The Legend

Der exklusive Prater-Jubiläumslauf am 1. Mai


„The Legend“ ist ein exklusive Prater-Jubiläumslauf, der am 1. Mai stattfindet und bei dem 200 LäuferInnen antreten.
Foto: www.shutterstock.com, Maridav/Montage


Das überrascht selbst geschichtskundige Wienerinnen und Wiener: Schon 1822 fand in Wien ein erster Laufwettbewerb statt. Vor 200 Jahren traten die sogenannten Laufer in der Prater Hauptallee gegeneinander an. Laufer waren jüngere Männer, die in eigener Tracht vor den Kutschen ihrer Herrschaften liefen, um diesen den Weg klarzumachen.

Zum Anlass dieses Jubiläums wird am 1. Mai ein ganz besonderer Lauf stattfinden. Um 11 Uhr starten auf der Prater Hauptallee, Höhe Spenadlwiese, limitierte 200 Läuferinnen und Läufer Richtung Lusthaus zu einem 5-Kilometer-Lauf. Wer bei „The Legend“ mitmacht, bekommt bei einem Nenngeld von nur 20 Euro ein eigenes T-Shirt sowie eine Medaille als Andenken. Anmeldeschluss ist der 28. April. Auch für Zuseher gibt es eine Laufschuh-Teststation. Unterstützt wird „The Legend“ von der Wiener Städtischen Versicherung und der Stadt Wien Marketing. Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler:
„Als einem der führenden Gesundheitsversicherer des Landes ist es der Wiener Städtischen ein Anliegen, die Bevölkerung zu einem aktiven, gesunden Lebensstil zu motivieren. Denn um langfristig fit zu sein, braucht man -neben dem passenden Versicherungsschutz auch ausreichend Bewegung!“

Die Initiative „Bewegung findet Stadt“ bietet online – unter bewegung-findetstadt.at – und mittels Themenbroschüren eine strukturierte Übersicht über Möglichkeiten für Sport und Bewegung in Wien. Die Plattform ist Orientierungs- und Starthilfe zugleich und motiviert zum Aktivwerden.

Die Prater Hauptallee, vom Praterstern bis zum Lusthaus, gilt als das größte „Sportgerät“ der Stadt. 2019 lief – mit Ziel in der Hauptallee – der kenianische Weltklasseläufer Eliud Kipchoge als erster Mensch die Marathondistanz unter zwei Stunden – eine Weltsensation!


„The Legend“
1. Mai, 11 Uhr, Hauptallee

Informationen & Anmeldung auf: thelegend.wien

Das war der ÖLVT 2022

Gemeinsam sind wir stärker


Gemeinsam sind wir stärker! Der Österreichische Vorlesetag war heuer erstmals grenzüberschreitend – mit 3.500 angemeldete Lesungen vom Wiener Rathaus über Judenburg bis nach Neuseeland.
Foto: Kristina Sprenger bei ihrer Lesung auf der summerstage. ©Stefan Burghart


Lesen sprengt alle Grenzen: Menschen jedes Alters kamen am 24. März weltweit zusammen, um anderen vorzulesen und so völker- und generationenverbindend für die Freude an Literatur und an Geschichten zu werben. Das Ziel des Österreichischen Vorlesetags ist es, Menschen zum Lesen zu bringen, Lesekompetenz zu fördern und auch auf die noch immer bestehende Analphabeten-Problem aufmerksam zu machen. Lesungen gab es neben Österreich auch in Deutschland, Italien, Neuseeland oder Ecuador, wo der Verein „Auslandsösterreicher Weltbund“ seine Mitglieder zum Mitmachen bewegt hatte. Los ging es mit einer Lesung im Wiener Rathaus, wo Bürgermeister Michael Ludwig Autorinnen und Autoren aus Schweden, Rumänien, Deutschland und Österreich anlässlich des European Book Days zum Vorlesen eingeladen hatte. Weitere bekannte Vorleserinnen und Vorleser: ORF-Generaldirektor RolandWeißmann, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, Peter Simonischek, Thomas Maurer, Silvia Schneider, Vera Russwurm, Barbara Karlich, Eser Akbaba und Autor Bernhard Aichner. Lesungen sind auf der Website www.vorlesetag.eu/VIP-Vorlesungen abrufbar. Ein Dank für die Unterstützung gebührt der APG (Austrian Power Grid), der Wiener Städtischen Versicherung, dem ORF, myMorawa; dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und der Stadt Wien.


