weltklasseläufer Eliud Kipchoge als erster Mensch die Marathondistanz unter zwei Stunden – eine Weltsensation!


„The Legend“
1. Mai, 11 Uhr, Hauptallee

Informationen & Anmeldung auf: thelegend.wien

Museumsbesuche

Im Museum – von Wittgenstein bis zur schönen Burgenländerin


Feiertage, ein Urlaub zu Hause – mithin die ideale Gelegenheit, in die von der Pandemie gebeutelten Wiener Ausstellungshäuser zu schauen. Zumal sich niemand Sorgen machen muss, dass die momentan überfüllt sind und man auch nicht weiß, wie lange diese noch mit 2G-Nachweis besucht werden können.
Text & Foto: Helmut Schneider


In „normalen“ Zeiten hätte man etwa in der Albertina mit der großen, spektakulären Modigliani-Schau mit Glück eine halbe Million Besucher erreichen können. Bei 200.000 bis 250.000 Gästen wären zumindest die Kosten gedeckt gewesen, verkündete Direktor Klaus Albrecht Schröder. Schließlich waren es aber nicht viel mehr als 180.000 – eine Verlängerung war technisch aber nicht möglich, denn ab 18. Februar ist in der Albertina bereits Edvard Munch zu erleben. 

Bei meinem Besuch kurz nach Öffnung um 10 Uhr war die wirklich beeindruckende Modigliani-Schau ganz gut besucht, im ersten Saal staute es sich etwas, aber weiter drinnen konnte ich die Bilder ziemlich ungestört genießen. Ich will mir einen echten Massenandrang gar nicht vorstellen – die Pandemie hat einige wenige Vorteile. Zum Drüberstreuen konnte ich auch noch die interessante Schau von Michaela Ghisetti (bis 20. März) mitnehmen.

Das Leopold Museum widmet sich bis 6. März Ludwig Wittgenstein und seiner Auseinandersetzung mit der Fotografie. Präsentiert werden aktuelle Porträtkünstler sowie die wenigen Fotos, die Wittgenstein selbst zeigen sowie viele Fotos von seiner großen Familie. Eine letztendlich doch sehr dichte, abwechslungsreiche Schau, die Wittgensteins Leben zwischen Wien, Cambridge und Norwegen widerspiegelt.

Gleich daneben im mumok stellt (bis 24. April) der weltbekannte deutsche Fotograf Wolfgang Tillmans aus. Eine Wunderkammer, die umso mehr wirkt als der Künstler die Fotos ohne Erklärungen und Objektbezeichnungen aufhängen ließ. Sogar am Noteingang sind Fotos angebracht. Sehr persönlich das Ganze – das kann man sich sicher auch noch ein zweites Mal anschauen. Ganz unten im mumok hat der junge Künstler Huang Po-Chih aus Taiwan seiner in der Textilindustrie arbeitenden Mutter ein sozialkritisch aufgeladenes Denkmal gesetzt. Sehr sophisticated und doch berührend (Blue Elephant bis 27. Februar).

Noch bis 31. Jänner ist im Kunstforum Wien die Ausstellung von Rebecca Horn zu sehen. Bei meinem Besuch an einem Montag gab es nicht gerade ein Gedränge – das berühmte Klavier an der Decke spielte fast für mich alleine. Die Installationen sind nach wie vor beeindruckend, ihr Hang zur Mystik scheint gerade wieder zeitgemäß.

Und in der Galerie Westlicht herrschte überraschend viel Andrang bei der Ausstellung zu 100 Jahre Burgenland (bis 20. Februar). Eine dichte Bilderflut zu Österreichs jüngstem Bundesland mit dem Titel „Grenzland im Fokus“, bei der auch die Minderheiten wie Roma und Kroaten nicht vergessen wurden und wichtige geschichtliche Ereignisse wie die Volksabstimmung und die Ungarn-Flüchtlinge ihren Platz haben. Es leben ja sicher mehr Burgenländer in Wien als in Eisenstadt, man konnte viele Menschen erleben, die andächtig auf den Fotos nach Erinnerungen suchten.


