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Ein Oktopus am Karlsplatz: Originelle Raumskulptur im Teich

Um musikalisch in die Tiefe von Johann Strauss abzutauchen, um seine Walzer „mit dem Gang der Wellen des Meeres” (Riccardo Muti) zu spielen, lassen God’s Entertainment eine überlebensgroße, aufblasbare, Raumskulptur, deren Form an einen Oktopus erinnert, im Teich am Karlsplatz schwimmen. In dieser künstlerischen Manifestation des Oktopusses, einer spannenden Symbiose von Strauss und Theoretikerin Donna Haraway, soll der Dreiviertel-Klassiker in einem völlig neuen Licht erstrahlen; mit spritzigen, tentakulären Interpretationen voll Charme, Humor und Temperament, die den Zuhörer*innen neue Gefühle und Erkenntnisse der Musik von Johann Strauss ermöglichen. Im Wochenend-Takt und bei freiem Eintritt wird das Herantasten und Herantanzen neuer und gleichzeitig alter Walzerformen vier Wochen lang erprobt. Mit Konzerten, Performances, Dinner und Diskursen soll der tentakuläre Strauss-Geist alle Sinne des Publikums ansprechen.

Strauss‘ Biografie ist mit dem Karlsplatz eng verbunden. Wegen Singens im Unterricht flog er einst vom Polytechnikum am Karlsplatz, und in der Karlskirche heiratete er seine zweite Frau. Nun, 200 Jahre später, gemeinsam mit einer Vielzahl lokaler und internationaler Künstler*innen, tanzt und dirigiert er den OCT.opus 25.

Am 15. August um 19.30 Uhr, dem Eröffnungsabend, stehen fünf Auftragswerke, die von God’s Entertainment und dem Black Page Orchestra performativ und konzertant uraufgeführt werden, auf dem Programm. Mit dabei sind Eva Reiter mit Tanz der Sirenen, Matthias Kranebitter mit Freut euch des Lebens, Maja Osojnik mit Wir drehen uns im Kreis, Mirela Ivičević mit Irrlicht, Lukas König mit Die Rosen aus dem Süden und Super Nase & Co mit Octopus Dream.

OCT.opus 25 ist begehbare Raum- und Soundinstallation, Konzertbühne und Denkraum zugleich: ein Ort, an dem sich Musik, Performance, Installation und Wissenschaft in einem außergewöhnlichen Format begegnen. Die Eröffnung bildet den Auftakt zu einer vier Wochen andauernden Soundinstallation und Veranstaltungsreihe mit Performances, Konzerten und einem kulinarischen Abend, jeweils Sonntag bis Donnerstag von 16.00 bis 21.00 Uhr, Freitag und Samstag von 19.30 bis 22.00 Uhr.

„Donna Haraway beschreibt den Oktopus als Symbol für nicht-hierarchische Intelligenz, Verbindung durch Berührung und als Figur des Mit-Werdens im Netz von Beziehungen. Ihre Idee der Sympoiesis – des gemeinsamen Entstehens – passt wunderbar zur Musik, besonders zu Strauss’ Walzern, die nie allein, sondern immer in Bewegung, Beziehung und Resonanz existieren. Ganz im Sinne Haraways begreifen God’s Entertainment OCT.opus 25 als soziale und künstlerische Einladung: Gemeinsam mit Publikum, Künstler*innen, Architekt*innen und Wissenschaftler*innen wollen wir neue Tentakel ausbilden – feine, wahrnehmende Fühler, mit denen wir unsere Mitwelt aufmerksam ertasten.

Werte Tentakelseelen und alle dazwischen: Dürfen wir bitten, für vier Wochen, alles (fast alles) Walzer! Aber nicht im Frack oder mit höflicher Distanz, dafür mit acht Armen, drei Herzen und neun Gehirnen, Neue Wege aufzeigen, Neue Walzer aufgeigen…“ God‘s Entertainment über OCT.opus 25.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Für vier Veranstaltungen wie der Talk & Lecture Ruhig bleiben (21. August), das Gastmahl Das Restaurant am Ende des Walzers (27. August) sowie das Ballett Multitude am (29./ 30. August) – steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung, welche mittels kostenlosen Zählkarten vergeben werden.