Infos & Lesungen auf vorlesetag.eu

Vorlesetag 2022

 „Vorlesen für den Frieden“ – am 24. März ist der Österreichische Vorlesetag


Ganz im Zeichen des Friedens findet am 24. März der Österreichische Vorlesetag statt. Er ist auch der erste mit internationalem Zugang: Ein Teil davon ist die Kick-off-Veranstaltung, der European BookDay.
Foto: Stefan Joham


Beim European BookDay werden Autor:innen aus mehreren Ländern im Wiener Rathaus ihre Geschichten vorlesen. Zusätzlich ruft der Verein „Auslandsösterreicher Weltbund“ tausende Österreicher:innen, die im Ausland leben, zum Mitmachen auf. Der Österreichische Vorlesetag umfasst bundesweit zahlreiche öffentliche Veranstaltungen und Online-Vorlesungen mit Prominenten, die viertelstündlich auf der Website www.vorlesetag.eu freigeschaltet werden.

Das Motto des Österreichischen Vorlesetages am 24. März wird heuer entsprechend der derzeitigen Weltlage erweitert: „Vorlesen für den Frieden“ soll überall stattfinden. An einer Straßenecke, im Park, im Wirtshaus, zu Hause. Egal wie wir vorlesen, ob privat, öffentlich, digital oder hybrid. Wir bündeln unsere geistigen Kräfte für ein stabiles Weltgefüge.

„Lesen bildet. Vorlesen verbindet. Gemeinsam sind wir stärker.“ – Dafür braucht es Menschen, die Vorbild sein wollen, sich ein Herz und die Zeit nehmen, und für ihre Mitmenschen aus einem Buch vorlesen. Zeit, Bücher hör- und verstehbar zu machen, um daraus neue Geschichten entstehen zu lassen. Geschichten für den Frieden.

Auf der Website www.vorlesetag.eu gibt es heuer einen eigenen Button, unter dem man „Friedensgeschichten“ downloaden kann. Es sind Geschichten und Gedichte, die sowohl Kinder, junge Erwachsene als auch Erwachsene ansprechen können.

PROGRAMM:

Der Österreichische Vorlesetag beginnt um 9:00 Uhr mit dem EUROPEAN BOOK DAY im Wiener Rathaus. Vier internationale Autor:innen werden ihre persönlichen Geschichten vorlesen:

aus Schweden: JONA ELINGS KNUTSSON

aus Rumänien: ION ANDREI PUICAN

aus Deutschland: ANDREA PENKUES

aus Österreich: CHRISTOPH MAUZ

Prominente Vorleser in Österreich:

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm, WKO-Präsident Harald Mahrer, Burgschauspieler Peter Simonischek, Sängerin Elisabeth Engstler, Kabarettist Thomas Maurer, Vorturner„der Nation“ Philipp Jelinek, Moderatorin Vera Russwurm, Moderator Dominik Heinzl, Talkerin Barbara Karlich, Dompfarrer Toni Faber, Schauspielerin Lilian Klebow, Style-Expertin Martina Reuter, Sängerin Missy May, Schauspieler Christian Dolezal, Autor Bernhard Aichner, Moderatorin Eser Akbaba

Alle Infos gibt es auf: www.vorlesetag.eu

Die Welt in 60 Metern

Die Welt in 60 Metern


Der im burgenländischen Stoob lebende Maler Edgar Tezak hat die Wände des „tresor“ im Kunstforum mit einem allumfassenden Wandgemälde umspannt.
Foto: Markus Wörgötter


Edgar Tezak stammt aus Graz, hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst studiert und später auch dort unterrichtet. Lange Jahre lebte er in New York und Indien, wo er mit André Heller am von Werner Herzog verfilmten Projekt „Jagmandir“ über das exzentrische Privattheater des Maharanas von Udaipur mitarbeitete. Seit einigen Jahren lebt er aber in der burgenländischen Gemeinde Stoob, wo er eine Keramikwerkstatt betreibt.