Albertina – Edvard Munch (Ab 18. 2. 2022)

Albertina – Michela Ghisetti (Bis 20. 3. 2022)

Leopold Museum – Ludwig Wittgenstein, Fotografie als analytische Praxis (Bis 6. 3. 2022)

mumok – Wolfgang Tillmans, Schall ist flüssig (Bis 24. 4. 2022)

mumok – Huang Po-Chih, Blauer Elefant (Bis 27. 2. 2022)

Kunstforum Wien – Rebecca Horn (Bis 31. 1. 2022)

Westlicht – Grenzland im Fokus. 100 Jahre Burgenland (Bis 20. 2. 2022)

Eine STADT. Ein BUCH. 2021

Start der Aktion „Eine STADT. Ein BUCH. 2021“


Seit 2002 – heuer also bereits zum 20. Mal – wird jedes Jahr ein eigens hergestelltes Buch vom echo medienhaus in einer Auflage von 100.000 Exemplaren gedruckt und in ganz Wien gratis verteilt.
Fotos: Rene Wallentin


Dieses Jahr fiel die Wahl auf Edmund de Waal und sein Buch „Der Hase mit den Bernsteinaugen“.
„Die Einladung zu Eine STADT. Ein BUCH. bedeutet mir sehr viel“, betonte der Autor, „so kehrt die Geschichte meiner Familie auf diese Weise wieder nach Wien zurück.“

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler meinte in Richtung der zahlreichen Besucher, die sich ihr Exemplar bei der Eröffnung sicherten und von Edmund de Waal signieren ließen:
„Ich freue mich ganz besonders, dass für die 20. Ausgabe von Eine Stadt. Ein Buch. Edmund de Waals „Hase mit den Bernsteinaugen“ als gratis Stadt-Buch für die Wienerinnen und Wiener ausgewählt wurde. Es erzählt von de Waals jüdischem Familienerbe und ist gerade vor dem Hintergrund wachsendem Antisemitismus und Verschwörungstheorien von enormer Bedeutung. Es ist ein Anlass, sich persönlicher und differenzierter mit den Schattenseiten unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Insofern ist „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ ein wichtiges Zeichen ganz im Sinne der Tradition des Roten Wien, Bildung und Allgemeinwissen allen Wiener:innen zur Verfügung zu stellen. Ich wünsche fesselnde Lektüre!“

Helmut Schneider, der die Buchaktion für das echo medienhaus kuratiert, ergänzt:
„Ich freue mich im Jubiläumsjahr besonders, dass unser heuriges Buch an den Beginn von Eine STADT. Ein BUCH. mit Frederic Mortons ”Ewigkeitsgasse“ anschließt und das leider immer noch so wichtige Thema des Wiener Antisemitismus behandelt. Der Hase mit den Bernsteinaugen ist ein ideales Buch für unsere Aktion – in dieser Wiener Familiengeschichte werden historische Ereignisse lebendig.“

Ohne finanzielle Unterstützung wäre diese Buchaktion nicht möglich. Von Beginn an, also seit 20 Jahren, wird „Eine STADT. Ein BUCH.“ von Wien Energie tatkräftig unterstützt.
„Wien Energie versorgt alle Wienerinnen und Wiener zuverlässig, sicher und klimafreundlich mit Strom und Wärme – und seit nunmehr bereits 20 Jahren auch mit Lesestoff. Es freut mich besonders, dass wir seit Anfang an stolzer Partner von „Eine STADT. Ein BUCH.“ sind und jährlich 100.000 Gratisbücher in der Stadt verteilen. Ich wünsche allen BücherfreundInnen spannende Stunden beim Lesen!“, so DI Mag. Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, bei der Eröffnung.

Ab heute wird Der Hase mit den Bernsteinaugen in ganz Wien ausgegeben, alle Verteilstellen sind auf www.einestadteinbuch.at gelistet.

Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen bedanken wir uns sehr herzlich bei Wien Energie, Bank Austria, Wiener Städtische Versicherung und den vielen weiteren Firmen, die uns tatkräftig unterstützen. Ein Projekt wie „Eine Stadt. Ein Buch.“ wäre ohne deren finanziellem Support nicht möglich.