Veranstaltungsort:
Spiegelbrunnen im Resselpark am Karlsplatz, 1040 Wien

Termin Eröffnung:
Freitag, 15. August, um 19.30 Uhr
Programm: https://www.johannstrauss2025.at/event/eroeffnung-oct-opus-25

Weitere Termine:
15. August bis 13. September, Soundinstallation jeweils Sonntag bis Donnerstag von 16.00 bis 21.00 Uhr, sowie Performances/Konzerte jeweils Freitag und Samstag von 19.30 bis 22.00 Uhr, sowie am 21.08., 27.08. und 10.09. um 19.30 Uhr und am 04.09 um 19.00 Uhr. Foto: God*s Entertainment

Christian Ludwig Attersee: Sonnendieb – Bilddichtungen 2023–2025 in der Galerie Hilger

Ab Freitag, 9. Mai, ist bis 2. Juli die Ausstellung mit neuesten Werken Atteresees anlässlich seines 85. Geburtstag in der Galerie Hilger zu sehen. 

Christian Ludwig Attersee zählt zu den international bekanntesten österreichischen Malern und ist Mitbegründer der „Neuen Österreichischen Malerei“. Vor seiner Ausbildung zum Bildenden Künstler feierte Attersee als Segelsportler große Erfolge (Staatsmeister). Neben seinen Tätigkeiten als Maler, Bühnenbildner, Designer, Schriftsteller, Musiker und Filmemacher lehrte Attersee als Professor in Wien und Salzburg. Im Laufe seiner Karriere wurde Attersee vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2005 mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. 

Die Kunst von Christian Ludwig Attersee ist durch seinen figural-symbolischen Stil, leuchtende Farben und dynamischen Pinselstrich gekennzeichnet. Seine Werke sind voller vielschichtiger Assoziationen und Phantasien, die mit lyrischen Textelementen unterstrichen sind. 1984 vertrat er Österreich bei der Biennale in Venedig. Neben der Malerei widmet sich Attersee auch der Gestaltung des öffentlichen Raums. So entstand 1986 die Gestaltung von Wiens erstem Champagnerball im Konzerthaus und 1987 ein Schiffsschaukel für André Hellers „Luna-Luna-Rummelplatz“. Mit der von ihm gestalteten Fassade des 1996 eröffneten Attersee-Hauses auf der Wiener Mariahilfer Straße, eines Geschäftshauses einer internationalen Textilkette, entwarf er das 210 Quadratmeter große Mosaik „Wetterhändler“, das größte Glasmosaik Europas, umgesetzt vom Mosaikbildner Elio Macoritto. 2006 hüllte er für sechs Wochen den Wiener Ringturm in Folie. 2007 wurde das 220 Quadratmeter große Innenraummosaik „Reichtum Erde“ in der Geologischen Bundesanstalt in Wien fertiggestellt. (Bild oben: Sonnendieb, 2023/24, Acryl auf grundierter Leinwand)

Galerie Ernst Hilger
Dorotheergasse 5/ 1. floor
1010 Vienna, Austria

P +43-1-512 53 15
gallery@hilger.at, www.hilger.at

Öffnungszeiten / Opening Hours
Di-Fr 11-18 Uhr / Tue-Fri 11-18
Saturday on appointment

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„Wunder und Wissenschaft“ im Palais Liechtenstein

Bild: ©LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna

Die Wiener Porzellanmanufaktur Du Paquier war bekannt für besonders fantasievolle Dekors und Kunstwerke. Niemals monumental, sondern detailreich und für die innige Betrachtung und Berührung gedacht, spiegeln die Porzellane Du Paquiers den Zeitgeist des barocken Wien, des Kaiserhauses und der mit ihm verbundenen Familien wider. Die Sonderausstellung WUNDER UND WISSENSCHAFT (30. Jänner – 30. März 2025) im Gartenpalais Liechtenstein stellt diese Schätze in einen kunst- und kulturgeschichtlichen Konnex.