Die Arbeit von Edgar Tezak ist noch bis 18. April 2022 im Bank Austria Kunstforum zu sehen. – ©Markus Wörgötter

Bis 18. April ist jetzt eine ganz besondere Arbeit von ihm im Bank Austria Kunstforum zu sehen. Sein „Project to Infinity“ wurde – kuratiert von Lisa Ortner-Kreil – eigens für den „tresor“ im Untergeschoß geschaffen. Das mehr als 60 Meter lange Wandgemälde auf Papier durchzieht den gesamten Raum. Eine herausfordernde Arbeit, so Tezak: „Wir wollen verstehen, wollen mit dem Denken Harmonie schaffen, Recht schaffen. Aber nicht alle sehen dasselbe, viele oft genau das Gegenteil. Auf dieser Basis habe ich meine Geschichte angesiedelt. Frei kann ich meine Hand auf das Papier legen und sie an meinen Wunschlinien entlang, die unendliche Begrenztheit mit Ocker, Kreide, Kohle oder mit Regentropfen, Blumengruß, Vogellärm, mit kosmischen Zinnoberfunken oder gebrannter Erde für das Auge festhalten.“

Zur Ausstellung ist im Verlag für moderne Kunst auch eine Art Katalog erschienen. Wer vor dem Wandgemälde steht, wird jedenfalls schnell bemerken, dass es mit einem Hinschauen nicht getan ist. Die Fülle des Dargestellten erfordert Zeit und ein offenes Herz.         


Informationen & Details finden Sie auf www.kunstforumwien.at

Textauszug – Meinhard Rauchensteiner

Gegenverkehr


Meinhard Rauchensteiner hat Miniaturen geschrieben, die – so André Heller im Vorwort – „sprachlich präzise und lesenswert“ sind. Lesen Sie hier eine Kostprobe.
Foto: Ingo Pertramer


Soziales Gefälle

Wien hat zwei Seiten, welche eine abschätzig Transdanubien genannt wird, wohingegen die andere nicht Cisdanubien heißt, wie es sich eigentlich gehörte, sondern, zumal den dort Anrainenden, schlicht Wien.

Es soll solche »Wiener« geben, die noch nie einen Fuß auf das andere, das nördliche Ufer der Donau gesetzt haben. Demensprechend besuchen sie das Krapfenwaldlbad, eingefügt zwischen die Döblinger Villen und herausgeputzten Buschenschanken, die auch Tafelspitz auf der Speisekarte führen, und nicht das Gänsehäufel, das sie bestenfalls vom Hörensagen kennen und wo die Lángos ungestört den Charme und das beständige Öl der 1970er-Jahre versprühen.

Selbst in der Geologie schlägt sich diese tiefe Kluft nieder, nämlich zwischen dem steil aufragenden Leopoldsberg und dem sanft ansteigenden Bisamberg, die gemeinsam die »Wiener Pforte« bilden. Da hilft es wenig, dass der Bisamberg für sich in Anspruch nehmen kann, das östliche Ende der Alpen zu bilden; solche Feinheiten werden durch den Hinweis, dass anno 1683 das christliche Abendland von Kahlen- und Leopoldsberg errettet wurde, mit einer wegwerfenden Bewegung zunichtegemacht, und souverän besiegt das Historische die Natur.

Da hilft es auch wenig, dass der Bisamberg noch ins Treffen führen könnte, dass sich an seinem Fuße das »Erholungsgebiet Seeschlacht« findet, denn auch dies ist bei näherem Hinsehen ein Schotterteich umringt von Fertigteilhäusern für Abteilungsleiter in der IT-Branche.