Wien Energie ist der größte regionale Energieanbieter Österreichs und ein Tochterunternehmen der Wiener Stadtwerke. Wien Energie versorgt zwei Millionen KundInnen zuverlässig und umweltfreundlich mit Strom, Wärme, Kälte, Elektromobilität und Telekommunikation. Um den Klimaschutz voranzutreiben, investiert Wien Energie in den nächsten Jahren massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie Elektromobilität. Mit Innovation und Forschung gestaltet Wien Energie die Energiezukunft aktiv mit. Mit den Maßnahmen für Klimaschutz und Versorgungssicherheit in der Stadt ist Wien Energie bestmöglich für die Zukunft gewappnet.

Nachhaltig Wien

Die neue Nachhaltigkeits-Plattform für Wien


Die redaktionelle Plattform Nachhaltig Wien unter der Leitung der Sozialforscherin, Autorin und Journalistin Ingrid Luttenberger zeigt unzählige Tipps, Inspirationen und Projekte, von denen wir alle profitieren.


„Mit der neuen Nachhaltigkeits-Plattform www.nachhaltig-wien.at wollen wir animieren, inspirieren und einen zusätzlichen Beitrag für ein gutes und nachhaltiges Leben in Wien leisten“, so Ingrid Luttenberger, die die neue Plattform leitet. Ausgewählt werden die präsentierten Beiträge ausschließlich danach, ob sie Nutzen stiften: für jede und jeden Einzelnen, für unseren Umwelt und die Gemeinschaft, in der wir leben.

Das echo medienhaus engagieren sich mit dieser Plattform auch als Danke dafür, dass wir in einer Stadt wie Wien leben und arbeiten dürfen. Was wir zu sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit beitragen können, wollen wir mit diesem Projekt gerne tun.

Einfach reinschauen, sich inspirieren lassen und erleben, wie viele Vorteile ein nachhaltiger Lebensstil bringen kann: www.nachhaltig-wien.at


Naschmarkt-Pirat

Ein echter Wiener


Wien hat kein Meer und keine Marine, aber einen Piraten: den Mann mit Kopftuch auf dem Wiener Naschmarkt.
Text: Christoph Hirschmann / Fotos: Picturedesk, Umar Fisch


Wien hat kein Meer und keine Marine, aber einen Piraten: den Mann mit Kopftuch auf dem Wiener Naschmarkt. Erkan Umar wurde zu Beginn der 1960er-Jahre in Istanbul geboren und besuchte dort die Handelsakademie. Sein Vater war zu dieser Zeit, wie etliche andere Türken damals auch, Gastarbeiter in Ternitz. Der Jüngling übersiedelte nach Österreich, um an der Wirtschaftsuni zu studieren. Tatsächlich brachte er sich aber mit Gelegenheitsjobs wie Fabriksarbeiter, Zimmermann, Autowäscher und Tankwart durch. Bei Semperit prüfte er Latexhandschuhe auf ihre Dichtheit. Das kann doch nicht alles gewesen sein, mag er sich gedacht haben.

Legende
Am Wiener Naschmarkt wurde zufällig ein winziges, aber prominent gelegenes Fischgeschäft frei. Das angelte er sich. Ein knappes Jahrzehnt später kam das Restaurant dazu. Heute ist „Umar Fisch“ eines der Flagships der Wiener Gastroszene. Und der Mann mit Kopftuch steht immer noch hinterm Steuer.
Der Naschmarkt-Pirat ist fast so legendär wie der Calafati im Wiener Prater.


Info: umarfisch.at

Vorwahl-Interview

Wien hat schon viele Krisen gestemmt


Mit seinem unaufgeregten und sicheren Führungsstil liegt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nach nur 2 Jahren im Amt unangefochten auf Platz 1 (etwa 47 Prozent) bei allen Umfragen, wen die Wienerinnen und Wiener als Stadtchef direkt wählen würden. Wir stellen dem studierten Historiker Fragen auch nach der Zukunft der Stadt.
Text: Helmut Schneider / Foto: Bubu Dujmic