Liechtenstein-Direktor Stephan Koja: „Dem Hofkriegsratsagent Claudius Innocentius du Paquier (1678–1751) gelang es, einige Mitarbeiter aus Meissen abzuwerben, wo unter strenger Geheimhaltung erstmals außerhalb Chinas Porzellan hergestellt wurde. Samuel Stöltzel macht dann erste Dekore in Kobaltblau unter der Glasur. Das Großartige der neuen Manufaktur ist aber, dass man in Wien viel erfindungsreicher als in Meissen war, denn dort wurde zunächst nur das chinesische Porzellan imitiert. Bei Du Paquier war man viel origineller, erfand neue Formen, Farben und Dekore. Außerdem produzierte man keine Serien, sondern immer nur Einzelstücke. Bald schon gab es auch große Exporterfolge – etwa in die Türkei.“

Im Rahmen von WUNDER UND WISSENSCHAFT werden von 30. Jänner bis 30. März 2025 (täglich 10 – 18 Uhr) Führungen durch die Sonderausstellung sowie Führungen durch die Dauerausstellung der Fürstlichen Sammlungen im 1. OG angeboten. Zusätzlich finden englische Führungen durch die Sonderausstellung immer samstags statt.


Weitere Infos und Ticketbuchung unter www.palaisliechtenstein.com

Nähere Informationen zu den Fürstlichen Sammlungen unter www.liechtensteincollections.at

Gemeinsam lernen, gemeinsam handeln – SOHO in Ottakring

©Cati Krüger/SOHO in Ottakring

Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit: gemeinsam lernen, gemeinsam handeln. Die SOHO in Ottakring-Jahresausstellung 2024.

In der Ausstellung werden komplexe Beziehungen von historischen, sozialen und wirtschaftlichen Ursachen der gewachsenen Ungerechtigkeiten, die eng mit ökologischen Entwicklungen in Zusammenhang stehen, mittels zeitgenössischer künstlerischer Praktiken sichtbar und be/greifbar. 

Themen wie Kritik an der hierarchischen Beziehung zwischen Menschen und Natur; feministische* Aspekte und anhaltende koloniale Ausbeutung von Menschen, Pflanzen, Tieren und anderen planetaren Wesen werden ebenso einfließen wie indigenes Wissen aus Gemeinschaften von „Abya Yala“ (vorkolonialer Name für Amerika). Zeit steht hier in Relation mit den Zyklen der Natur und mit dem Erbe der Vorfahren, bricht mit der Linearität unseres Zeitverständnisses. 

Angesichts der Größe des Themenfeldes, welches sich weltumspannend manifestiert und zugleich im Österreichischen hier und jetzt spürbar und erfahrbar ist, werden Methoden angewendet, die sich auf den Transfer und Austausch von Wissen im Sinne eines kollektiven Lernens mit allen Sinnen konzentrieren und so einen Zusammenhang zwischen dem Verlust an Biodiversität und sozialen Ungerechtigkeiten herstellen.

Zum Beispiel rückt Susana Ojedas Projekt „Kollektive Freude im Widerstand“ die Kultur des Widerstands sowie feministische Aspekte ins Zentrum, indem die mitwirkenden Künstlerinnen mit ihrer jeweiligen Expertise spezifische Aspekte des Widerstandes beleuchten.


SOHO STUDIOS im Sandleitenhof, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien
www.sohostudios.at

Leopold Strobl ist derzeit auf der Biennale im Österreich-Pavillion zu sehen

Bild: ©iStock by Getty images

Leopold Strobl ist derzeit auf der Biennale im Österreich-Pavillion zu sehen – ein großer Erfolg für die galerie gugging. Hier ein Gespräch mit der Leiterin Nina Katschnig.

