Science-Fiction auf der Bühne – „Die Angestellten“ im Volkstheater

Science-Fiction auf der Bühne – „Die Angestellten“ im Volkstheater

Szenenbild aus „Die Angestellten“. – ©Marcel Urlaub

7 Darstellerinnen und Darsteller in bunten Kostümen (von Felix Siwiński) bewegen sich mit oder gegen den sich drehenden Bühnenuntergrund, in dessen Zentrum eine Keramikskulptur von Ulrike Zerzer steht. Dazu riesige Videowalls, die das sparsame Geschehen auf der Bühne übertragen – gefilmt von einem schwenkbaren Industrieroboter. Wir sind im 22. Jahrhundert und Menschen und Androide arbeiten gemeinsam auf einem Raumschiff – äußerlich völlig ununterscheidbar. Aus dieser Konstellation kann man, wie bereits vielfach geschehen (etwa durch Stanislaw Lem oder in den Alien-Filmen), spannende Storys machen. Im Volkstheater bastelte der Münchner Regisseur Alexander Giesche aus dem Debütroman der 38-jährigen Dänin Olga Ravn „Die Angestellten“ ein „Visual Poem über Arbeit im 22. Jahrhundert“ so die Selbstbeschreibung.

Über die Arbeit auf dem Raumschiff erfahren wir allerdings herzlich wenig und auch der naheliegende Konflikt zwischen Mensch und Maschine wird höchstens angedeutet und schlägt sich nicht in einer Handlung nieder. Das engagierte Schauspielteam (Elias Eilinghoff, Frank Genser, Hasti Molavian, Lavinia Nowak, Nick Romeo Reimann, Uwe Rohbeck, Birgit Unterweger) darf nach und nach Monologe halten – ein Lichtstab zeigt an, wer dran ist. Spätestens wenn dann alle gemeinsam Monopoly spielen, beginnen bereits Zuschauer abzuwandern. Der Rest schaltet irgendwann ab oder genießt bestenfalls die Theatertechnik – Videos werden arg verfremdet und die Nebelmaschine darf zeigen, was sie kann (Bühne und Lightdesign: Matthias Singer). Es ist schon seltsam wie oft zurzeit an Wiener Bühnen den Stärken des Theaters – etwa dem Dialog – misstraut wird und das Publikum stattdessen mit filmischen Effekten entschädigt werden soll.

Infos & Karten: volkstheater.at