wienlive: Nach dem Sommer sind die Corona-Infektionen wieder angestiegen. Wie sicher werden die Wahlen in Wien sein?
MICHAEL LUDWIG: Ich gehe davon aus, dass das sehr sichere Wahlen sein werden, weil wir alle Maßnahmen getroffen haben, die das garantieren. Überall dort, wo die Wahllokale klein sind, haben wir die Wahlen in größere Lokale verlegt und wir werden einen speziellen Ordnerdienst einrichten, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig in einem Wahllokal zusammenkommen können. Selbsverständlich wird es auch überall Desinfektionsmittel geben. Ungeachtet dessen lade ich alle Wienerinnen und Wiener ein, vorher schon von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. In den Wahlreferaten, die in den allermeisten Fällen in den Magistratischen Bezirksämten untergebracht sind, kann man mit der bereits verschickten Amtlichen Wahlinformation bis 9. Oktober sofort eine Wahlkarte bekommen und vor Ort gleich wählen.

Gibt es Untersuchungen, wie hoch die Wahlbeteiligung sein wird?
LUDWIG: Es gibt Meinungsumfragen, die zeigen, dass die Wahlbeteiligung coronabedingt nicht steigen wird und es werden wahrscheinlich so viele Wahlkarten abgegeben werden wie noch nie. Es wird daher schwer sein, schon am Wahlabend ein halbwegs sicheres Ergebnis zu verlautbaren.

Wodurch wurde Wien in der Krise besonders stark getroffen?
LUDWIG: Besonders schmerzt uns der komplette Einbruch beim Kongresstourismus. Wien ist nach Paris die europäische Stadt mit den meisten Kongressen. Aber wir haben gut gewirtschaftet – wir hatte ja im letzten Jahr ein ausgeglichenes Budget erzielt und 750 Millionen Euro Rücklagen gebildet. Aber natürlich ist die Gesamtentwicklung eine, die uns sehr fordert.

Wien ist jetzt schon seit einem halben Jahr im Krisenmodus und niemand kann sagen, wann das überstanden sein wird. Wie lange hält das eine Millionenmetropole noch aus ?
LUDWIG: Das ist richtig, aber ich denke, dass unsere Vorgängergenerationen noch ganz andere Krisen überstanden haben. Wenn ich jetzt mit älteren Menschen diskutiere und mir diese über ihre schwersten Zeiten berichten höre ich, was es da im und nach dem Krieg für Lebensumstände gegeben hat. Ja natürlich sind wir in einer schweren Situation. Die Stadt Wien ist sehr resilient – einfach weil wir das Miteinander immer in den Vordergrund gerückt haben. Das zeigt sich jetzt deutlich: Wir haben etwa mit den Helfern Wiens eine Einrichtung mit 40 verschiedenen Organisationen, die alle eng zusammenarbeiten. Ich sage immer, das ist wie ein Muskel, den man ständig trainieren muss, damit er in der Krise in Top-Form zum Einsatz kommen kann.

Wie halten Sie persönlich durch?
LUDWIG: Vor allem, indem ich mit Optimismus in die Zukunft blicke. Natürlich leben wir jetzt in einer herausfordernden Zeit, aber wenn wir das Miteinander leben, dann bin ich sicher, dass wir diese Krise stemmen werden.

Aber es wird Abstriche beim Wohlstand geben müssen, oder?
LUDWIG: Als die Bundesregierung verkündet hat: „Koste es, was es wolle“, habe ich sofort die Frage gestellt, wer die Milliarden, die jetzt in Aussicht gestellt werden, im Endeffekt zu bezahlen hat. Ich habe von Beginn an gesagt, das werden mit Sicherheit nicht die Pensionistinnen und Pensionisten oder die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein können. Darüber hinaus sei angemerkt. Diese angekündigten Gelder kommen leider derzeit nicht immer dort an, wo es notwendig wäre.