„Wir sind noch immer im Überraschungsstadium“, sagt Galeristin Mag. Nina Katschnig über die Tatsache, dass mit Leopold Strobl ein Künstler ihrer galerie gugging (galeriegugging.com) bei der Biennale Venedig vertreten ist. Am 20. April wurde die diesjährige Biennale eröffnet, zu sehen sind Strobls Werke bis 24. November (und abseits davon in der galerie gugging). Im Interview spricht Nina Katschnig, die 2016 auf Strobl aufmerksam wurde, über dessen Werk und seinen rasanten Aufstieg: Strobls Werke wurden u. a. bereits vom Museum of Modern Art, New York, angekauft.

wienlive: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Leopold Strobl? 

Nina Katschnig: Leopold Strobl hat immer wieder im Atelier bei uns gearbeitet, über viele Jahre. 2016 zeigte mir eine Atelierbetreuerin eine Mappe mit seinen Arbeiten. Er wollte sie nicht selbst bringen, Leopold Strobl ist eher scheu. Ich war von seinen Arbeiten fasziniert. Diese Werke waren anders als alles, was ich bis dato gesehen hatte: übermalte Zeitungsfotos … so klein, so schön, so besonders, das hat mich begeistert. Ich habe die Magie gespürt, die diesen Werken innewohnt. Mir war klar: Das ist jemand, der seinen Stil gefunden hat.

Kurz danach haben Sie Leopold Strobls Werken bereits eine Ausstellung gewidmet. Wie erkennen Sie, ob ein Künstler sich am internationalen Kunstmarkt behaupten kann – was macht sein Werk besonders?

Wenn mir die Werke eines Künstlers gefallen, heißt das noch lange nicht, dass er am Kunstmarkt in der Welt reüssieren kann. Es gibt also eine subjektive und eine objektive Sicht. Bei Leopold Strobls Werk passt beides. Ich schätze seine Werke sehr und er kann den Kunstmarkt begeistern. 

Er hat eine einzigartige, ganz spezielle Formensprache, einen eigenen Ausdruck. Ich war tief berührt von seinen Arbeiten, von dieser fast Zen-artigen, meditativen Ruhe, die sie ausstrahlen. Leopold Strobl überzeichnet Zeitungsfotos, jeden Tag in der Früh, Bilder mit Landschaften, Menschen und/oder Gebäuden. Alles, was ihn stört, wird überzeichnet, er gibt dem Störenden eine neue Form, ob Dingen oder Menschen. Er übermalt das ihn Irritierende schwarz, es wird daraus eine Art Hinkelstein oder ein hybrides Wesen, man weiß nicht genau, was es ist …

Durch diese Übermalung des ihn Störenden entstehen ganz eigene Formen, damit bringt er Ruhe in das Werk und schafft etwas ganz Neues. Ich habe noch nie zuvor gesehen, dass jemand in dieser Kleinheit einen solchen Ausdruck kreiert.
Auf der einen Seite sind seine Werke so fein und filigran, auf der anderen Seite so stark und so massiv. Durch den Rand, den er seinen Arbeiten gibt, hat der Betrachter zusätzlich eine Schlüssellochperspektive.

Auch die Farben, die Leopold Strobl einsetzt, sind speziell. Er liebt Grün …

Mich fasziniert auch, wie er die Dinge sieht, dieser grüne Himmel zum Beispiel … er hat völlig Recht, denn wenn ich an einem Sommerabend durch Niederösterreich fahre, ist der Himmel tatsächlich grün. Dann denke ich immer: der Strobl-Himmel …


labiennale.org

Bis zum Wahltermin: Das Jüdische Museum zeigt „Die letzten Tage der Demokratie“

Bild: ©Mischa Nawrata

Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, zeigt bis 29. September die Ausstellung „Die letzten Tage der Demokratie“ mit Werken von Deborah Sengl und Texten von Lydia Haider. Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an den großen Schriftsteller und Satiriker Karl Kraus, der heuer 150 Jahre alt geworden wäre, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Gesellschaft: Wenn wir jetzt nicht die Demokratie verteidigen und für unsere liberalen und humanistischen Werte kämpfen, könnte es bald zu spät sein.

