Einträge von Helmut Schneider

Warten auf die Tochter – Kevin Barry, Nachtfähre nach Tanger

Die besten Verbrechergeschichten sind eigentlich Familiengeschichten. Man nehme etwa nur die legendäre TV-Serie „Die Sopranos“, in der wir eine typische italienischstämmige Durchschnittsfamilie in New Jersey erleben, die sich nur durch den speziellen Job Tonys von anderen Familien unterscheidet. In „Nachtfähre nach Tanger“ erleben wir zwei alt gewordene irische Drogenschmuggler und Dealer Maurice und Charles in […]

Die Band, die es leider nie gab – David Mitchell, Utopia Avenue

David Mitchells „Utopia Avenue“ über die Beatles- und Stones-Area. Ein Buchtipp von Helmut Schneider. Kann es sein, dass man zum Fan einer Band werden soll, die es nie gegeben hat? Der Brite David Mitchell – seit seinem von Tom Tykwer verfilmten Bestseller „Der Wolkenatlas“ in der Liga der Autoren, die weltweit beachtet werden – entwirft […]

Nachbarschaft einmal anders – Dominik Barta, Tür an Tür

Dominik Bartas Wien-Roman „Tür an Tür“. Ein Buchtipp von Helmut Schneider. Als der Erzähler Kurt die Genossenschaftswohnung seiner Tante in der Laimgrubengasse übernimmt, nachdem diese wieder ins Burgenland ziehen wollte, ahn er noch nicht, dass aus seiner Nachbarschaft eine Gemeinschaft werden sollte. Er leidet bloß unter der Husterei seines älteren Nachbarn Drechsler. Hat er mit […]

Buchtipp – Karl Ove Knausgård, Der Morgenstern

Der neue Skandinavien-Thriller Der neue Skandinavien-Thriller kommt ausgerechnet von Karl Ove Knausgård. Der Norweger Karl Ove Knausgård schrieb sich mit seinem autobiografischen, sechsbändigen Mammutwerk „Min Kamp“ (wörtlich: Mein Kampf) in die Spitzenriege der Weltliteratur. Eine derartige Selbstreflexion muss man natürlich mögen, zumal man heute als „alter weißer Mann“ (Knausgård ist Jahrgang 1968) nicht eben offene Türen […]

Buchtipp – Amélie Nothomb, Ambivalenz

DER RÄCHER UND DAS KIND Der Rächer und das Kind – Amélie Nothombs kurzer Roman „Ambivalenz“. Amélie Nothomb ist nicht einfach nur eine Bestsellerautorin, sondern ein Phänomen der Pop-Kultur. Schon früh hat sie ihr eigenes Leben – das Aufwachsen als Diplomatentochter belgischer Eltern in verschiedensten Weltgegenden und mit diversen psychischen Störungen wie Magersucht – in […]

Buchtipp – Milena Busquets, Meine verlorene Freundin

Als Frau in Barcelona „Meine verlorene Freundin“ von Milena Busquets. Ein Buchtipp von Helmut Schneider. Die 1972 in Barcelona und dort auch wieder lebende Schriftstellerin und frühere Verlegerin Milena Busquets, die 2014 mit ihrem Roman „Auch dies wird vergehen“ international erfolgreich war, arbeitet nach wie vor auch als Journalistin und Übersetzerin. Ihr neues Buch „Meine […]

Buchtipp – Tahmima Anam, Unser Plan für die Welt

Existenzielle Supergaus Tahmima Anams „Unser Plan für die Welt“. Ein Buchtipp von Helmut Schneider. Eine wahrlich internationale Biografie: Tahmima Ahnam wurde 1975 in Bangladesch geboren, wuchs in Paris, New York und Bangkok auf, studierte an der Harvard University und lebt in London. Seit 2010 veröffentlicht sie vielbeachtete Romane, ihr neuester „Unser Plan für die Welt“ […]

Buchtipp – Fang Fang, Wütendes Feuer

DIE HARTE REALITÄT FÜR CHINESISCHE FRAUEN – HELMUT SCHNEIDERS BUCHTIPP Die harte Realität für chinesische Frauen – Fang Fangs eindrucksvoller Roman „Wütendes Feuer“. Das Bild von China ist das der neuen wirtschaftlichen Supermacht mit Millionenstädten, die manche westliche Metropolen wie Kleinstädte ausschauen lassen – doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit. In „Wütendes Feuer“ sehen […]

Musiktipp – Wilco, Cruel Country

Das Country-Album für Nicht-Country-Fans Das Country-Album für Nicht-Country-Fans: Wilcos „Cruel Country“ ist ein Meisterwerk. Ebenso zufällig wie gespenstisch: Wenige Tage nach dem unfassbaren Schul-Massaker in Texas, veröffentlichte die Chicagoer Band Wilco ihr 12. Studio-Album mit dem Titel „Cruel Country“ in dem Songschreiber und Gitarrist Jeff Tweedy singt: „I love my country like a little boy […]