Die Kluft der Wiener Pforte, durch deren Mitte immerhin die Donau fließt, geht so tief, dass selbst unter den beiderseitig beheimateten Winzern kaum Verbindungen existieren. Findet doch einmal eine Hochzeit zwischen einer Stammersdorferin und einem Nussdorfer statt, so bedeutet dies sozialen Auf-, für den Nussdorfer sozialen Abstieg. Folglich müssen Mannsbilder, die sich – Gott sei’s geklagt – doch hin und wieder in eine Drübige verschauten, danach trachten, sie herüberzuziehen, gleichsam aus dem Schlamm in die zwischen den Villen angesiedelten Winzerhöfe Cisdanubiens, pardon: nach Wien.

Es ist ein weiterer bitterer Triumph der Geschichte, dass noch anderthalb Jahrtausende nach seinem Verschwinden der römische Limes die Zivilisation von der Barbarei trennt.

Meinhard Rauchensteiner, geboren 1970 in Wien, studierte Philosophie, Geschichte, Theologie und Sprachwissenschaften und ist Abteilungsleiters für Wissenschaft, Kunst und Kultur im Stab von Bundespräsident Alexander van der Bellen. Er ist aber auch ein fleißiger Buchautor und Philosoph sowie ein profunder Joyce-Kenner sowie Lehrender an der Universität für angewandte Kunst in Wien. 


Meinhard Rauchensteiner: Gegenverkehr
Miniaturen, Czernin Verlag
ISBN: 978-3-7076-0740-6
132 Seiten
€ 15,–

Vorlesetag am 24. März 2022

Vorlesetag am 24. März


„Lesen bildet. Vorlesen verbindet. Gemeinsam sind wir stärker.“ – Das ist das Motto des Österreichischen Vorlesetags 2022. Alle, die mitmachen, bekommen das neue Vorlesebuch mit spannenden Geschichten.
Fotos: Stefan Joham


Vorlesen ist die beste Anregung für das Lesen von Literatur. Deshalb veranstaltet das echo medienhaus seit 2018 den Österreichischen Vorlesetag, an dem jeder und jede seinen Lieben, seinen Kollegen, seinen Freunden vorlesen soll. Wer mitmacht, bekommt das Österreichische Vorlesebuch mit vielen bunten Storys zugeschickt. Anmelden ist supereinfach (siehe unten).

European Book Day

Der Österreichische Vorlesetag ist heuer Teil des EUROPEAN BOOK DAY – ein Bildungs-Projekt der EU, das gemeinsam mit Deutschland, Rumänien und Schweden, umgesetzt wird. Aus jedem der Länder wird ein Autor, eine Autorin zum Vorlesen am 24. März nach Wien ins Rathaus eingeladen. Ebenfalls neu: 240.000 im Ausland lebende Österreicherinnen und Österreicher werden über den Verein „Auslandsösterreicher-Weltbund“ aufgerufen, diesmal mitzumachen.

Infos

Egal ob öffentlich oder privat: Interessierte können ihre persönliche Vorlese-Veranstaltung ab sofort unter www.vorlesetag.eu anmelden. Für virtuelle Lesungen, etwa via Zoom, muss nur der entsprechende Link im Anmeldeformular unter „Details zur Veranstaltung“ angeführt werden.

www.vorlesetag.eu
www.facebook.com/vorlesetag.eu

Stallerhof

Am Rand der Gesellschaft


„Stallerhof“ führt zum Rande der Gesellschaft, wo Tabus wie Mord, Abtreibung und Pädophilie ein Teil des alltäglichen Lebens sind. Jedoch scheint im Stallerhof eine Regel besonders zu herrschen: egal welche Sünde begangen wurde, es muss ein Geheimnis bleiben.
Foto: Neue Oper Wien


Das Stück erzählt vom Leben der vermeintlich zurückgebliebenen Bauerntochter Beppi, zeigt die ihr anerzogene Geistesschwäche und ihr Erwachen aus der Sprachlosigkeit und Unselbstständigkeit. Beppi wird, wie auch der Knecht Sepp, von ihren Eltern unterdrückt und missachtet. Ihre Eltern leiden selbst sehr an ihrer eigenen Unfähigkeit, selbstbestimmt zu leben und daran, dies zu ändern. Nach einem gemeinsamen Geisterbahn-Besuch vergeht sich Sepp an Beppi, die daraufhin schwanger wird. Plötzlich verändert sich alles und Beppi ist nicht mehr nur hilfloser Spielball ihrer Umwelt.