Politischer Kontext und Verantwortung

In Zeiten, in denen in ganz Europa Parteien erstarken, die Grundrechte in Frage stellen, mit Hass Politik machen und die Gesellschaft weiter spalten, trägt das Jüdische Museum Wien eine besondere Verantwortung. Es verwahrt das Erbe der ehemals drittgrößten jüdischen Gemeinde Europas, einer Gemeinde, die in der Schoa fast ausgelöscht wurde. Die Objekte seiner Sammlung sind Zeugnisse davon, wohin eine Politik des Hasses geführt hat – und auch in Zukunft führen kann.

„Vor den österreichischen Nationalratswahlen Ende September wollen wir mit der Ausstellung ‚Die letzten Tage der Demokratie‘ darauf aufmerksam machen, was passiert, wenn Demagogen und Populisten regieren. Wir wollen ein politisches Zeichen setzen und uns für eine gelebte Demokratie, die unsere Grundwerte als höchstes Gut achtet, stark machen“, so Barbara Staudinger, Direktorin Jüdisches Museum Wien.

Künstlerische Umsetzung

Die Ausstellung „Die letzten Tage der Demokratie“ übersetzt die Essenz des Werkes von Karl Kraus ins Heute. 16 Szenen aus der 2014 von Deborah Sengl gestalteten Ausstellung „Die letzten Tage der Menschheit“ stellen den Weg zum Ende der Demokratie dar. Die künstlerisch inszenierten Ratten stehen dabei sowohl stellvertretend für jeden Menschen als auch für die Menschheit als Gesamtes. Die lyrischen Texte Lydia Haiders kommentieren die einzelnen Stationen in ihrer kraftvollen, oft auch wütenden Sprache. Zusammen schaffen sie ein zeitaktuelles Kunstwerk, eine Ausstellung über unsere Zeit und eine Mahnung an die Gegenwart. Oder, um es mit den Worten Lydia Haiders zu sagen: „Viel Freude mit der Zukunft.“

Das Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen unter www.jmw.at

Performative Rundgänge und Ausstellungen beim VIENNA CITY GALLERY WALK

Für Kunstliebhaber:innen gibt es beim VIENNA CITY GALLERY WALK viel zu erleben. Ausstellungen, Performances, musikalisch performative Rundgänge, zeitgenössische Musik-Komposition und viele weitere kulturelle Höhepunkte – der Vienna City Gallery Walk von 22. bis 25. Mai 2024 lädt auf eine Entdeckungsreise durch Wien.

Der VIENNA CITY GALLERY WALK inszeniert den spielerischen Zugang zu Kunst und Kultur in Wien. Musikalisch performative Rundgänge, Performances, Literatur, Musikkomposition sowie Ausstellungsführungen laden ein zum zwanglosen, Kunst-inspirierten Gehen, zum begeisternden Miteinander der Menschen in der Stadt und bereichern die einzigartigen Präsentationen der Wiener Galerien-Szene.

Hochwertige Kunst früherer Zeiten wird in sechs Gallery-Touren mit aktuellen zeitgenössischen Werken in Verbindung gebracht. So wird die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Kunst und Design zum Erlebnis und schafft Bewusstsein für Qualität und Individualität.

Die Tour Guides gehen durch die Wiener City, führen aber auch zu den Programmpartner:innen außerhalb des ersten Bezirks. Freuen Sie sich auf vier engagierte Programmtage! Genießen Sie Kunst. Machen Sie mit. Kostenfrei.