Interview mit Michael Ludwig

Held? Meine Mutter


Bürgermeister Michael Ludwig über Echt Wien – von „Drahdiwaberl“ bis zu „Faschierte Laberln“, warum der soziale Zusammenhalt zu Wien gehört und warum ihm auf die Frage nach Wiener Helden sofort seine Mutter einfällt.
Text: Helmut Schneider / Fotos: Lukas Beck


Michael Ludwig ist in Neubau aufgewachsen, als dieser Bezirk noch finster und grau und voll mit alten Kleinstbetrieben war. Als er dann mit seiner alleinerziehenden Mutter nach Floridsdorf in eine Gemeindewohnung kam, konnte er zum ersten Mal „Licht, Luft und Sonne“ erleben – wie das Motto des Wohnbauprogramms des Roten Wien hieß. Nicht nur als Wiener Bürgermeister, sondern auch als studierter Historiker kennt er seine Stadt und seine Bewohner ganz genau.

wienlive: Fangen wir mit dem Wienerischen an. Was ist Ihr Lieblingsausdruck?
MICHAEL LUDWIG: Ich habe viele, es gibt ja auch so viele wunderbare Wiener Wortschöpfungen – von Drahdiwaberl bis Schmauswaberl. Das Wienerische kann in vielen Bereichen viel mehr ausdrücken als das Hochdeutsche.

Sie sind in Neubau aufgewachsen und dann nach Floridsdorf übersiedelt. War das sozusagen ein Kulturschock für einen Jugendlichen?
LUDWIG: Dazu muss man wissen, dass sich die Bezirke damals noch ganz anders dargestellt haben. Der 7. Bezirk meiner Kindheit war noch stark von Gewerbe und kleineren Industriebetrieben geprägt. Meine Mutter war Hilfsarbeiterin in einer Fabrik, die sich in einem Gründerzeithaus auf drei Stockwerken befunden hat. Dieser Betrieb ist mir sozusagen nach Floridsdorf nachgezogen und ist heute ein international agierendes erfolgreiches Unternehmen. Schon allein dadurch sieht man, dass sich in den Bezirken viel geändert hat. Der 21. Bezirk war lange Zeit landwirtschaftlich geprägt, hatte aber auch Großindustrie mit 2.000 Beschäftigten und mehr. Heute ist er ein sehr attraktiver Wohnbezirk. Beide Bezirke haben also eine sehr starke Wandlung erfahren. Es ist interessant zu sehen: Eine Großstadt wie Wien ist ein lebendiger Organismus, der einer ständigen Veränderung unterworfen ist.

Aber sprachlich haben sich die Bezirke mehr angeglichen, das berühmte Meid­linger „l“ stirbt aus, oder?
LUDWIG: Das ist wahrscheinlich den elektronischen Medien geschuldet. In meiner Kindheit war es noch etwas Besonderes, wenn eine Familie einen Fernseher hatte. Im Laufe der Jahrzehnte sind viele Sender dazugekommen und das wirkt sich auf den Sprachgebrauch aus. Aber erfreulicherweise gibt es eine starke Renaissance der Wiener Begriffe und ich freue mich, dass das Wienerlied in seiner traditionellen, aber auch vor allem in seiner modifizierten Form großen Anklang findet.

Was ist sozusagen die Essenz von Wien, das Echte?
LUDWIG: Ich glaube, dass sich Wien von anderen, gesichtslosen Metropolen sehr stark durch das Mitei­nander, durch die Art und Weise, wie die Wienerinnen und Wiener miteinander leben, unterscheidet. Die Wienerinnen und Wiener sind sehr fleißige Menschen – aber sie feiern auch gerne und finden viele Anlässe für Feste und Veranstaltungen. Es gibt eben nicht nur Heurige, sondern auch viele Zusammenkünfte mit Literatur oder Musik, beispielsweise in Kaffeehäusern – daneben viele Open-Air-Events. Die Wiener Bevölkerung arbeitet gerne, aber feiert auch gerne. Das ist typisch für das gesellschaftliche Klima in unserer Stadt.

Sehr wichtig für das Wiener Gemüt ist sicher auch das Essen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
LUDWIG: Mir schmeckt eigentlich alles aus der Wiener Küche. Die Wiener Küche ist ja auch deshalb so beliebt, weil sie von den Vorspeisen über markante Hauptspeisen bis zum Dessert überall etwas bietet. Wien ist ja auch die ein­zige Stadt, nach der eine Küche benannt ist. Die Wienerinnen und Wiener essen nicht nur gerne, sondern auch gerne gut.