Während es heute zur allgemeinen Erwartung geworden ist, stets seine beste Version sein zu müssen, sind die Figuren in „Stallerhof“ die schlechteste Version von sich selbst. Obwohl es allen bewusst ist, können sie nicht aus dieser Welt ausbrechen. Sie haben Angst vor der Verurteilung durch die Außenwelt. Doch diese könnte sich nicht weniger für den alltäglichen Kampf der Bewohner des Stallerhofes interessieren. Die Außenwelt schweigt und ignoriert, dass auch jene hier eine Sehnsucht nach einem besseren Leben haben.

Gerd Kühr ist einer der renommiertesten Komponisten in Österreich. Seine Werke wurden bereits mehrmals ausgezeichnet, etwa mit dem Österreichischen Kunstpreis für Musik, dem Förderpreis der Ernst von Siemens Stiftung oder dem Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien.

Termine 17., 19., 22., 24. & 25. Februar 2022

Ort Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien (Semperdepot), Lehargasse 8, 1060 Wien

Beginn jeweils 19:30 Uhr


Mitwirkende

Musikalische Leitung Walter Kobéra

Inszenierung Shira Szabady

Bühne & Kostüm Nikolaus Webern

Lichtdesign Norbert Chmel

Staller Franz Gürtelschmied

Stallerin Anna Hauf

Beppi Ekaterina Protsenko

Sepp Marco Di Sapia

Solistinnen des Wiener Kammerchors

amadeus ensemble-wien

Nachruf: Gerhard Roth

Nachruf: Gerhard Roth (1942 – 2022)


Text: Helmut Schneider / Foto: Christian Jobst


Der gebürtige Grazer Gerhard Roth wohnte lange Zeit auch in Wien, in der Nähe von Ingeborg Bachmanns Wohnung in Erdberg. Und Roth war nicht nur gefeierter Romancier, der ein wahrlich riesiges literarisches Werk hinterließ, er war auch ein begnadeter Essayist und Fotograf. Als solcher hat er viel zur Erforschung der Wiener Schattenseiten beigetragen. 1991 erschien seine Essaysammlung „Eine Reise in das Innere von Wien“, die ihn etwa ins ehemalige Judenviertel in der Leopoldstadt, nach Gugging, in die Katakomben oder ins verschlafene Heeresgeschichtliche Museum brachte. Aber auch ins Blindeninstitut beim Prater, wo ich ihn einmal interviewen durfte. Ich kann mich noch gut erinnern mit ihm über die richtige Auswahl von Notizbüchern gesprochen zu haben, denn er ging zeitlebens niemals ohne die Möglichkeit, seine Gedanken zu notieren, außer Haus. Gerhard Roth war ebenso dabei als wir eine Ausgabe von Wienlive den Gugginger Künstlern widmeten, denn er kannte sie alle bereits seit Jahren. Fürs Heft erlaubte er den Abdruck eines Essays über seinen ersten Besuch in Gugging.

Mit Gerhard Roth verlieren wir einen ungeheuer neugierigen und bis ins Alter agilen Künstler und Alltagsethnografen. In der Literatur bleibt eine Lücke, die wohl nie mehr gefüllt werden kann.


Schubert wird 225

Happy Birthday, Franz Schubert


Der wienerischste der Klassiker wurde vor 225 Jahren geboren. Klassik-Doyen Otto Brusatti würdigt ihn mit einem Buch, in dem Kulturstars Persönliches verraten.