Programm

TOUR 1 / MITTWOCH, 22. MAI 2024 / 16.00-21.00
STORY / HISTORY – Thema: Die Bedeutung von Kunstsammlungen für die Gesellschaft
Start 16.00 bei WAM Wiener Aktionismus Museum, 1010 Wien, Johannesgasse 26 bis zum OPENING EVENING bei GALERIE AMART, Halbgasse 17, 1070 Wien

TOUR 2 / DONNERSTAG, 23. MAI 2024 / 16.00-21.00
FEUER / WASSER / ERDE / LUFT – Ein materialsprachlicher, musikalisch, performativer Rundgang mit Bodo Hell, Götz Bury, Werner Zangerle
Start 16.00 am Josefsplatz, 1010 Wien zu 7 weiteren Ausstellungs- und Themenorten im 1. Bezirk

TOUR 3 / DONNERSTAG, 23. MAI 2024 / 16.00-22.00
ARTWORK STORIES / MUSIC COMPOSITION – Thema: Die Entgrenzung des Bildfeldes
Start 16.00 bei 42c DISTRICT4ART, Hahngasse 9, 1090 Wien, weiter zur HEIDIHORTENCOLLECTION und zu 5 weiteren Ausstellungsorten im 1. Bezirk

TOUR 4 / DONNERSTAG, 23. MAI 2024 / 18.30-20.30
MUSIK ZUM GEHEN + (AUF) STEHEN. Kompositorischer Rundgang durch den 1. Bezirk mit dem ENSEMBLE REIHE ZYKAN+
Zeitgenössische kompositorische Beiträge in Bezug auf Maria Lassnig, Laurie Anderson, Fanny Hensel
Start 18.30 bei 06a GALERIE BEI DER ALBERTINA ∙ ZETTER, Lobkowitzplatz 1, 1010 Wien sowie zu 3 weiteren Ausstellungen in Galerien

TOUR 5 / FREITAG, 24. MAI 2024 / 16.00-21.00
ARTWORK STORIES / MUSIC COMPOSITION – Thema: Kunst und der Aspekt des Begreifens
Rundgang in Verbindung mit IMAGO SONUS, Zeitgenössische Komposition
Start 16.00 bei 14 KUNSTHANDEL GIESE & SCHWEIGER, Akademiestraße 1, 1010 Wien

TOUR 6 / SAMSTAG, 25. MAI 2024 / 11.00-16.00
STORY / HISTORY – Thema: Diversität von Kunstdisziplinen
Rundgang im 1. Bezirk in Verbindung mit IMAGO SONUS, Zeitgenössische Komposition
Start 11.00 bei 04 GALERIE ARTZIWNA, Herrengasse 17, 1010 Wien


INFO
22. 5. 24–25. 5. 2024
16.00–21.00
25. 5. 2024
11.00–16.00
gallerywalk.at

Ukrainische Kunst im Hof des MuseumsQuartiers

Pavlo Makov neben seiner Skulptur. – ©eSeL

Bis Ende Oktober steht im MQ jetzt ein ganz spezieller Brunnen, der an die Endlichkeit unserer Ressourcen hinweisen soll.

„The Fountain of Exhaustion“ (Der Brunnen der Erschöpfung) wurde vom ukrainischen Künstler Pavlo Makov ursprünglich für seine Heimatstadt Charkiw entworfen. Dort herrschte in den 90er-Jahren tatsächlich Wassermangel, was sich in der Konzeption des Brunnens widerspiegelt. Denn das Wasser, das im Brunnen fließt, teilt sich durch die vielen Bronzetrichter in immer kleinere Mengen auf, bis es fast vollständig aufgebraucht ist. Heute ist freilich nicht nur das Wasser auf unserem Planeten erschöpft, sondern viele lebensnotwendigen Dinge wie Luft oder eine saubere Umwelt.