Was würden Sie spontan bestellen?
LUDWIG: Fleischlaberln mit Erdäpfelsalat und nachher Zwetschgenknödel oder Kaiser­schmarren oder eine dieser wunder­vollen Torten, die es in dieser Form nur in Wien gibt.

Sie kommen als Wiener Bürgermeister natürlich auch viel herum – fällt Ihnen eine mit Wien vergleichbare Stadt ein?
LUDWIG: Jede Stadt hat ihren Reiz, aber Wien ist schon eine ganz besondere Stadt, weil sie eine Verbindung ist von Metropole und gleichzeitig sehr kleinteiligen, kleinräumigen Grätzelstrukturen, in denen sich die Wienerinnen und Wiener zu Hause fühlen. Es soll ja Menschen geben, die einen Trennungsschmerz empfinden, wenn sie eine Bezirksgrenze überschreiten müssen. Wir sind eine sehr weltoffene, internationale Stadt und trotzdem eine Stadt, in der das Regionale eine sehr große Rolle spielt. Vierzehn Prozent der Grund­fläche werden etwa immer noch landwirtschaftlich genutzt, und als einzige Millionenstadt der Welt besitzen wir sogar einen attraktiven, hochqualita­tiven Weinbau.

Haben die Wiener – Stichwort „lieber Augustin“ – ein besonderes Talent, mit Krisen umzugehen?
LUDWIG: Ich denke schon, und das hängt damit zusammen, dass Wien im Zentrum Euro­pas im Laufe der Jahrhunderte viele Krisen überstehen musste, wir haben da eine gewisse Resilienz entwickelt. Und wir besitzen einen gesunden Zukunftsoptimismus – verbunden mit dem, was man Wiener Schmäh nennt. Wir nehmen manches augenzwinkernd zur Kenntnis und schauen, dass wir uns in einer solchen Situation behaupten können.

„Sudern“ gehört aber auch zu Wien …
LUDWIG: Kritik ist nur dann erlaubt, wenn sie aus den eigenen Reihen kommt. Kommt es zum Wien-Bashing von außen, rücken die Wienerinnen und Wiener zusammen – vor allem dann, wenn die Kritik ungerechtfertigt ist.

War das ein Problem in der Corona-Zeit?
LUDWIG: Ich habe als Wiener Bürger­meister immer großen Wert darauf gelegt, dass wir im Einvernehmen mit der Bundesregierung agieren, weil ich der Meinung bin, dass sich eine Krise diesen Ausmaßes nicht für parteipolitischen Hickhack eignet. Umso mehr waren wir enttäuscht, dass ab dem Zeitpunkt, als die Krise sich etwas abgeflacht hat, sofort wieder unqualifiziertes Wien-Bashing eingesetzt hat. Das hat die Wiener Bevölkerung nicht verdient und da melde ich mich als Bürgermeister auch lautstark zu Wort.

Das Spektrum von Wienern reicht quasi von Kreisky bis zum Mundl. Den typischen Wiener gibt es vielleicht gar nicht, oder?
LUDWIG: Das ist ja eben typisch für Wien, dass das Spek-trum zwischen so weit auseinanderliegenden Polen liegt – und Kreisky und Mundl haben ja bekanntlich auch mit viel Widerstand kämpfen müssen. Mir fällt da natürlich auch der „Herr Karl“ von Helmut Qualtinger oder der „Bockerer“ ein.

Wer war oder ist für Sie ein Wiener Held?
LUDWIG: Mir fällt da eher eine Heldin ein, nämlich meine Mutter, die sich als Hilfsarbeiterin und Alleinerzieherin in schwierigen Situationen behauptet hat – und das in einer Zeit, in der es noch viel schwerer war, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Es war nicht selbstverständlich, dass ich studieren durfte.

Abschließend: Was ist Ihrer Einschätzung nach Ihre größte Leistung bisher als Wiener Bürgermeister?
LUDWIG: Dass ich das Miteinander in der Stadt in den Vordergrund gerückt habe, weil ich denke, dass wir die großen Herausforderungen, die auf uns zukommen – nicht nur in der Corona-Zeit –, nur gemeinsam meistern können. In Wien leben natürlich viele unterschiedliche Kulturen miteinander. Klar gilt daher auch: keine Toleranz für Intolerante.