GERADE einmal 31 Jahre alt wurde Franz Schubert, aber in zwei Jahrzehnten schuf er rund 1.000 Werke von einer Intensität, die gerade Künstlerinnen und Künstler immer wieder neu inspiriert. Der Autor, Regisseur und langjährige Ö1-Moderator Otto Brusatti hat nun zu Schuberts 225. Geburtstag am 31. Jänner ein Libellus zusammengestellt, in dem gerade Kreative zu Wort kommen. Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schreibt etwa über die Urgewalt dieses Komponisten: „Schubert ist in der Innenwelt zu Hause wie kein anderer. Er ist sein eigenes Innen, das er aber nie exhibitionistisch nach außen stülpt und uns vor die Füße wirft, sondern er vollzieht vielleicht eher eine Art Implosion.“

LETZTES GELD FÜR SCHUBERT

Sehr persönlich sind dabei alle Texte – von Oscarpreisträger Michael Haneke (er verwendete Schuberts Musik für seinen Film „Amour“) oder dem Intendanten der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, bis zum Philosophen Franz Schuh. Professor Konrad Paul Liessmann erinnert sich, dass er sich als Student gerade eine Stereoanlage kaufen konnte und dann nur noch Geld für eine einzige Schallplatte übrig war: „Was tun? Sollte ich auf die Idole meiner Jugend zurückgreifen, mir endlich das ‚Weiße Album‘ der Beatles gönnen? Oder meinem Flirt mit dem Jazz neue Nahrung geben und mir Dave Brubecks ‚Time Out‘ leisten? Oder doch etwas aus der neuen Richtung des Elektropop, die gerade heftig diskutiert wurde, kaufen, ‚Autobahn‘ von Kraftwerk zum Beispiel? Nichts von alledem. Ich entschied mich für eine preisgünstige Doppel-LP: Symphonien von Franz Schubert, der junge Lorin Maazel dirigierte die Berliner Philharmoniker. Ich war hingerissen, von Schubert, vom Klang, von allem, was nun zu hören war.“

ZEICHNUNGEN

Das hübsche Buch lebt auch von den Zeichnungen, die etwa der bekannte Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer oder die Künstlerinnen und Künstler Christian Thanhäuser, Reto Emch, Gerhard Gutruf, Katherina Mair sowie Christoph Kiefhaber beigesteuert haben. Dazu gibt es ausgewählte Texte von Franz Schubert selbst. So berichtet er etwa 1822 von einem Traum: „Lieder sang ich nun lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe. So zertheilte mich die Liebe und der Schmerz.“


Das Buch erscheint zum 225. Geburtstag von Franz Schubert am 31. Jänner 2022! Mehr Informationen auf: https://www.echomedia-buch.at/de/start

Vorlesetag 2022

LESEN KANN MAN ÜBERALL. VORLESEN AUCH.


Der Österreichische Vorlesetag wartet heuer mit einer schönen Überraschung auf. Schon registriert?


Wer seine Vorlesung bis zum 28.2.2022 auf der Website www.vorlesetag.eu registriert, erhält das Vorlesebuch zum Österreichischen Vorlesetag mit einem persönlichen Eindruck auf der Titelseite gratis zugesandt.

Also: schnell anmelden! Es sind analoge und digitale (via zoom) Vorlesungen möglich.

Lesen bildet. Vorlesen verbindet.

EINMALIGER GESCHICHTENERZÄHLER

„Hallo, ich bin der Erich!“ – so heißt das Buch von und über Erich Schleyer, dem einmaligen Geschichtenerzähler, der im September 2021 viel zu früh verstorben ist.

Der Lions-Club Wien ARTE spendet 10 Pakete à 25 Exemplare dieses Buches an alle Wiener Volksschulen, die am ÖSTERREICHISCHEN VORLESETAG am 24. März 2022 teilnehmen und sich auf der Website www.vorlesetag.eu registrieren.

In diesem Buch sind nicht nur Geschichten zum Vorlesen und zum Lesen enthalten, mittels QR-Code kann man sie auch im Original von Erich Schleyer selbst gelesen hören.

Alle auf der Website www.vorlesetag.eu registrierten Wiener Volksschulen nehmen an der Verlosung teil.  Die Gewinnerschulen werden auf der Website des ÖSTERREICHISCHEN VORLESETAGES veröffentlicht und die Bücher werden ihnen zugestellt. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)