„‚The Fountain of Exhaustion‘ behandelt leider immer noch eine sehr einfache Sache, auch wenn nur wenige bereit sind, sich ihr zu stellen: Die Menschheit und ihre Zukunftsvisionen sind in einem ständigen Erschöpfungsprozess begriffen. Es ist schwierig, damit zu leben, und es scheint noch schwieriger für uns zu sein, etwas dagegen zu tun. Kunst ist keine Medizin, sie ist eher eine Art Diagnose. Kunst allein kann kaum die Welt retten. Ich hoffe, dass sie uns dennoch ermutigen kann, unsere Komfortzone zu verlassen“, so Pavlo Makov.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022, wurde die Skulptur zum Symbol der Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes. Als Beitrag zur 59. Biennale in Venedig sorgte sie für große internationale Aufmerksamkeit. Pavlo Makov (*1958) lebt und arbeitet in Charkiw. Seine Arbeiten sind Teil internationaler Sammlungen wie der National Gallery of Art, Washington oder dem Victoria and Albert Museum, London.


MuseumsQuartier Wien, Haupthof, Museumsplatz 1, 1070 Wien
mqw.at

wienlive Award bei der SPARK Art Fair

Die SPARK Art Fair fand heuer wieder in der MARX Halle statt. – ©Stefan Diesner

Bei der SPARK Art Fair wurde am Samstag der WIEN LIVE Award für „The Best Emerging Vienna-based Position“ an Konstanze Stoiber vergeben.

Die Veranstalter sind hochzufrieden: Rund 20.000 Menschen haben in den vier Messetagen von 14. bis 17. März die SPARK Art Fair für zeitgenössische Kunst in der Marx Halle besucht. Auch der Termin für 2025 steht schon fest, die SPARK Art Fair wird vom 20. bis 23. März stattfinden.

Konstanze Stoiber mit wienlive-Herausgeber Helmut Schneider – ©privat

Einer der heurigen Höhepunkte war die Verleihung des WIEN LIVE Award für „The Best Emerging Vienna-based Position“ an Konstanze Stoiber. Die 1999 in Wien geborene Künstlerin hat schon in Wien, New York und Paris studiert und gearbeitet und bereits einige Ausstellungen bestritten. Aktuell ist in der Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder ihre Schau „There Have to be Bells“ zu sehen, bei der sie mit biblischen Motiven spielt und die barocke Atmosphäre des Raums miteinbezieht. Die Ausstellung ist noch bis 27. April geöffnet. Als Leihgabe der Pfarre St. Stephan ist dabei auch der tonnenschwere historische Klöppel der Pummering zu sehen.

Infos: schwarzwaelder.at

Paparazzi im WestLicht – Schauplatz für Fotografie

Stars wie Al Pacino hatten oft mit ungebetenen Fotografen zu kämpfen. – ©Ron Galella Ltd.

Bis 11. Februar sind Fotos zu sehen, die von den Fotografierten nicht gewollt, von Millionen aber gesehen wurden. Paparazzi sind ebenso unbeliebt wie erfolgreich, wenngleich man ihre Namen kaum kennt. Der Begriff Paparazzi geht auf den gleichnamigen Fotografen in Federico Fellinis „La Dolce Vita“ zurück. Das Foto oben – von Ron Galella – zeigt Al Pacino vor dem Regency Hotel in New York, 1971.

PAPARAZZI! vereint rund 120 Arbeiten von etwa 20 Bildautor:innen und spannt einen Bogen von den späten 1950er-Jahren bis in die 2000er. Ein Schwerpunkt liegt auf den 1960er- und 1970er-Jahren, als Fotografen wie Galella, Geppetti, Tazio Secchiaroli oder Elio Sorci das Metier zwischen Rom und den USA, Cinecittà und Hollywood definierten. Auf der Suche nach dem ultimativen Scoop rückten sie mit ihren Kameras Schauspieler:innen und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Brigitte Bardot, Marlon Brando, Romy Schneider, Richard Burton oder Jackie Kennedy, zu Leibe – und fingen en passant den Glamour der High Society ein. Dabei kam es mitunter zu denkwürdigen Begegnungen: Anita Ekberg, Star aus La Dolce Vita, wehrte sich gegen die aufdringlichen Paparazzi mit Pfeil und Bogen, Ron Galella kostete seine hartnäckige Verfolgung von Marlon Brando mehrere Zähne.

Infos & Details: westlicht.com